Der Klang der 1766 erbauten Dreifaltigkeitsorgel der Stiftsbasilika Ottobeuren fasziniert mich dank Franz Lehrndorfer´s exzellenten Einspielungen bereits seit meiner Kindheit.
Zuerst hielt ich es nur für einen Fehler in der Videobeschreibung, doch nach Lektüre des Textes unter dem unten verlinkten Video weiß ich es definitiv:
Nachdem die kleinere Heilig-Geist-Orgel der Stiftsbasilika Ottobeuren bereits seit ein paar Jahren erfolgreich auf dem Markt ist, kommt nun auch ihre große Schwester, die wunderbare Dreifaltigkeits-Orgel als HW-Sampleset, das brandneue Set von OrganArt Media ist derzeit noch in der Beta-Testphase, aber schon jetzt kann man - mit dem neuesten Video des Hauptwerkers Ralph Looij - ein wenig hineinhören:
Mein 1. Eindruck: Während ich bei BWV 709 in der flötigen Nasat-Registrierung mit dem Tremulanten den Klang der Dreifaltigkeitsorgel wiedererkenne, klingt das gekoppelte Plenum bei BWV 736 in meinen Ohren (bzw. auf meiner Anlage) fast ein wenig steril. Oder geht es nur mir so ? Falls nein, woran mag das wohl liegen ?
P.S.: Schön, dass sich Ralph nun eine Viscount-Digitalorgel gegönnt hat ! (Seinen früheren (selbstgebauten?) HW-Spieltisch fand ich etwas unansehnlich.)
Ich habe mir mal eine Testversion von der Heilig-Geist-Orgel geordert. Leider war ich etwas enttäuscht. Habe mir vom Klang etwas mehr erwartet bzw. der Hallanteil dieser Kirche war mir etwas zuviel. Jedenfalls keine Orgel zum Üben. Es macht doch einen großen Unterschied, ob man das Set auf Youtube hört oder Zuhause selber spielt. Die oben erwähnte Dreifaltigkeitsorgel klingt super. Werde diese wahrscheinlich auch mal testen, aber dieses Instrument wird wohl nicht ganz in meiner Preisklasse liegen. Momentan warte ich noch auf die für den September angekündigte Schukeorgel der Erfurter Predigerkirche von PG.
Zitat von Romanus im Beitrag #3... Ich sehe schon, jetzt wo es diese herrliche Orgel als Sampleset gibt, werde ich langfristig nicht um eine Hauptwerk-Anlage herumkommen....
....und ich bin sicher, dass du das nicht bereuen wirst
Ich fürchte, für so ein Sampleset (4-manualige Riepp-Orgel mit 49 Registern) macht nur ein mindestens 3-manualiger Spieltisch Sinn, andererseits hat Ralph Looij ja auch nur 2 Manuale. 🤔
Man kann "überzählige" Manuale virtuell auf vorhandene Manuale legen und spielt dann eben nur auf zweien, ohne dass man auf Register verzichten muss. Hilfreich ist in dem Fall ein Touchscreen: Besonders, wenn man mehr Register als Züge oder Schalter an der Digitalorgel hat. Mithilfe von pfiffig einregistrierten Setzern ist das Problem praktisch obsolet. Ich habe auf meiner Monarke ja auch nur 2 Manuale, jedoch einige dreimanualige Orgelsets verfügbar - wie gesagt: kein Problem....
Hallo Ebi, natürlich KANN man ein 4-manualiges Sampleset auch auf 2 Manualen spielen, die Frage ist nur, ob es in diesem Fall Sinn macht, Positiv, Recit und Echo auf ein einziges Manual zu legen, wenn man dann auf diesem "Einheits-Nebenmanual" viele Register wie Copel 8´, Flet 4´, Quint 3´, Quart 2´ etc. doppelt hat. Bei einem 3-manualigem Spieltisch würde ich einfach Recit und Echo auf einem Manual vereinigen, während Hauptwerk und Positiv jeweils ihr eigenes Manual hätten, das wäre dann immer noch eine sinnvolle Gesamt-Disposition.
Gemeint ist nicht das Koppeln von Manualen, sondern eine virtuelle Zuweisung auf ein beliebieges, existierendes Manual, welches dann komplett umgeschaltet werden kann.
Wenn man mit 2 Manualen eine viermanualige Orgel spielt, dann geht das irgendwie, aber Komfort ist was Anderes (nämlich vier Manuale). Mit Setzern und schwebenden Manualen kann man bei intesivem Einsatz dann schon durcheinander kommen. Daher würde ich empfehlen, wenn es machbar ist, einen min. dreimanualigen Spieltisch zu nutzen damit man nur das Vierte umsetzen muss. Man kann sich leicht vorstellen, wenn man das 3. und 4. spielen will, dann muss das 4. auf das erste geschaltet werden, dann 5 Takte später wieder zurück, dann vielleicht das 1. plus 4. Manual - das macht sicher keinen großen Spaß und erfordert zusätzliche Konzentration beim Spiel. Da ist es doch leichter, sein Ärmchen mal eben nach oben auf das 4. zu schwingen ;-)
Zum Thema: Auf der OAM-Seite ist zu lesen, das die Aufnahme vom Okt. 2012/Jan. 2013 stammt und vierkanalig ist. Den 6 Sekunden Nachhall hätte eine achtkanalige Ausführung gut getan. Aber das ist halt doppelt soviel Arbeit, wozu OAM scheinbar kein Bock drauf hat, anders als z.B. Piotr Grabowski.
Preislich mache ich mir keine großen Hoffnungen - es wird zu teuer für mich sein. 700 EUR oder mehr ist mir das Set nicht wert (meine preisliche Vermutung).
Ich denke, wenn schon, denn schon, würde ich eine 3-manualige HW-Anlage anstreben, die allerdings auch optisch stilvoll sein sollte, Registerwippen mit dynamischem Display haben und ohne Touchscreen auskommen sollte.