Hallo Es gibt von Pipeloops wieder neue Samplesets: mich würde das Set der Ahrend-Orgel aus der Regensburger Dreieinigkeitskirche interessieren; daher meine Frage in die Runde: hat dies bereits jemand von euch installiert (eventuell zur Probe) und kann etwas dazu sagen? Eventuell auch zur Original-Orgel?
Hallo Ebi! Ich habe mir eine Lizenz geholt. Bin gerade beim Probieren von Arlesheim und Poblet. Die Regensburger klingt sehr direkt mit weniger Hall und man hat viele Klangmöglichkeiten, die mir bei der Arlesheim im Vergleich fehlen. Den Klang der Arlesheim finde ich besser. Noch besser wäre meiner Meinung nach die Poblet, die hätte alles. Aber erstens der Preis und zweitens der riesige Hall hindert mich zum Kauf. Dann bleibt nur noch die Regensburger oder die Schweizer oder wir warten noch auf das im September angekündigte Set der Erfurter Predigerkirche von PG. Denn mit der Nitra habe ich schon mein Barockes Lieblingsset gefunden. Es ist so ählich wie mit der Bückeburg, die hat alles an Registern was man so haben will und das auf allen drei Manualen. Da ist halt wieder der nicht so aussagekräftige Klang. Ich würde dir vorschlagen hol dir eine Lizenz, das ging bei mir innerhalb von fünf Minuten. Wäre interessant, was du dazu sagen würdest, da du ja auch im Besitz einiger genannten Sets bist. Übrigends ich habe mir jetzt auch den Stoiber gekauft.
Wir haben hier auch eine kleine Ahrend-Orgel in der Nähe, gespielt habe ich sie noch nicht, aber aus den veröffentlichten Videos geht here, dass sie äußerst sensibel auf die Anschlagskunst des Organisten reagiert. Gibt es da aktuell bei Hauptwerk einen Fortschritt, ich kenne da bislang nur Lang, Kurz, Sehr kurz, was unterschieden wird?
«Da sind wir nimmermehr einerlei Meinung», sprach er; «wir Presbyterianer halten die Orgel für des Teufels Dudelsack, womit er den Ernst der Betrachtung in Schlummer wiegt, so wie der Tanz die guten Vorsätze betäubt.»
Hallo Was Hauptwerk in Richtung Anschlagdynamik kann und macht, weiss ich vor allem deshalb nicht, weil meine UHT-Tastatur nicht auf unterschiedliche Tastengeschwindigkeiten reagiert. Dies habe ich bei meinem überwiegend aus dem Barock stammenden Stücken bisher auch nicht vermisst. Zusätzlich müssen ja auch die Samples auf so ein Verhalten "getrimmt" sein: auch hier weiss ich nicht, welche Sets das können. Ahlborn-Orgeln der Organum- und Präludium-Reihe können das meines Wissens, bei anderen fehlt mir die Kenntnis.
Bei dem angesprochen Set handelt es sich ja um eine sogenannte "Bachorgel", die das ja nicht zwingend benötigt.
Zitat von Ebi im Beitrag #4Was Hauptwerk in Richtung Anschlagdynamik kann und macht, weiss ich vor allem deshalb nicht, weil meine UHT-Tastatur nicht auf unterschiedliche Tastengeschwindigkeiten reagiert. Dies habe ich bei meinem überwiegend aus dem Barock stammenden Stücken bisher auch nicht vermisst.
Das solltest du aber, denn gerade das ist ein typisches Merkmal der Barockorgel ! Der Begriff "Anschlagdynamik" ist übrigens in diesem Zusammenhang etwas irreführend, weil Anschlagdynamik eigentlich die je nach Anschlagintensität unterschiedliche Lautstärke bedeutet, die Lautstärke wird jedoch bei Pfeifenorgeln durch die Anschlagintensität nicht beeinflusst, wohl aber die Tonansprache und das Einschwingverhalten durch die Anschlag-Geschwindigkeit. Ich würde in diesem Zusammenhang den Begriff "Anschlagdynamik" durch "Anschlag-Sensibilität" ersetzen.
Zitat von Ebi im Beitrag #4Ahlborn-Orgeln der Organum- und Präludium-Reihe können das meines Wissens, bei anderen fehlt mir die Kenntnis.
Physis-Orgeln können das auch, vorausgesetzt, die Funktion "Tracker Touch" ist aktiviert. Warum diese Funktion in den Werkseinstellungen deaktiviert ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich empfehle allen Physis-Orgel-Besitzern, die auf ein authentisches Spielerlebnis Wert legen, diese Funktion zu aktivieren !
Zitat von Ebi im Beitrag #4Bei dem angesprochen Set handelt es sich ja um eine sogenannte "Bachorgel", die das ja nicht zwingend benötigt.
Da muss ich widersprechen, denn gerade das macht das Spiel auf einer mechanischen Pfeifenorgel so lebendig ! Bei pneumatischen und elektrischen Trakturen hingegen fehlt meines Wissens dieses subtile Ansprechen auf unterschiedliche Anschlaggeschwindigkeiten.
Nur bei Ahlborn ist es nicht nur der Einschwing-, sondern (bei Zungen) auch der Ausschwing-, oder Abklingvorgang betroffen! 😁 Es klingt ganz anders, wenn man eine gehaltene Taste bei einem Zungenregister ganz langsam, oder ganz schnell aufhebt! (Die Luftzufuhr wird allmählich / abrupt unterbrochen!)
Hallo Danke euch für die Erläuterungen; das ist mir ja durchaus bekannt, nur habe ich auf meinem Instrument nicht die Möglichkeiten, so etwas zu simulieren, da die UHT-Tastatur keine Abfrage der Dynamik des Tastendrucks besitzt. Insofern ist das für mich auf meinem Instrument daheim nicht relevant. Die Frage ist natürlich trotzdem interessant, ob die Samples - zum Beispiel der angesprochenen Bachorgel - die Unterschiede des Tastenniederdruck-Geschwindigkeit wiedergeben. Mir ist das bislang nicht bekannt.
Um noch einmal das Thema Barockmusik anzusprechen: soweit mir bekannt ist, haben viele der damaligen Komponisten auf einem Cembalo geübt, wo es auch nur eine Tonerzeugung gibt ohne Abhängigkeit von der Tasten-Dynamik. Ich kenne auch keine expliziten Interpretations-Angaben aus dieser Zeit diesbezüglich: Liege ich da vollkommen falsch?
Ich möchte noch mal zurückkommen auf die interessante Frage nach einem Vergleich der Sample-Sets für eine ideale "Bachorgel". Genannt wurden Regensburg als das neueste Set, das angekündigte Set der Predigerkirche Erfurt. (Nicht einbeziehen würde ich in diesen Vertgleich Bückeburg und Poblet, die andere Klangideale verfolgen). Unerwähnt bisher ist das schon seit langem angekündigte Set der Wiegleb-Orgel Ansbach https://www.prospectum.com/index.php?lang=en&id1=2&id2=11 Als älteres Set einer historischen Orgel gehört noch die Trost-Orgel Altenburg (OAM) in diesen Vergleich, in einer höheren Preisliga.
Ich glaube, Gernot Wurst muss sich allmählich mit der Wiegleb-Orgel beeilen, denn sonst sind die Marktchancen dafür vertan.
Die ursprüngliche Frage war ja ein Vergleich der neu herausgebrachten Regensburger Ahrend-Orgel von Piepeloops mit dem Original. Da kann ich auch nichts dazu sagen, weil ich das Original nicht kenne. Das Set ist meiner Meinung sehr gut aufgenommen und hat Qualität. Wenn ich mir doch noch einen Vergleich der oben genannten Orgel nennen darf, dann ist die Bückeburg am ehesten mit dem Klang der Regensburger zu vergleichen. Ich würde mal behaupten: wer die Bückeburg schon hat braucht keine Regensburger mehr. Deshalb werde ich auch, wie so viele, auf die Wiegleb-Orgel warten.