Angenommen, ihr möchtet verschiedene Bearbeitungen eines Chorals darbieten, beispielsweise je eine aus dem JSB-Orgelbüchlein, von Böhm und Walther. Wenn diese nun in verschiedenen Tonarten gesetzt sind, würdet ihr sie dann so spielen, wie sie notiert sind - oder alle auf eine gemeinsame Tonart transponieren?
Wenn die verschiedenen Choralbearbeitungen konzertant gespielt werden und nicht als Vorspiele zum gesungenen Choral, würde ich möglichst die Originaltonarten beibehalten.
Wenn der Tonartwechsel zu hart wäre, gibt's vielleicht eine kurze Moderation dazwischen? Eine Anekdote zum Komponisten, zur Entstehungsgeschichte, zum Text des Chorals, etc.
Es gibt nichts in der Welt, das so wertvoll wäre, wie der Herzensfrieden. ~Franz v. Sales~
Ich habe mal vor Jahren ein kleines Werkstattkonzert zum Choral "Vom Himmel hoch" gemacht. Nur der erste Vers wurde mitgesungen. Alle weiteren Verse durch eine Choralbearbeitung ersetzt (von Prätorius bis in die Neuzeit). Da hatte ich bei der Auswahl schon auf einheitliche Tonart geachtet, da trotz der Erläuterungen zwischen den Stūcken ich es als unnötigen Bruch empfunden hätte, wenn ständig die Tonart wechselt. Auch zu spielen fand ich das angenehmer. Zwischen zwei Literaturstūcken zu modulieren, fände ich eine schlechtere Lösung als ein Stūck zu transponieren.
Wir hatten kürzlich ein Konzert mit Parforcehörnern. Wir wurden extra um 2 Orgelstücke als Unterbrechungen gebeten. Als Verschnaufpause für die Bläser und für die Zuhörer, denen man nicht 60 Minuten Es-Dur zumuten wollte.