Ich beschäftig(t)e mich ungefähr gleich lang mit der Intonation von digitalen Kirchenorgeln, wie Romanus. Im Gegensatz zu ihm habe ich nicht nur meine eigene Orgel intoniert, sondern es gibt - so weit ich mich erinnern kann, fünf - Kircheninstallationen in Deutschland, Österreich und Ungarn, wo ich die Orgel an den jeweiligen Kirchenraum intoniert habe.

Ich gehe hier ganz anders, als Romanus, vor.

Erstens muss ich vorausschicken, dass ich ausschließlich Ahlborn-Orgel intoniert habe, und mit einer Ausnahme auch nur welche aus der Präludium bzw. Organum-Serie.

Daher musste ich als erstes die werkmäßig katastrophale Verstimmung der Register wieder ausbügeln. Leider ist dies eine Unsitte der Italiener - die meinen wohl, eine Orgel klinge nur dann echt, wenn sie total verstimmt ist. Und mit total meine ich unhaltbar! 🙄

HW-Mixturen, welche über 30 Cent (!) daneben gestimmt sind, Prinzipale, die schon mal zueinander unerträglich falsch klingen... Nein, da muss man als erstes Hand anlegen.

Dabei ist auch eine ganz geringe, leichte Verstimmung zwischen gleichartrigen Registern gleicher Fußlage untereinander nötig, denn sonst kann es sein, dass durch Phasenüberlagerung der Ton des einen Registers durch den des anderen "ausgelöscht", oder zumindest geschwächt wird. Die Verstimmung der Zungen und Flöten ist weitgehend Geschmacksache - ich tendiere zu möglichst sauberer Stimmung, die noch glaubwürdig ist.

Bei Ahlborn kann man am Ende, kommt der Klang einem zu steril vor, auch noch die ganze Orgel ein bisschen "weniger steril" machen - mit den Parametern "Chörigkeit" und "Windstößigkeit". Diese Parameter sind genial, die Orgel fängt mit ein paar Klicks sofort zum Leben und Atmen an! Auf der Registerebene ist es etwas ähnliches mit dem Parameter "Fluktuation", welcher eine "unregelmäßige Luftzufuhr" simuliert und sich z. B. bei Flöten und Streicherregistern unglaublich gut macht!

Ist dies erfolgt, muss man sich überlegen, wie die Orgel abgestrahlt wird. Ausnahmslos alle meiner Intonationen sind mit externer Abstrahlung ausgestattet, es ist also zusätzlich zur Orgel selbst sowie dem Raum noch ein dritter Parameter zu berücksichtigen: die Lautsprecher! Bzw. die Pfeifenresonatoren-Abstrahlung, wenn diese vorhanden ist.

Da Verstärker und Lautsprecher nicht unendlich leistungsfähig sind, muss man zuerst an das "schlimme Ende" des Frequenzganges - an die Register mit 32' (respektive 16').

Es ist ganz wichtig, dass alle anderen Register in angemessener Lautstärke zueunander klingen - und unten im Bassbereich ist man mit der möglichen späteren "hochdrehen" des Registers bzw. der einzelnen Töne schon alleine durch die Leistungsbegrenzung schnell mal am Ende.

Diese tiefen Klänge brauchen die meiste Leistung, und strapazieren die Lautsprecher am meisten. Deshalb muss man herausfinden, wie man ohne die HiFi-Teile zu überlasten, einen möglich authentischen, tiefen, schönen, fülligen Klang im unteren Bereich erzeugen kann.

Dann muss man bei Ahlborn noch etwas berücksichtigen: in den Ahlborn-Orgeln haben alle Werke einen analogen Schieberegler zur momentanen (oder auch dauerhaften, nachträglichen) Einstellung der Lautstärke - nur das SW nicht! Also muss das SW von vornherein mit der absolut richtigen Lautstärke intoniert sein, denn mit dem Schwellpedal kann man es nur mehr leiser, aber niemals lauter machen.

Nun geht es an das "Rückgrat" der Orgel - da gebe ich Romanus Recht, das sind Prinzipal 8' im HW und ebensolche Register im SW, entsprechendes 4'-Register (Oktave, Prästant etc.) im Positiv, oder, wenn doch vorhanden, 8'-Register mit Prinzipalcharakter (wie in der Organum II im gemischten SW/Positiv das Holzprinzipal 8').

Hierbei ist wichtig, dass das 8'-Prinzipal im HW über die ganze Klaviatur immer lauter ist, als die Prinzipale der anderen Werke. Ebenso muss zw. SW und Positiv ein solches Verhältnis herrschen zugunsten des (offenen!) SW.

Das 8'-Prinzipal muss auch im richtigen Verhältnis zum 16'-Prinzipal des Pedals sein. Ebenso dieses zum 32'-Prinzipal, sofern vorhanden (in der Organum II gibt es das! In der Organum III leider nur Untersatz - hier musste ich mit allen Möglichkeiten versuchen, ein Prinzipal 32' daraus zu machen, zumindest, was die Lautstärke angeht).

Nun kommen die Prinzipale der höheren Fußlagen dran. Hier geht es darum, dass sie nicht zu schrill sind, und das 8'-Register keinesfalls überdecken (besonders gefährlich ist dies z. B. bei dem Oktave 4'-Register!). Und nun geht es wieder los, gleichartige Register über Werke hindurch zueinander abzustimmen. Wieder HW>offenes SW>Positiv. Wobei "größer" keine riesige Abstände bedeutet - es muss ja ein Positiv-Prinzipalplenum mit Mixtur der gleichen HW-Registrierung "paroli bieten" können, also zwar schlanker, jedoch nicht zu viel leiser sein!

Hier muss ich noch was wichtiges anmerken: bei Ahlborn sind die vorhandenen Farben derart schön und gut ausgewogen, dass an dem Charakter eines Registers nichts geändert werden muss (und auch nur in begrenztem, sinnvollen Maße kann)! Ebenso ist die Mischfähigkeit der Register ATEMBERAUBEND! Da kann man gedankenlos alle Kombinationen ausprobieren, es sind alle, wirklich ALLE nutzbar!

Und - zumindest ab Präludium / Organum - man hat ja auch noch die Registerbibliothek!! Und zwar bereits seit 2002!! Diese sind keine "anders vorintonierten", sondern komplett eigens gesampelte, andere Register, meist sogar von einer anderen Orgel.

Wenn das erledigt ist, muss man die einzelnen Register "quer durch den Gemüsegarten" miteinander vergleichen. Und zwar am Besten mit sinnvollen Kombinationen.

Z. B. Cornet decomposé (8' + 4' + 2 2/3' + 2' + 1 3/5'), zerlegte Sesquialtera 2 2/3' + 1 3/5') mit einem 8' Prinzipal, dnan mit einer 8' Flöte, alle hohen Registern im SW / Positiv zusammen mit einer 8' Flöte mit / ohne Tremulant, begleitet mit einem leiser 8'-Register (Rohrflöte oder Ganbe) auf dem HW und Subbass 16' im Pedal, ebenso z. B. Vox Humana 8' auf dem SW mit Tremulant zusammen mit Rohrflöte 8' im HW, Subbass 16' im Pedal etc.

Subbass 16' ist übrigens wahnsinnig wichtig und darf KEINESFALLS zu leise intoniert werden! Da kann ich Romanus nicht zustimmen. Subbass 16' mit einer gekoppelten Rohrflöte im HW, oder Bassflöte 8' (z. B. im Pedal des Organum II) müssen mit einer Solofarbe auf dem 2. Manual und mit Begleitung auf dem HW so weit ein "Trio" ergeben, dass die Stimme im Pedal gut durchhörbar, transparent und mitzusingen ist! Sie muss ja die Waage halten können mit den anderen beiden Stimmen!

Dann geht es an die Mensur. In der Organum kann man einen "Mensurenverlauf" machen, das erleichtert die notwendige Einzeltonintonation ungemein! Dann kommt noch der Kanalwieise-EQ (5-Band), und erst JETZT die Einzeltonintonation, optimaler Weise mit einem Kollegen, der im Kirchenraum sitzt und zuhört. Hier geht es nur mehr um ein Einzelregister, Ton-für-Ton, und der Kollege sagt dann nur mehr (im Vergleich zum vorherigen Ton) "zu laut", "zu leise", "OK".

Wenn es geht, dann kleine Passagen, Stücke, Improvisationen mit verschiedenen Registrationen spielen, während der Kollege im Kirchenraum hin- und hergeht.

Wenn das alles funktioniert hat, kann man sich dranmachen, Stücke, die man am allerbesten kann und kennt, auf der "neuen" Orgel auszuprobieren.

Da bei Ahlborn-Orgeln überall die Möglichkeit von Aufnahme und mittels FB aus der Ferne angestossene Wiedergabe besteht, sollte man solch ein Stück aufnehmen, und dann so wiedergeben, dass man es in verschiedenen Punkten der Kirche abhört.

Ist das alles zufriedenstellend, kann man die Orgelweihe mit dem ersten Konzert planen... 😁

Kommt es jemandem sehr aufwendig und fast unmöglich vor, so sei es gesagt: DAS IST ES AUCH! Ich war z. B. seinerzeit in der Pfarrkirche Lengau 39-mal (!!), davon 19-mal bis zur Orgelweihe (Intonation, das Meiste mit einem lieben Kollegen), und 20-Mal danach (Vorführungen, Privatkonzerte etc.). Die Lengauer Organum II wurde allerdings 3x (!!) intoniert, also 3 Orgeln in einem: süddeutsche Barock, deutsche Romantik, französische Romantik. Dank Registerbibliothek ging es ganz gut - leider gab es damals nur Lautsprecher, keine Rundumstrahler und schon gar keine Pfeifenresonatoren. Aber später wurde es ja viel besser...! 😁👍

Oje, sorry für die Länge!! 🙄🙁

Zitat von jenoe im Beitrag #2

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Subbass 16' ist übrigens wahnsinnig wichtig und darf KEINESFALLS zu leise intoniert werden! Da kann ich Romanus nicht zustimmen.

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Lieber Ebi!

Selbst, wenn ein Prinzipal 16' vorhanden ist, intoniere ich den Subbass mit Gravität, denn zu leise darf es nicht sein. In meinem beschriebenen Szenario (Solofarbe oben, Rohrflöte 8' oder Gamba 8' unten, 16' + leise 8' oder das HW gekoppelt im Pedal) würde ich niemals Prinzipal 16' nehmen, da hilft es mir nicht.

Übrigens gerade das liebe ich an der Disposition der Organum II: neben Prinzipal 16' und Subbass 16' habe ich auch noch einen Zartbass 16'!! Das ist genial! Und den intoniere ich dann richtig fein leise. 😀

Lieber Romanus!

Vielen Dank für deine Ermutigung - ich dachte schon, ich werde rausgeschmissen, oder zumindest liest den elend langen Beitrag keiner...

Dabei habe ich von der Einstellung der Tremulanten bzw. der verstimmten Registern (unda maris, vox coelestis) noch gar nicht geschrieben...

Gelernt in dem Sinne habe ich es nicht. Mir selbst beigebracht und unglaublich viel Erfahrung gesammelt. Außerdem habe ich zusätzlich zur Musik eine hohe Affinität zum Programmieren, Computern etc. Das trifft sich in so einem Fall gut... 😀

Und noch was: ich bin sehr ehrgeizig, und nutze alles, für das ich mich begeistere, bis zu den Grenzen aus. Das betrifft z. B. auch alle meine Kameras (13 an der Zahl...), die alle einzigartig und für eine je andere Aufgabe gemacht sind. Ich habe mit allen (!) mehrere Tausend Aufnahmen gemacht, die standen nicht in der Vitrine... Und versuchte, aus jeder das Beste herauszuholen.

Ebenso habe ich es mit meinen Instrumenten gemacht. Sehr lange auf der Suche gewesen nach einem "perfekten" Digitalklavier, alle Intonationsmöglichkeiten ausgenutzt, um die Sampling-Instrumente möglichst echt klingen zu lassen. Nun habe ich das V-Piano von Roland, wo ich jede einzelne Saite (!!) einzeln stimmen / verstimmen, jeden Hammer einzeln härter / weicher machen, kurz gesagt, mein eigenes Klavier bauen kann. 😀 Gott sei Dank, habe ich mittlerweile auch einen Lebenstraum erfüllt und habe nun einen Yamaha CF 2,75m-Konzertflügel, mit Elfenbein und Ebenholzklaviatur in einem tadellosen Zustand! Mit ihm habe ich schon Hauskonzert gegeben - wie auch vorher schon mit dem V-Piano, mit dem ich sogar bis nach Ungarn reiste.

Und das - Grenzen ausloten - mache ich auch mit meiner "Kathedralorgel", ein Instrument, nicht nur einzigartig und wunderschön, es bietet auch die Möglichkeit, die Defizite, welche alle Pfeifenorgeln bisher aufwiesen, ENDLICH zu beheben, und eine Orgel zu haben (mit der passenden Kirche rundherum!!), wie ich sie haben will und immer haben wollte.

Ich fasse mich ganz kurz, wie ich bei meiner Monarke vorgegangen bin.

Prinzipal 8 ist natürlich der Maßstab für alle anderen Prinzipale, d. h. in barocker Intonation ist der Prinzipal 4 etwas kräftiger als der Prinzipal 8, der Prinzipal 2 etwas kräftiger als der Prinzipal 4. Damit erreiche ich eine herrliche Brillanz ohne Kreischeffekte. Die einzelnen Chöre der Mixtur habe ich relativ gleich in der Lautstärke, nur den höchsten Chor etwas leiser, damit sie nicht so schreit. Die Prinzipale des Positives sind in gleicher Manier bearbeitet, allerdings schlanker und vokaler, in Richtung o-a.
Die Flöten sind im Bassbereich etwas zurückgenommen und steigern sich im höheren Diskant. So kann ein einzelnes Register sich selbst "begleiten".
Die Zungen sind grundsätzlich im Bassbereich stärker und fallen im Diskant ab, so wie sie es bei PO ebenso zu tun pflegen. Dabei ist die Posaune natürlich die stärkste, gefolgt von der Trompete 8, Oboe 8 und dem Dulzian 8.
Der Subbaß ist bei mir so intoniert, dass er mit dem leisesten Manualregister zusammen brauchbar ist. Er quintiert nur sehr wenig. Das ist aber Ausdruck meines persönlichen Geschmacks. Er wächst klanglich mit, wenn ich mehr dazu ziehe. Der Prinzipal 16 ist erheblich stärker und bildet ein ordentliches Fundament. Trotzdem kann man mit ihm und dem Prinzipal 8 des Hauptwerkes sehr ausgewogen musizieren. Der Pedalprinzipal 8 ist etwas leiser als der des Hauptwerkes, mit etwas mehr Strich. Der Choralbass 4 ist stark, um auch den c. f. führen zu können. Die Pedaltrompete 4 ist mehr ein Zink, ziemlich stark, und verortet sich klanglich eher in die Renaissance. Allerdings ist sie eher eine Solistin und verschmilzt nicht so gut mit den anderen Stimmen. Vielleicht auch, weil eine 8-Fuß-Trompete im Pedal leider fehlt.
Außerdem ist der atmende Wind deutlich eingestellt, ebenso die Trakturgeräusche. Da ich zumeist nur mit ganz wenig Hall spiele, entsteht durch diese Gimmicks der Klang einer barocken Orgel in einer kleinen Dorfkirche im hohen Norden.

Hallo, MAT!

Das ist toll, dass du deinen Intonierungsvorgang auch beschrieben hast - noch toller, dass du auch ein klares Ziel (kleine Dorfkirche im hohen Norden mit Barocker Orgel) definiert hast. So kann ich ziemlich alles unterschreiben - vielleicht bis auf den Nebensatz, dass alle Pfeifenorgeln bei den Zungen oben abnehmen würden, dem ist meiner Erfahrung nach nicht so. Aber in dem Stilbereich, den du als dein Ziel beschrieben hast, hast du sogar hiermit absolut Recht (siehe sie typischen Silbermann-Pedalzungen - oben dünn unten sehr kräftig).

Ich brauche jedoch bei den Zungen oben auch Kraft, denn bei vollgriffigen Akkorden ist die Melodie sonst nicht so gut zu hören. Ebenfalls ist es im Pedal wichtig, auch oben genügend "Dampf" bei den starken Zungen zu haben - man denke nur z. B. an den ersten Pedaleinsatz in der Widor-Toccata aus der 5. Orgelsymphonie, da sollen die hohe und die tiefe Lage absolut ausgeglichen sein!

Meine Orgel soll für mich möglichst nahe an einer "Universalorgel" sein, was bei 2 Manualen und 44 (resp. 47) Registern ein ziemliches Spagat, aber - wie ich immer wieder mit Freude feststelle - ziemlich gut gelungen ist.

Apropos Sonderregister: diese sind bei mir allesamt Hochdruckzungen, und zwar Tuba 8' im Pedal, Clairon 4' im SW (das gleichzeitig Positiv ist), denn damit habe ich auch auf dem 2. Manual den kompletten 16-8-4' Zungenchor (sogar 16-8-8-4'), und die Chamade 8' im HW.

Somit habe ich zusammen mit den Sonderregistern 13 (!!) Zungen auf der Orgel! Und SEHR schöne Zungen...

Diese Register sind bei mir schon sehr laut intoniert - die horiz. Trompete z. B. ist ja auch in der Wirklichkeit brachial laut, ebenso die Tuba 8'. Diese Zungen sind allesamt viel lauter, als die bereits vorhandenen auf dem gleichen Werk und in der gleichen Fußlage. Und: sie werden innder Kienle-Abstrahlung gesondert woanders her abgestrahlt... 😁

Ich bin immer wieder überrascht, was alles mit diesen 47 Registern auf 2 Manualen und Pedal geht!! 👍 Noch dazu mit der jeweils passenden "Kirche" rundherum... Ich bin nur dankbar, jedes Mal, wenn ich mich zum Spielen hinsetzen darf! 🙏

Nun, ich kenne keine Zungen die in gleicher Intensität durchs gesamte Manual laufen, zumindest nicht bei PO. Das habe ich mir zum Vorbild genommen. Bei den Pedalzungen ist dieser Effekt natürlich nicht so ausgeprägt, da man den Diskant kaum erreicht. Nicht umsonst zieht man ja deshalb gerne bei der Trompete das Cornett hinzu, sollte man sie solistisch einsetzen wollen. Eine Universalorgel wollte ich auf keinen Fall haben, und das ganze "Kathedralgedöns" brauche ich, bei meinen bescheidenen Fähigkeiten, auch nicht. Mir kam und kommt es darauf an, einen bestimmten Instrumententyp so authentisch wie möglich hinzubekommen. Und dazu gehört dann natürlich auch die Stimmung, bei mir zumeist modifiziert mitteltönig. Was ich noch vergaß, sind die Streicher. Ich habe mir das am stärksten streichende Sample der Viola da Gamba ausgesucht und es etwas leiser gemacht als den Prinzipal 8 des Positivs. Es ist also keine Aeoline oder ein Salizional. Sie hat schon mehr Biss. Die Vox coelestis, ist von gleichem Charakter, aber sehr viel leiser. Eigentlich brauche ich die selten, sie passt auch nicht so gut in die Disposition, weshalb ich sie auch schon mal zu einer Unda Maris (unterschwebend) umfunktioniert habe (schön für alte Italiener). Was mir fehlt ist übrigens eines meiner liebsten Register, die Quintadena. Aber man kann sich gut behelfen, wenn man zur Viola da Gamba die Quintflöte 2 2/3 zieht. Die ist sehr zart, so kommt man dem Klangideal schon sehr nahe.

Ps: Silbermann hat nichts mit der norddeutschen Klangcharakteristik zu tun. Der vertritt den Mitteldeutschen Typ.