Sorry, das lasse ich nicht gelten. Dann darf man auch keine Orgel-CD produzieren, sind sie doch immer nur ein Abklatsch tatsächlichen Raumerlebens. Zumal es ja Leute geben soll, die Orgelklänge anhand des Abhörens über ein einfaches Handy abqualifizieren können. Wer dazu in der Lage ist, sollte auch den Mut haben mal seine eigene Wundertüte zu öffnen, jenseits von Einladungen, die nur wenige annehmen können oder wollen.
Eine Orgel-CD ist eine professionelle Angelegenheit, mit ordentlicher Mikrofonierung, VIELEN Mikrofonen, mehreren Profis (Aufnahmetechniker), sehr teures Equipment, und in der Regel auch viel Zeit. Außerdem werden CDs teils bis zur Unkenntlichkeit "nachbearbeitet", was auch sehr zeitaufwendig, teuer, und irgendwo sicher auch eine eigene Kunst ist.
Das kann man mit meinen absolut amateurhaften Bemühungen beim Besten Willen nicht vergleichen! Also Äpfel mit Äpfel, Birnen mit Birnen, bitte... 😉
Ich habe schon mal gesagt, dass ich die Aufnahme der Content SOFORT, als ich dazu Gelegenheit hatte (endlich zu Hause war), an einer ordentlichen Anlage abgehört, und genau die gleichen Probleme festgestellt habe (genau genommen noch viel mehr Probleme). Also kann mann BITTE das Herumreiten auf dem Abhören via Handy (unterwegs hatte ich nichts anderes mit, tut mir Leid) endlich lassen?
Und doch, ja, ich habe die Probleme gleich gemerkt, auch über das Handy! Das liegt daran, dass die aufgefallenen Unzulänglichkeiten (insbesondere die Schärfe bei länger gehaltenen Zungentönen) so eklatant waren, dass sie sogar über die vollkommen unzufriedenstellende Abstrahlung über ein Handy deutlich zu hören waren! Auch das "Einbrechen" des Klänge bei vollem Werk bzw. Dazuzihen von Registern ist etwas, was sogar auf einem Handy eindeutig zu identifizieren ist.
Ganz anders verhält es sich hingegen mit der Kienle-Abstrahlung plus RSS-303. Das ist ein raumgreifendes Erlebnis, es sind 4 Raumkanäle, davon zwei die ganze Pfeifenabstrahlung mit Werks- und C-Cis-Ladentrennung, der ganze Raum wird beschallt und aus allen Richtungen kommen Reflexionen. In welcher Richtung soll ich denn bei der Aufnahme meine 2 Sennheiser Mikrofone drehen?? Und, selbst, wenn ich 4 hätte - wie muss ich es abmischen, damit der Zuhörer beim Anhören über Kopfhörer, oder Stereoanlage "vorne" und "hinten" unterscheiden kann? Ich muss zugeben, daß weiß ich nicht. Bin kein ausgebildeter Aufnahmetechniker. Aber genau ohne dieses Erlebnis (neben links-rechts auch vorne-hinten) wäre eine Aufnahme DIESER Kombination nichts wert.
Du hast leicht reden - bei einer Orgel, die auch jemand andere haben (kaufen, bestellen) kann, ist bei einer schlechten Aufnahme nicht so viel verloren. Es kann ja wer andere eine viel bessere Aufnahme machen, oder man geht in ein Geschäft, wo so eine Orgel steht, notfalls zum Hersteller, und probiert sie selbst, wenn das Interesse groß genug ist.
Aber das, was bei mir steht, steht sonst nirgends auf der Welt, du kannst es nicht im Geschäft um die Ecke mal probieren, auch beim Hersteller nicht (bei welchem Hersteller? Ahlborn? Kienle? Roland?). Auch kannst du es nicht bei jemand anderem, der näher als ich zu dir wohnt, anhören, einfach, weil es niemand hat. Punkt. Es ist ein absolutes Unikat. Umso wichtiger ist der Eindruck, den so eine Aufnahme vermitteln kann / sollte. Da riskiere ich lieber keinen Pfusch.
Romanus und Ebi haben Recht: Herkommen ist immer noch die beste Variante, in der Tat! Wenn man es nicht kann, schade, aber wenn man es nicht WILL, da kann ich nichts dafür, das ist dann nicht mein Problem. Mehr kann ich nicht tun, ich habe sogar gratis Quartier (in Salzburg!!) angeboten! Was soll ich sonst noch machen... ?
Ich werde mich auf jeden Fall mit einem professionellen Aufnahmetechniker zusammensetzen, und erfragen, ob eine Aufnahme von auf elektronischen Wegen abgestrahlren Signalen aus 4 Richtungen in diesem Zimmer überhaupt Sinn macht. Und dann kann ich ihm vielleicht auch noch "gescheit Geld zahlen", damit es endlich eine anständige Aufnahme dieser Kombination gibt.
Vielleicht mache ich das einmal.
Derzeit habe ich allerdings sehr viel zu tun. Es werden die beiden Ahlborn-Instrumente aufpoliert, servisiert und auf den neuesten Stand gebracht. Bei einer kleinen Pfarre wurde mir die Aufgabe, mit einem Orgelbauer Verbindung aufzunehmen, Termin auszumachen, vor Ort die Fehler der kleinen Pfeifenorgel erklären und zeigen sowie das Ergebnis "abnehmen", übertragen. Ich konnte noch vor Ostern einen Termin bekommen!! Und zwar schon an diesem Mittwoch...
Das Ahlborn-Service wird wohl Donnerstag / Freitag erfolgen (beide Orgeln), am Samstag reist meine knieoperierte Mutter aus Ungarn an, und ich versuche auch noch am gleichen Nachmittag die Generalprobe meiner Markus-Passion in Anif (ebenso mit nur 2 Mikrofonen... 🙄) aufzunehmen. Am Sonntag vormittag Messe, am Abend dann die Erstaufführung...
Und dann kommt die Karwoche und Ostern!...
Wenn das Interesse so groß, und es für dich so dringend ist: du kannst ja immer noch (fast) jederzeit vorbeikommen. Nach telefonischer Vereinbarung, versteht sich...😀
Zitat von jenoe im Beitrag #12Ich habe schon mal gesagt, dass ich die Aufnahme der Content SOFORT, als ich dazu Gelegenheit hatte (endlich zu Hause war), an einer ordentlichen Anlage abgehört ...
Achtung, die Gloria Concerto 469cc ist vom Fabrikat her eine Viscount, keine Content !
Zitat von jenoe im Beitrag #12Du hast leicht reden - bei einer Orgel, die auch jemand andere haben (kaufen, bestellen) kann, ist bei einer schlechten Aufnahme nicht so viel verloren.
Die Monarke-Orgeln von Johannus sind übrigens auch keine serienmäßigen Produkte, sie werden individuell konzipiert und disponiert.
Und überhaupt: Ist nicht eigentlich jede individuell intonierte Orgel ein Unikat ? Nicht umsonst trägt die 1. Generation der Physis-Orgeln den Namen "Unico".
Ja, da hast du sicher Recht, dass individuell intonierte Orgeln, was die Intonation angeht, irgendwo ein Unikat sind. Diese Intonation kann man allerdings auf eine Orgel gleicher Bauart übertragen. Damit ist die "Originalität" auch wieder weg - Gott sei Dank! Denn so kann man einen "Backup" machen. Und man kann entfernten Kollegen, die die gleiche Orgel besitzen, die Intonation zeigen, ohne, dass diese fahren müssen.
Bei meinem Setup hat das Endergebnis nicht sehr viel mit dem zu tun, was bei mir steht - selbst, wenn jemand eine Organum II besitzt und meine Intonation übernimmt.
Hallo in die Runde. Wer sich im Kölner Raum eine Kienle-Installation anschauen möchte, kann im St.Anna-Seniorenheim in Köln-Lindenthal vorsprechen, man freut sich dort gewiss auch über die Begleitung eines Werktags- oder Sonntagsgottesdienstes, wird auch honoriert. Als Orgel gibt's eine Content D6100 oder 200, zweimanualig mit Vollpedal, in der Kombination mit der kleinen Kienle-Abstrahlung und der sehr schönen Akustik der Kapelle (die würde andernorts als Dorfkirche durchgehen) klingt das durchaus vertretbar, zu den Begeisterungsstürmen des Vorredners möchte man sich hier aber eher nicht hinreißen lassen, halt eher klingendes Plastikrohr. LG
Zitat von jenoe im Beitrag #10Leider muss ich Ebi und Romanus Recht geben. Ich habe es mit unzureichenden Mitteln versucht, und es ist etwas so grausiges herausgekommen, dass ich es lieber gelassen habe.
Die Ausgänge des RSS-303 sind in drei Paaren angeordnet: Front Out für die Frontlautsprecher, Rear Out für die hinteren Lautsprecher und System Out. Der multifunktionale Systemausgang kann als Ambience-Ausgang für tiefe Frequenzen oder für zusammengemischte Front Out und Rear Out-Signale genutzt werden. Quelle: https://www.roland.com/de/products/rss-303/
Da wäre doch mal eine Möglichkeit, uns zumindest am Sound der ersten beiden Elemente deiner Klangkette teilhaben zu lassen, die Kienle-Abstrahlung bleibt dabei natürlich aussen vor. Ich wäre sehr gespannt, wie die Organum II mit dem RSS-303 zusammen spielt. LG