Es gibt interessante und hörenswerte Neuigkeiten aus dem Hause Content:
1) z.B. die kleine 2-manualige Compact-Version der Clavis 224, transportabel, mit Bank, Vollpedal, internen Lautsprechern und allen möglichen Ein- und Ausgängen. Ideal für Veranstaltungen (auch zu mieten) oder den Kirchenchor mit wechselnden Proberäumen und Auftritten im Altarraum.
2) z.B. die Cambiare-Serie: Hauptwerk-Orgeln mit Touch-Display und standardisierter Register-Oberfläche. Sehr benutzerfreundlich (auch für Nicht-Hauptwerk-Spezialisten). In unterschiedlichen Bauformen. Oder nur ein Spieltisch + Pedal + Bank für Selbstbau-Freaks (MIDI-Block).
3) Content übernimmt der Kienle-Vertrieb. Daher können alle Content-Orgeln mit Kienle-Abstrahleinheiten (Resonatoren) erst-ausgestattet oder nachgerüstet werden.
4) Das alles und viel mehr zu besichtigen im neuen Schauraum in Mödling: www.kirchenorgel.at

Hallo
Die Resonatoren von Kienle würde ich sehr gerne mal hören, hatte bislang jedoch noch nie eine Gelegenheit dazu. Kennt von euch jemand diese?

Ja, klingen phantastisch, sind quasi Orgelpfeifen (auf Länge geschnitten) ohne Innenleben, stattdessen mit kl. Speakern unter jeder einzelnen Pfeife. Hab ich im Schauraum ausgestellt (Nähe Wien). Grüße ebenfalls, Reinmar Wolf

Hallo

Wenn ich mal in Wien bin, was ich für dieses Jahr plane, dann komme ich sehr gerne mal vorbei. Meine Erfahrungen mit dem Haus Kienle sind sehr gut: ich habe dort meinen Hoffrichter-Expander SE24m erworben - und der ist erstklassig....

@Ebi:Ja, ich denk, es lohnt sich auf jeden Fall mal vorbeizuschauen!

Da habe ich meine ersten Schritte auf einer DO gemacht 🙈( irgendwann vor der Pandemie...) .. Und über diese Kienle - LS haben wir damals auch gesprochen...Wollte ich mir eigentlich gerne mal anschauen/-hören, damals waren sie noch nicht aufgebaut ...
Die zweimanualige transportable Content hatte ich damals schon sehr stark im Blick....
Gegen unseren PGR kam ich als einzelne aber dann leider nicht an... Und dann wurde es eben die "Katze im Sack", weil diverse PGR nicht mehr dafür hergeben wollten ... Die Strafe folgte auf dem Fuß: Die Reparatur der Molzer kostete letztlich um einiges mehr als die Content gekostet hätte ..🤦‍♀️

Lieben Gruß nach südlich von Wien 😉!

Hallo, Ebi, hallo alle!

Was die Kienle-Abstrahlung angeht, dürfte ich ein wenig als Spezialist gelten, da ich gleich zwei verschiedene Modelle besitze, aus verschiedenen "Epochen"...

Zur Geschichte:

Diese "kompakte Elemente" plante Herr Kienle noch selbst zu den Zeiten, als meine Abstrahlungen (eine zu Hause mit noch herkömmlichen Kalotten als Hochtöner, die andere 7 Jahre später mit den weiterentwickelten Spezialhochtönern aus Lautsprecher + Pfeifchen) gebaut wurden. Ich war dabei, als er die ersten dieser kompakten Module auf der Frankfurter Musikmesse präsentierte. Ich hatte schon Erfahrung mit dem alten System, und war von dieser "Entwicklung" alles andere, als begeistert!

[Kleine Anekdote am Rande: Herr Kienle wollte diese Module tatsächlich auch als HiFi-Lautsprecher zum normalen Musikhören verkaufen! Wer die Funktionsweise der Systeme kennt und auch nur im Ansatz versteht, kann dabei nur den Kopf schütteln...🙄]

Aber davon abgesehen: ich sehe zwischen dem ursprünglichen Kienle-System und dem Kompaktmodul nur Nachteile für Zweiteres.

Zwei Errungenschaften kann eine originale Kienle Pfeifen-Resonatoren-Abstrahlung gegenüber sämtliche Lautsprecher, selbst, wenn diese sehr zahlreich vorhanden sind, vorweisen. Das Kompaktmodul hat m. E. beide eliminiert... ☹️

1.) Transmission-Line-System, also Membran + Röhre für besonders tiefe Bässe, sprich: sehr lange (!) Röhren, welche in der vollen Länge schwingen, und dadurch besonders effizient die tiefen Frequenzen an die Luft übergeben können, und das mit vergleichsweise sehr wenig Energie!

Denkhilfe - was ist leichter, wenn ich sehr tiefe Töne sehr weit übertragen will: die Luft mit von mir aus gar einigen cm Hub durch große Membrane mit sehr viel Watt Verstärker Leistung für alle tiefen Tönen gleichzeitig "anzupauschen", oder für jeden Ton (im Prinzip) eine eigene Röhre, genau mit der entsprechenden Länge der zu übertragenden Frequenz zum Schwingen zu bringen? Wir reden hier immerhin von Wellenlängen bis zu ca. 10 m ! (Großes C im Pedal bei 32').

Die tiefen Röhren von Kienle sind ürbrigens "gedackt", also geschlossen, somit muss "nur" die Hälfte, sprich ca 5 m, in die Höhe gebaut werden. Bevor jemand kommt und fragt, wie denn der Klang offener Prinzipale durch "Gedackt"-Röhren wiedergegeben werden soll: bitte nicht vergessen, diese Röhren MACHEN den Ton nicht, sie VERSTÄRKEN ihn nur! Und zwar JEDEN Ton, der auf die Frequenz anspricht, egal, von welcher Klangfarbe!

Ein Subwoofer hingegen ist einfach nur ein eher großer Lautsprechermembran im eigenen Gehäuse, welches für die Wiedergabe von (allen!) tiefen Frequenzen optimiert ist (sein soll).

Das ist ein haushoher Unterschied!

2.) Der unnachahmlichen Klang einer gut gebauten original Kienle-Abstrahlung lebt vor allem von der Dislozierung, also von vielen(!) eigenen, vereinfacht und idealisiert gesagt "Punktschallquellen". Hierzu gehören viele (!) Röhren bzw. Pfeifen (die haben in der Originalkonstruktion je verschiedene Funktionsprinzipien und Bauweisen).

Im Vergleich zu Lautsprechersystemen sind Abstrahlungen nicht an einer hohen Kanalzahl gebunden. Um perfekte C- und Cis-Ladentrennung sowie Werkstrennung zu erreichen, braucht man für eine 3-manualigen Orgel z. B. "nur" 8 Kanäle bzw. 8 Pfeifenfelder/Module. Mit 2 Modulen, wie es in der kleinsten Ausführung der Kompaktmodule ist, erreicht man genau gar nichts von diesem großartigen Erlebnis, dass praktisch jeder Ton physisch von woanders her kommt!

Dieses System LEBT davon, dass es VIELE Abstrahler gibt. JE MEHR, UMSO BESSER! Umso echter klingt also die Orgelabstrahlung. Idealerweise müsste für jede echte Pfeife ein eigener Resonator gebaut werden, dass geht natürlich nicht, da kann man auch gleich eine Pfeifenorgel bauen. Also man versucht ein sehr gut identifizierbares und hörbares Ergebnis durch Kompromisse zu finden.

Bei mir sind (in beiden Abstrahlungen) hinter den Pfeifen(Reihen) noch je 2 Reihen auf die Länge geschnittenen PVC-Röhren untergebracht. (Die sollen übrigens laut Patent als stummes Material nur den Grundton, möglichst ohne Obertöne, verstärken, was sie auch vorzüglich tun! Die Pfeifen hingegen verstärken auch und gerade die orgeltypische Obertöne, lt. Patent messbar bis zum 7. Oberton)

Durch diese vielen "Schallquellen" bekommt man tatsächlich den Eindruck, jeder Ton kommt woanders her. Von der Steuerungsseite braucht man für 3 Manual und Pedal nur die 8 Kanäle (pro Werk und Lade einen), den Rest erledigt die Physik...

DAS IST GENIAL!

Die Pfeifenfelder sollten (ebenfalls lt. Kienle) mindestens eine ganze Oktave (also je 6 Töne per Lade) sowohl als Pfeife, als auch als RÖHRE, natürlich auf Länge geschnitten, abdecken. Das ist der Kompromiß. Also nicht jeder Ton jeder Oktave, was der Idealfall wäre. UNTERHALB dieser Anzahl schwindet die herrliche Illusion, jeder Ton hätte seine eigene Pfeife, zusehends! Mehr kann immer sein, mehr schadet nichts, sondern nützt... 😀

Innerhalb so eine Pfeifenreihe bekommt jeder Lautsprecher das gleiche Signal, mitschwingen tut aber nur die Pfeife / Röhre, auf deren Länge die Frequenz anspricht!

Die (Kompakt-)Module hingegen entstanden laut Herrn Kienle selbst (!) aus dem Spargedanken!

Die kernlose Orgelpfeifen, welche - zumindest zu der damaligen Zeit - tatsächlich von einem echten Orgelbauer fabriziert wurden, seien "viel zu teuer" in solch einer Anzahl. Er hat dann versucht, teilweise an den unsichtbaren, elektronischen Bauteilen, allen voran an den Lautsprechern ☹️ einzusparen, indem die Qualität dem Einkaufspreis unterordnet wurde. Das Ergebnis waren verheerende Abstrahlungen, welche auch mit den höchsten Intonationskünsten kaum zu einem gleichmäßigen Klang zu bewegen waren... ☹️ (Alles selbst erlebt)

Ich habe das Glück, zwei hervorragend bestückte Abstrahlungen zu haben!!

Schlussendlich "bog" sich Herr Kienle bei der Erklärung der Kompaktmodule einfach die Physik zurecht und behauptete frei heraus: auch sehr wenig Pfeifen würden "im Prinzip das gleiche Ergebnis bringen", was ein ausgesprochener Unsinn ist, und gerade die Grundidee des Systems karikiert.

So genial das ursprüngliche System ist, so kaputt kann man es sparen! ☹️ Gilt übrigens für fast alles.

Es gibt auch noch ein Dritter Punkt: Meine Abstrahlungen sind beide in Pfeifengehäusen untergebracht. Das hat für mich neben den auf der Hand liegenden praktischen Nutzen (Schutz gegen Staub, Dreck, Tiere - die Pfeifen / Röhren haben keinen Kern, es fällt also alles direkt auf die Lautsprecher durch!) auch einen unvergleichlichen optischen Vorteil.

Mag sein, dass gerade nur die Orgeln mit freistehenden Pfeifen, die ich im Laufe meines Lebens spielen durfte, allesamt absoluter Müll waren, aber ich habe eine ausgesprochene Aversion gegen frei in die Luft ragende einzelne Pfeifen, ohne Gehäuse, also ohne Einfassung. Die solche Orgeln, die ich spielte, waren allesamt desaströs, sowohl, was den technischen Zustand, als auch, was den Klang betrifft.

Das führe ich jedoch nicht als eigenen Punkt an, da die Optik auf jeden Fall auch eine persönliche Geschmacksfrage ist.

Lieber Ebi! Wenn du tatsächlich den Weg nach Wien findest, BITTE BITTE mach keinen Bogen um Salzburg!! Gerade, wenn dich das Kienle-System (gut gebaut und in Reinkultur!) interessiert, MUSST du bei mir vorbeikommen! Ich kann gleich zwei Instrumente zeigen, mit 54 bzw. über 100 Lautsprechern und weit mehr Schallquellen (=Pfeifen / Röhren), jeweils mit C-Cis-Laden- und Werkstrennung. Dazu die größere Version "in freier Wildbahn" (=Kirche), die kleinere auf einem Minimum am Platz (zuhause), dafür mit RSS-303.

Beide Instrumente sind intoniert, und das von fachkundigen Leuten! (will ich mal fest behaupten! 😀)

Meine Einladung gilt für das ganze Forum: kommt, schaut euch das an, das ist wirklich kaum zu übertreffen!

Zur Klarstellung: Herrn Wolf will ich hier kein Geschäft vermasseln - nein, im Gegenteil! Ich freue mich, dass sich jemand gefunden hat, der die Technologie bzw. Patente (hoffentlich auch die Originale, nach denen meine Systeme gebaut wurden!!) übernimmt. Ich gratuliere, und wünsche viel Erfolg - die Grundidee ist so gut, es ist einfach das optimale, ja fast die einzig adäquate Art, digitalorgeln abzustrahlen!

(Auch, wenn gerade Content für mich jetzt nicht der ideale Partner für solche Abstrahlungen ist, den ich mir gewünscht habe und hatte...)

Lieber Herr Wolf! Auch Sie sind herzlich eingeladen, sollten Sie mal durch Salzburg fahren, eine kurze oder lange Pause bei mir einzulegen! 😀 Nicht umsonst waren beide meiner Instrumente als Referenz auf der Kienle-Seite (und sogar auf der Ahlborn-Seite!) geführt...

Liebe Grüße an alle!

Statt der Einladungen wären Aufnahmen mal ganz nett. Das sollte dem Assistenzorganistem am Hohen Dom zu Salzburg doch möglich sein. Seit Jahrzehnten höre ich nichts als Lobeshymnen auf das eigene Instrument, aber bis heute keinen einzigen Ton.

Zitat von Romanus im Beitrag #8

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...Ich fürchte, um das hören zu können, musst du jenoe besuchen. Eine Aufnahme würde diesen Klängen kaum gerecht werden.

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Leider muss ich Ebi und Romanus Recht geben. Ich habe es mit unzureichenden Mitteln versucht, und es ist etwas so grausiges herausgekommen, dass ich es lieber gelassen habe.

Meine Einladung steht an euch alle! Und sollte ich doch irgendwann eine Aufnahme zusammenbekommen, die diesen Namen auch verdient, und zumindest einen ersten Eindruck vermitteln kann, wird sie als erstes hier hochgeladen! Versprochen! 👍