Eigentlich kann man ja bereits auf einer 3-manualigen Digitalorgel mit entsprechender Disposition jede erdenkliche Art von Orgelmusik spielen, mir persönlich reichen sogar schon 2 Manuale. Wer eine richtig große "Domorgel" zuhause haben will und über das nötige Kleingeld verfügt oder eine sehr große Kirche oder einen Konzertsaal pfeifenlos mit Orgelklängen beschallen möchte (sofern dies überhaupt Sinn macht), leistet sich vielleicht sogar den Luxus einer 4-manualigen, aber mal ganz im Ernst: Wer braucht eine 5-manualige(!) Digitalorgel ? Pure Gigantomanie ? Imponiergehabe des Herstellers ? Ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass es sich wirklich lohnt, so ein digitales Rieseninstrument überhaupt anzubieten. 🤔
Den Kaufpreis trauen sich die Händler meist gar nicht hineinzuschreiben, man will ja potentielle Käufer nicht gleich schockieren, nicht umsonst steht bei diesem Modell auf den Verkaufsseiten meistens nur "Preis auf Anfrage". Bei Bauer-Music gibt es sogar Hörbeispiele von dieser Riesenorgel, die mich aber nicht wirklich überzeugen. Was meint ihr dazu ?
Das ist doch gar nichts. Schon vor langer Zeit (so um 2000) erzählte mir der Vertriebsmann einer bekannten niederländischen Firma von einer "custom build" Orgel für den asiatischen Raum mit 7 Manualen - inklusive einer hydraulisch höhenverstellbaren Bank.
Vor allem die Klangbeispiele sind SO enttäuschend... Wie in MIDI-Zeiten, mit einem GM-Abspielgerät...
Nicht mal gratis möchte ich ein Instrument, das so schlecht klingt!
PS: es gab immer wieder Rieseninstrumente! Schon in den 2000er Jahren gab es 5-manualige Instrumente, sogar welche mit weit mehr Registern! Aber es bringt nichts...
Drei Manuale sollte eine Orgel, welche als "Universalorgel" gelten soll, schon haben. Das schreiben auch z. B. alle Franzosen und Engländer in der Romantik vor, auch bei Reger findet man solche Registrierungshinweise.
SW und Positiv in einem Manual ist immer schwierig. Am besten gelöst hat es für mich immer noch Ahlborn mit der Organum II, aber selbst da wünsche ich mir manchmal zwei getrennte Werke. Wie es halt bei der Organum III dann auch ist. Das ist ein ziemlich ideales Instrument! 😀
Bei genauerem Hinsehen: die Klangbeispiele sind explizit vom Modell 476, was aber egal ist, da offenkundig die Registerausstattung eh identisch ist. Scheinbar bekam nur ein vormals virtuelles Werk eine eigene Klaviatur.
Wobei man sich auch fragen kann, wo da der kommerzielle Sinn liegt. So war schon vor Jahren aus der Szene zu erfahren, dass die Mehrzahl der verkauften Orgeln 2 manualig ist, und der 3 manualig + Anteil weniger als 10% beträgt. Abgesehen von Monarke auf Wunsch gibt es bei Johannus z. B. schon seit etlichen Jahren keine 4 Manuale mehr, es rechnet sich für Serienorgeln einfach nicht.
Zitat von Polyphoniker im Beitrag #2Das ist doch gar nichts. Schon vor langer Zeit (so um 2000) erzählte mir der Vertriebsmann einer bekannten niederländischen Firma von einer "custom build" Orgel für den asiatischen Raum mit 7 Manualen - inklusive einer hydraulisch höhenverstellbaren Bank.
Da wollte wohl jemand die größte Orgel der Welt digital kopieren. Naja, für mich macht sowas zwar keinen Sinn, schon das 4. Manual ist in meinen Augen purer Luxus und das Spielen des 7. Manuals stelle ich mir total unbequem vor, optisch gefallen mir so hypertrophierte Orgeln auch nicht, aber jedem das Seine !
Das mit der 7 manualigen war eher profan. Sie war für ein großes Hotel in Süd-Korea, wo sie für Hochzeiten benutzt wurde, und da gab es wohl einen Wettbewerb mit der Konkurrenz nach dem Motto "size matters". Wegen der Durchschnittsgröße der Koreaner war die hydraulisch höhenverstellbare Bank wohl angebracht.
Der Kunde zahlt und hat recht. Aber öffentlich dargestellt oder für die Werbung genutzt wurde das Projekt nie, nur beiläufig erzählt.