Ich werde Anfang September dort einen Gottesdienst spielen und vermutlich kaum Zeit haben, vorher darauf zu spielen. Daher wäre ich über Erfahrungsberichte dankbar.
Leider kann ich dir keine Tipps geben, da ich die Orgel und das dazugehörende Kloster bislang noch gar nicht kannte. Das sieht alles sehr schön aus und ich wünsche dir viel Freude an diesem herrlichen Instrument. Ich bin sicher, dass es gut gehen wird, auch wenn du zuvor nur wenig Zeit zum einspielen haben wirst...
Mir hat es sehr großen Spaß gemacht, den Gottesdienst in Birnau zu spielen. Ich fand es etwas unübersichtlich, die Register den Manualen in der Schnelle immer wieder zuzuordnen, denn es gab keine Beschilderung und mein Gehirn war eh schon mit zu viel Input überlastet. Aber mit Hilfe meiner Tochter als Registrantin, ist es dann gut geglueckt. Nur manchmal hab ich das falsche Manual erwischt, aber das hat niemand gemerkt.
Gratulation zur gelungenen Orgelvertretung an diesem schönen Instrument !
Da fällt mir ein: Von dieser Orgel habe ich eine schöne CD, auf der Stefan Johannes Bleicher und sein Schüler Mario Hospach-Martini 4-händig Literaturstücke und Transkriptionen zum besten geben. Diese CD habe ich zu Weihnachten 1995 von meiner Mutter geschenkt bekommen und oft gehört. Hans-Joachim Röhrs erwähnt bei der Orgelbeschreibung im Vorwort, dass die Stärke der 1988-1991 erbauten Mönch-Orgel, die sich klanglich an historischen, oberschwäbischen Vorbildern orientiert, in ihren "außerordentlich charaktervollen Solostimmen" liegt, während sich die Plena der 3 Manuale aufgrund des relativ kleinen Gehäuses im Raum nur schwer entfalten können. Kannst du das bestätigen ?
Ja, da ist wohl was dran, wobei ich die Orgel nur von der Orgelbank aus kennengelernt habe und nicht, wie sie von unten klingt. Da werden in dieser Kirche durchaus große Unterschiede sein. Die Zuhörer bzw. singende Gemeinde fand die Registrierung immer gut dem Geschehen im Altarraum angemessen. Übrigens gibt es in Birnau keinen Volksaltar. Das war sehr ungewohnt. Ich hatte mir im Vorfeld die Register anhand der Namen zurecht gelegt und dann in der kurzen Zeit vor dem Gottesdienst nur schnell getestet, wie die Stücke wirklich klingen. Das hat ziemlich gut funktioniert, wobei ich eben tatsächlich manchmal noch etwas nachregulieren musste. Die vox humana hab ich dann allerdings zur Gabenbereitung, weil zu scharf und laut, durch ein weicheres Register ausgetauscht.
Die Tremulanten konnte ich leider nicht einsetzen, da das erste Pedal nicht einrasten wollte und das zweite dann so fest drinnen war, dass ich schon fürchtete, ich müsse nun den gesamten Gottesdienst mit Tremulant spielen. Der Fußtritt ließ sich dann aber glücklicherweise mit etwas Nachdruck wieder lösen. Ich hab es dann lieber nicht mehr versucht.