(Die Türchen 4-6 haben mich ehrlich gesagt eher kalt gelassen, wer sie sich zu Gemüte führen will, findet sie auch ohne meine Verlinkung leicht.) Aber das heutige, 7. Türchen beinhaltet wieder Stoff für Diskussionen: Hier haben wir wieder eine bekannte, eingängige Melodie, meditativ vorgetragen, im 1. Teil leicht verfremdet. Man könnte fast meinen, er macht das extra, um unseren Harmonisten zu ärgern. Der 2. Teil kann als colorierter Cantus firmus durchgehen.
Hinter dem 9. Türchen improvisiert Herr Reymaier über das englische Weihnachtslied "Deck the Hall with Boughs of Holly" und verwendet dabei einmal mehr Trompeten, die wohl zu seinen Lieblingsregistern zählen.
"Der Advent in 24 Klangfarben" stimmt ja so nicht ganz: Reymaier verwendet dabei nicht wirklich 24 Klangfarben, sondern eigentlich immer nur dieselben: 1. Trompeten 2. Kornette 3. Plenum mit oder ohne Zungen 4. Flöten 5. Streicher mit oder ohne Schwebung
Aber sonst ? Die Orgelanlage hat doch insgesamt (inkl. Chororgel) 185 Register, da müsste doch eigentlich noch viel mehr Klangvielfalt drin sein.
Hinter dem 10. Türchen wartet eine romantische Meditation über das englische Carol "In the bleak midwinter", Herr Reymaier verwendet dafür u.a. die Register Klarinette und Vox Coelestis.
Nachdem die Türchen 11-13 nicht wirklich meinen Geschmack getroffen hatten, spielt Herr Reymaier heute wieder etwas Gefälligeres: 14. Türchen Die (unschwer zu erkennende) Melodie wird als colorierter Cantus firmus ausgeführt, abwechselnd mit und ohne Tremulant. (Der Bass scheppert und grollt bei diesem Video auf meiner Anlage, warum auch immer.)
(Das gestrige, 17. Türchen hat mich ehrlich gesagt wenig begeistert, deshalb verlinke ich es auch nicht.) Das heutige, 18. Türchen mit der flötigen Impro finde ich durchaus virtuos, nur die Melodie hätte ich da nicht herausgehört, wenn ich nicht in der Video-Beschreibung gelesen hätte, dass das "Wie schön leuchtet der Morgenstern" sein soll, wäre ich nie darauf gekommen. Wenn man es weiß und nochmal hört, erkennt man die dann doch, aber bei dieser Registrierung geht sie unter den Flöten-Arpeggios total unter. Bei so einem Reichtum an Registern hätte er das Pedal, das die Melodie spielt, viel leuchtender Registrieren können, finde ich.
Der Herr Domorganist beginnt sich zu steigern. Bis zum 14. Türchen hat er improvisatorisch biedere Hausmannskost abgeliefert, bis hin zum Buxtehude-Plagiat (14. Türchen); ab dem 17. wird er interessanter und origineller. Mal sehen, wie es weitergeht. Liebe Grüße, Harmonist