Einen musikalischen Adventkalender der besonderen Art schenkt uns der Wiener Domorganist Konstantin Reymaier: Der Advent in 24 Klangfarben Hinter jedem der 24 Türchen verbirgt sich eine adventliche Improvisation, in der uns der Domorganist jeweils andere, "neue" Klangfarben aus dem unerschöpflichen Klangreichtum der großen Wiener Domorgel vorstellt, mit Angabe der jeweiligen Registrierung. Viel Vernügen und nicht "schummeln", schön brav bis morgen (01.12.) warten und die Türchen nicht zu früh öffnen !
Mogeln geht sowieso nicht. Allerdings sieht das so eh nicht wirklich nach Adventskalender aus. Zum Thema Online Adventskalender gibt es zahlreiche Beispiele und auch Tools im Internet.
Hab ich selbst nicht daran gedacht. Ich würde mir so etwas selbst programmieren, ein wenig HTML und JavaScript kenn ich noch. Na vielleicht im nächsten Jahr ... muß man nur rechtzeitig dran denken.
Dafür wird "Macht hoch die Tür" am Beginn jedes Videos quasi als "Kennmelodie" kurz angespielt, daher rührt wohl auch die Verwechslung, da hat wohl jemand nur ganz kurz hineingehört. Aber natürlich würde (nicht nur) ich mich freuen, es in dieser Interpretation auch mal als Ganzes zu hören.
Das 2. Türchen mit der Choralfantasie über "Es kommt ein Schiff geladen" im historisierenden Stil finde ich übrigens besonders gelungen, darin hört man sehr schön das wunderbar milde und runde Hauptwerksplenum der Domorgel und den Cantus firmus mit einer Pedalzunge.
Die Registerung ist in der Tat gut gelungen, sie erinnert an die Eingangssätze der Hymnen von de Grigny. Ich verstehe allerdings nicht, wieso Reymaier den Cantus firmus im Pedal derart verfälscht. Das Lied hat keinen Auftakt in der Quarte mit a. Auch die Harmonisierung darüber ist recht bieder, um nicht zu sagen langweilig.
Ich habe mir das 2. Stück nochmal angehört, ich höre schon einen Auftakt, aber er lautet nicht (wie im GL) auf d, sondern auf a. Choralmelodien finden sich in verschiedenen Gesangbüchern oft nicht völlig identisch, entweder er hat es irgendwo mal mit a als Auftakt gehört oder er hat die Melodie einfach frei behandelt. Seine Harmonisation mag bieder sein, langweilig finde ich sie nicht, eben sehr konservativ-stilgerecht, dieser uralten Melodie entsprechend, wen solche Harmonien langweilen, dem würde es bei Matthias Weckmann und seinen Zeitgenossen wohl ähnlich ergehen.
Nein, das lasse ich einem Domorganisten nicht durchgehen. Zu diesem Lied gibt es in den verschiedenen Gesangbüchern eine einheitliche Melodie, mit einer Aufttaktnote im Grundton und nicht in der Quart-Dominante. Ich habe das nachgelesen in drei Liedkommentaren, die alle das übereinstimmend bezeugen. Das hat sich vom Andernacher Gesangbuch 1608 bis zu Max Reger und späteren Bearbeitern nicht geändert.
@Romanus: Das du Weckmann als Beispiel für langweilige Harmonisierung anführst wundert mich sehr. Gerade er gilt in dieser Hinsicht doch als ausgesprochen kühn.