Zu der Rembrandt Orgel hatte ich schon hier etwas geschrieben. Nennenswerte Ton-Aufnahmen gab es bislang nicht. Im Rahmen aktueller Audio-Experimente hab ich auch ein paar Test-Aufnahmen von der Orgel gemacht, hier ein paar Beispiele. Zu beachten:
- selbst kann ich bislang keine ernsthaften Einspielungen machen, daher hat MuseScore nach Noten über MIDI gespielt - die Orgel ist von 2006 - die Intonation war auf Werkseistellungen zurückgesetzt - Aufnahme mit relativ nahe an der Orgel stehenden Mikrofonen => deutlicher C/Cis Effekt und relativ direkter Klang
Das klingt schön, vor allem das dritte Beispiel. Ist mir aber zu sauber, zu synthetisch. Gar nicht gefällt mir die Mixtur im ersten Beispiel im Quarto Verso. Die kommt mir furchtbar künstlich vor.
Das ist der typische, schlanke Johannus-Barockklang, wie er in den 00er-Jahren üblich war. Ich hätte sie lieber etwas "fetter" intoniert, aber das ist natürlich wie immer Geschmacksache. Mich würden zum Vergleich Aufnahmen der serienmäßig-romantischen Intonation interessieren.
„schlank“ ist nett ausgedrückt. Man könnte auch „piepsig“ sagen. Aber das war nur eine Registrierung, man hört an den anderen Beispielen, daß die Rembrandt auch anders kann.
Es ist ja auch keineswegs der Fall, daß an einer typischen Pfeifenorgel alle Register oder Registerkombinationen gut klingen. Und je mehr Register eine Orgel hat, desto geringer ist der Anteil der gut klingenden Kombinationen an allen möglichen Kombinationen.
Was ist das denn für eine komische Theorie? Natürlich wird ein Intonatör seine Orgel als Gesamtkunstwerk ansehen und seine Protagonisten dazu zu inspirieren wissen. Von ältlichen Digitalorgeln auf den Pfeifenorgelbau Rückschlüsse zu ziehen, sollte verboten werden.
Noch mal: es ist die reine Werksintonation und eine einige Beispiele der Registrierung. Was hören wir hier sonst, und wie lange wurde Intoniert und experimentiert?
Bei der Rembrandt kann man z.B. die Pfeifenreihen einer Mixtur einzeln intonieren - davon träumt manche aktuellere Orgel heute immer noch.
Im Vorverstärkerbereich kann man bei der Generation auch noch jeden einzelnen Kanal der Tonerzeugung (hier effektiv 6) hardwaremäßig einstellen (Bei späteren Generation auch digital).
Zudem hat die Orgel auch noch Anschlüsse für eine externe Abstrahlung (zu- bzw. umschaltbar an die internen Verstärker). Eine externe Abstrahlung im geeigneten Raum bringt erfahrungsgemäß eine erhebliche Verbesserung.
Die Orgel sollte eigentlich schon lange in anderen Räumlichkeiten stehen, an die sie dann angepasst worden wäre. Aber im Leben kommt es oft anders ...
Aber wir sollten nicht weiter über ein älteres Modell diskutieren. Mir ging es bei der Aktion ursprünglich mehr um Mikrofon-Aufnahmen allgemein. Da gibt es es noch mehr, auch mit anderen Orgeleintstellungen ...
Zitat von Polyphoniker im Beitrag #7Noch mal: es ist die reine Werksintonation und eine einige Beispiele der Registrierung.
Ist schon klar. Ich äußere mich ausdrücklich nur zu dem, was hier zu hören ist, in vollem Bewußtsein, daß das Instrument je nach Registrierung, je nach Einstellungen, je nach Abstrahlung, je nach Raum, je nach Aufnahmeweise auch ganz anders und sicherlich noch viel besser klingen kann.
ZitatMir ging es bei der Aktion ursprünglich mehr um Mikrofon-Aufnahmen allgemein.
Das hatte ich falsch verstanden, sorry. Ich dachte, Du wärest an Meinungen zum aufgenommenen Klang interessiert gewesen. Es geht also mehr um das Aufnehmen an sich.
Schöner Spieltisch! Ideal geeignet für eine GO- oder Hauptwerkinstallation. Ich habe ein Forenmitglied bei der Einrichtung einer Johannus Opus 1405 mit Hauptwerk begleitet. Er nutzt dabei sogar die interne Abstrahlung der Opus und kann sich etwas anderes gar nicht mehr vorstellen. Als aktiver Organist kann er sich ideal auf seine Gottesdienste vorbereiten, wobei er in einer Gemeinde sogar die vorhandene Verstärkeranlage mit einer Hauptwerkinstallation versorgt. Die Gemeinde war restlos begeistert! Vorher war da nur ein Keyboard!
Zitat von Polyphoniker im Beitrag #7 Bei der Rembrandt kann man z.B. die Pfeifenreihen einer Mixtur einzeln intonieren - davon träumt manche aktuellere Orgel heute immer noch.
Ach, bei meiner Rodgers kann ich die Bankhöhe elektrisch für links und rechts getrennt einstellen und im Setzer hinterlegen. Durchaus nützlich, wenn beim Bach das Pedalsolo bergauf oder bergab fließt.