Nach unzähligen Intonations-Stunden, die sich auf über 6 Jahre verteilen, bin ich endlich mit dem Klang meiner Gloria Concerto 234 einigermaßen zufrieden und plane, Aufnahmen mit dieser Orgel zu machen.
Fragt sich nur wie ? Was ist die ideale Methode, um den Klang einer Digitalorgel möglichst ohne Qualitätsverlust auf Tonträger aufzunehmen ?

Ich habe diese Frage schon mal vor ein paar Jahren in einem anderen Forum gestellt, damals riet mir die Mehrheit der Forianer zu Mikrofon-Aufnahmen, weil dadurch die spezielle Intonation der Orgel - die ja immer im Zusammenhang mit der speziellen Akustik des Raumes, in dem sie steht, zu betrachten ist - am authentischsten aufgezeichnet wird.

Ich habe dieselbe Frage auch an meinen Kundenbetreuer vom Musikhaus Kisselbach gestellt und er riet mir zu Kabel-Aufnahmen über den Audio-Ausgang der Orgel.

Ich erinnere mich noch gut, als ich vor etwas mehr als 20 Jahren meine 1. CD mit meiner damals neuen Johannus Sweelinck 20 aufgenommen habe:
Ich habe mich damals für eine Kabel-Aufnahme über den Audio-Ausgang der Orgel entschieden und als Aufnahme-Gerät einen Philips-CD-Recorder benutzt, den ich immer noch habe und der mit etwas Glück sogar noch funktioniert, denn Philips-Geräte sind nach meiner Erfahrung äußerst langlebig. Der Klang auf der Master-CD war zwar zunächst etwas dünner und steriler als ich die Orgel im Raum hörte, aber mittels Nachbearbeitung am PC mit einer speziellen Software (Ich glaube es war MAGIX Audio Cleaning Lab), die u.a. auch einen Equalizer beinhaltet, konnte ich den Klang so weit optimieren und "auf-fetten", dass mir das Ergebnis fast noch besser gefiel als der "echte", direkte Klang im Musikzimmer.

Mikrofon-Aufnahmen bilden den Klang der Orgel im Raum zwar authentischer ab, haben aber den Nachteil, dass die Aufnahme leicht durch Nebengeräusche beeinträchtigt werden kann.

Bei Kabel-Aufnahmen gibt es keine Nebengeräusche, dafür ist das klangliche Ergebnis meist etwas "steriler".

Deshalb richte ich meine Frage an jene unter euch, die schon mal Aufnahmen mit einer Digitalorgel erstellt haben:
Welche Methoden habt ihr für eure Aufnahmen gewählt und wie zufrieden wart ihr mit klanglichen Ergebnis der Aufnahme ?

Danke für eure Tips, heute hab´ ich mir das dafür nötige Audio-Interface gegönnt, ein "UR 22 mk II", da ist sogar Steinberg Cubase als Download mit dabei, ich werde in den nächsten Tagen mit den ersten Aufnahmen durchstarten.

Das Ausgangskabel der Orgel (das haben noch die Leute von Kisselbach auf meinen Wunsch installiert) hat 2 große Klinkenstecker, für die hat der Laptop (Sony VAIO, ca. 15 Jahre alt) aber keine passenden Eingangsbuchsen.
Das neue Audio-Interface hat einen USB-Ausgang, den kann ich problemlos an den Laptop anschließen.

Das Ärgerliche ist nur: Jetzt wo ich endlich das Equipment zum Aufnehmen komplett habe, gefällt mir der Klang der Orgel schon wieder nicht mehr so richtig, wahrscheinlich muss ich noch etwas nachintonieren, bevor ich damit wieder zufrieden bin.

Ich habe auch schon daran gedacht, auf dem Laptop Hauptwerk zu installieren, damit hätte ich dann möglicherweise einen besseren Klang (mit dem richtigen Sampleset), die Frage ist nur, ob dieser alte Laptop dafür leistungsfähig genug ist.

Ich habe in der Nacht von gestern auf heute den Laptop und das Audio-Interface an die Concerto 234 angeschlossen und sogar schon mit dem Magix music cleaning lab 3.0 die 1. Aufnahme gemacht.

Das Problem ist nur:
Das aufgenommene Signal ist unvollständig, da fehlt ganz offensichtlich was.
Die Ursache:
Die Orgel hat 4 Ausgänge, doch die angeschlossenen Line-Kabel stecken nur in den Ausgängen 1+2.
Man kann irgendwie im internen Physis-Menü die Orgel so einstellen, dass das gesamte Signal auf die Ausgänge 1+2 konzentriert ist, ich weiß nur noch nicht wie und auch die - ziemlich spärliche !!! - Bedienungsanleitung der Orgel schweigt sich darüber - wie so oft - weitgehend aus.
Natürlich werde ich das auch gleich meinem Kundenbetreuer bei Kisselbach - Herrn Gerlach - per Mail mitteilen, aber in Anbetracht des Wochenendes rechne ich erst ab dem Beginn der Arbeitswoche mit einer Antwort.

Also falls zufällig ein Besitzer einer Physis-Orgel hier mitliest, der sich damit auskennt, bitte melden !

Die virtuellen Orgeln sind natürlich bestimmt auch eine Entdeckungsreise wert.
Nachdem man - wie du schreibst - mit der Gratis-Version von Hauptwerk nicht weit kommt, hab´ ich mir schon mal Grand Orgue auf meinem PC installiert, der allerdings in einem anderen Raum als die Orgel steht. Damit kann ich zumindest mal per MIDI-Keyboard manualiter spielen und wahrscheinlich auch ein paar schöne Aufnahmen machen, falls Grand Orgue auch - wie Hauptwerk - über einen internen Recorder verfügt, was ich sehr hoffe.
Ich könnte natürlich auch auf dem Laptop Grand Orgue installieren, aber dann müsste ich natürlich das Audio-Signal des Laptop (Sony VAIO, knapp 20 Jahre alt) an die Orgel anschließen, damit ich auch höre, was ich spiele. Ich finde da aber an Audio-Ausgängen nur den Kopfhörer-Ausgang, der vermutlich keine berauschende Audio-Qualität liefert oder geht das auch über USB ?