In dieser detailliert-informativen Beschreibung der Wiener Riesenorgel taucht zwischen Traktur und Stimmung der mir bisher unbekannte Begriff "Floating Manuals" auf. 🤔 Was dieser genau bedeutet, konnte mir auch Prof. Google nicht auf die Schnelle erklären, allerdings fand ich die Beschreibung einer anderen, älteren Orgel, die ebenfalls über dieses Feature verfügt, siehe letzter Absatz. Es muss also wohl etwas mit Koppeln zu tun haben, aber der genaue Sinn erschließt sich mir immer noch nicht.
Deshalb frage ich einfach mal die Experten unter euch, was denn unter "Floating Manuals" zu verstehen ist.
Siehe hier! Der letzte Absatz unter "Nebenzüge" liefert die Erklärung:
Floating Manuals (Jedes Manual kann einem der Werke beliebig zugeschaltet werden. Dies ermöglich auch gleichzeitig, jedes Manual beliebig zu koppeln, weswegen keine Manualkoppeln zu finden sind.)
Das kenne ich von Hauptwerk. Man hat mehr Manuale als physisch vorhandene Tastaturen. Ein floating manual/division kann man während des Spiels auf einem vorhandenen Manual aktivieren.
Etwas ähnliches gibt es auch bei der Bruckner-Orgel in St. Florian/OÖ, wo ein ganzer Registerblock aus Registern jedem beliebigen Manual zugeordnet werden kann.
Kenne ich aus der Bayreuther Stadtkirche, der Orgelspieltisch hat 4 Manuale für die Hauptorgel, die sich nicht verändern lassen, man kann aber die Chororgel auf einem beliebigen Manual spielen, weil die über keine eigenen verfügt.
Ein sehr interessante Variante ist in der Schlosskirche in Friedrichshafen am Bodensee zu finden. Die Orgel in der Schlosskirche wurde komplett renoviert und im letzten Jahr wieder eingeweiht. Der Klang der Orgel in dem Kirchenraum ist sehr beeindruckend. Bei dieser Orgel können alle Werke jedem Manual frei zugeordnet werden. Und das unterste Manual hat einen Umfang wie eine Pianotastatur. (https://organindex.de/index.php?title=Fr...,_Schlosskirche). Übrigens finden in der Schlosskirche regelmässig Orgelkonzerte statt. (https://schlosskirchen-orgel.de/neuigkeiten/veranstaltungen/) Durch die Lage in dem Vierländereck ist auch ein Konzertbesuch aus Österreich und der Schweiz möglich.