Seit ich Anfang des Jahres begonnen habe Orgelunterricht zu nehmen, habe ich nun regelmäßig das Glück auf der großen Orgel der Sankt Michaeliskirche in Lüneburg spielen zu dürfen, die ich hier zusammen mit einigen Bildern von Anfang der Woche, gerne vorstellen möchte.
Das Instrument wurde ursprünglich 1708 durch Matthias Dropa, einen Schüler Arp Schnittgers gebaut. Schnittger selbst hatte gut 25 Jahre zuvor ein eigenes Konzept für eine neue Orgel in St. Michaelis erstellt, welches jedoch verworfen worden war.
Die Orgel hat eine bewegte Geschichte mit umfangreichen Umbauten 1873 und 1931 hin zu romantischen Klangidealen durch das Unternehmen Furtwängler & Hammer. Aus dieser Zeit stammt auch die pneumatische Traktur der Orgel. Erneut barocken Klangempfindungen versuchte man in den 1950er und 70er Jahren durch weitere Umbauten gerecht zu werden. Die letzte umfangreiche Sanierung datiert auf das Jahr 1999 durch das Unternehmen Scheffler. Bei zu diesem Zeitpunkt nur noch 5 Orginalregistern von Dropa verzichtete man auf eine Rückführung in den Ursprungszustand. (weitere Details zum Instrument hier auf der Homepage von St. Michaelis
Heute erklingt ein Instrument mit 51 Registern auf drei Manualen mit folgender Disposition:
Danke für die schöne und detaillierte Vorstellung deiner Unterrichts-Orgel !
Der kunstvolle Prospekt zeigt unverwechselbare Ähnlichkeit mit berühmten Arp-Schnitger-Orgeln, wie man sie z.b. in Groningen und Hamburg findet. Einerseits schade, dass von der ursprünglichen Barockorgel nicht mehr als der Prospekt und 5 Register erhalten geblieben ist, andererseits ist die mit der Zeit gewachsene Orgel, die Register aus 3 Jahrhunderten in sich vereinigt, immer noch optisch und klanglich schön und wirkt nicht inhomogen, sie kann sogar als "Universalorgel" zur Interpretation praktisch aller Arten von Orgelmusik durchgehen.
Es gibt anscheinend kein wirklich repräsentatives Klangbeispiel auf YT, hier habe ich nur eine 5-minütige Mini-Doku mit ein paar einleitenden Takten der "epidemischen" Toccata gefunden: Gottes Häuser von oben - Die Michaelis-Kirche in Lüneburg
Durftest du dort auch schon öffentlich spielen ? Falls nicht, könntest du deinen Orgellehrer fragen, ob du einmal bei einer Messe ein Präludium, einen Choral, ein Kommunionsstück oder ein Postludium spielen darfst, es muss ja nicht gleich eine ganze Messe sein. Das wäre eine schöne Herausforderung und Motivation zum Üben und wenn dann noch ein Rekorder mitläuft, haben wir vielleicht bald ein schönes Klangbeispiel auf YT.
Willst du das 2. Prospektfoto in der Bildergalerie in den Ordner "Orgel-Schönheiten" stellen ? (Natürlich könnte auch ich das machen, aber für Uploads in der Bildergalerie gibt es Benutzer-Punkte und das wäre ja dann dein Punkt.)
Zitat von Romanus im Beitrag #2 Es gibt anscheinend kein wirklich repräsentatives Klangbeispiel auf YT, hier habe ich nur eine 5-minütige Mini-Doku mit ein paar einleitenden Takten der "epidemischen" Toccata gefunden: Gottes Häuser von oben - Die Michaelis-Kirche in Lüneburg
Durftest du dort auch schon öffentlich spielen ? Falls nicht, könntest du deinen Orgellehrer fragen, ob du einmal bei einer Messe ein Präludium, einen Choral, ein Kommunionsstück oder ein Postludium spielen darfst, es muss ja nicht gleich eine ganze Messe sein. Das wäre eine schöne Herausforderung und Motivation zum Üben und wenn dann noch ein Rekorder mitläuft, haben wir vielleicht bald ein schönes Klangbeispiel auf YT.
Ich werde gerne versuchen, die Tage einmal ein Klangbeispiel zu erstellen. Für die Messe reichen meine Spielkünste wohl noch nicht aus. Ich kämpfe teils immernoch mit der verzögerten Tonwidergabe der pneumatischen Traktur und dem Hall in der Kirche.