Die ganze Rechnerei bringt wenig. Es gibt Pfeifen, die sind innerhalb weniger Minuten ok, andere weigern sich derart standhaft, den Vorstellungen des Intonateurs zu folgen, dass er sie erstmal weglegen muss, um am nächsten Tag einen neuen Anlauf zu starten. Zungenregister werden bei großer Sommerhitze ungern intoniert, weil das Ergebnis nicht von Dauer ist.
Zitat von JJBB1 im Beitrag #7 Hat bei Euch der Orgelbauer, der einen Kostenvoranschlag erstattet hat, auch die Orgel eingehend besichtigt? Nur so kann eine exakte Detailkalkulation erstellt werden, aus der man erkennen können sollte, welche Arbeiten er konkret durchführen möchte. Gibt der Orgelbauer lediglich Pauschalpreise an, dann sind diese für den Laien schwer nachvollziehbar, was der Orgelbauer konkret machen wird.
JJBB1
Ja, natürlich. Ich bitte auch jeden Orgelbauer um eine detailliertere Kalkulation - eben weil da zuweilen große Unterschiede aufscheinen. Und deshalb finde ich es ja so spannend, in welchem Zeitrahmen sie sich bewegen.
Mir ist schon klar, dass nicht jede Pfeife den selben Aufwand macht, und dass nur ein Durchschnittswert herauskommt, wenn ich Zeit durch Pfeifenanzahl dividiere. Aber dass gar nichts an einer Pfeife zu machen wäre, wenn sie zuvor ausgebaut, gereinigt, evtl irgendwo gelagert, dann wieder eingebaut wurde - also das kann ich mir einfach nicht vorstellen.
Man darf ja auch die Zeit nicht vergessen, die der Orgelbauer benötigt, um sich im Orgelgehäuse zu bewegen. Was ja auch bei der einen Orgel einfacher ist, und bei einer anderen eine arge Kraxlerei. Selbst wenn er jemanden hat, der zureichen kann, es kann trotzdem immer wieder den einen oder anderen außertourlichen Aufenthalt geben.
Zungenpfeifen haben wir nicht, also diese Sorge fällt schon mal weg...und ich kann mich nicht erinnern, dass es wirklich mal sehr sommerlich gewesen wäre innerhalb der Kirche...
Es gibt nichts in der Welt, das so wertvoll wäre, wie der Herzensfrieden. ~Franz v. Sales~
Zitat von MAT im Beitrag #11Die ganze Rechnerei bringt wenig. Es gibt Pfeifen, die sind innerhalb weniger Minuten ok, andere weigern sich derart standhaft, den Vorstellungen des Intonateurs zu folgen, dass er sie erstmal weglegen muss, um am nächsten Tag einen neuen Anlauf zu starten. Zungenregister werden bei großer Sommerhitze ungern intoniert, weil das Ergebnis nicht von Dauer ist.
Mit meiner Rechnerei wollte ich nur zeigen, wie sehr Durchschnittsangaben von 20min/Pfeife betreffend die Intonation bei entsprechender Hochrechnung zu verzerrten bzw. falschen Ergebnissen führen können.
Ich stelle mir vor, dass sobald der Intonateur eine gewisse Klangvorstellung entwickelt hat, wie das Register letztlich klingen soll, dass dann die Nachbarpfeifen vergleichsweise schnell in eine bestimmte Richtung intoniert werden können.
Eine Faustregel bei der Neuintonation einer Orgel ist ein Tag pro Register. Es kommt immer darauf an, wie viel man schon auf der Intonierlade in der Werkstatt gemacht hat. Bei einer historischen Orgel ist die natürlich grundsätzlich intoniert und man korrigiert nur noch. Das sagt aber natürlich wenig über problematische historische Pfeifen, die dann wieder mehr Zeit kosten.
Ich gehe bei Angeboten immer so vor, dass ich vorgebe, was gemacht werden soll. Das verhindert, dass man Äpfel mit Birnen vergleicht. Oft ist das einem Kirchenvorstand dann am Ende schwer zu vermitteln, warum die Endpreise so unterschiedlich sind.
Und jetzt sitz ich an einer Präsentation über Orgelreinigung im Allgemeinen und unsere Orgel im Besonderen, weil 2/3 der Anwesenden kennen unsere Orgel nur von unten.
Wer will, für den mach ich nachher noch eine Extravorführung live, aber es kommen nicht mehr alle die Stufen rauf, fürcht ich.
Ein lieber Kollege kam heute auf die Idee, Wikipedia zu befragen: Ca 2 Monate, 20.000-30.000 € für eine mittlere Orgel mit 20-30 Registern...
Es gibt nichts in der Welt, das so wertvoll wäre, wie der Herzensfrieden. ~Franz v. Sales~