Da hat sich jemand die Mühe gemacht, dasselbe Stück (bzw. einen Ausschnitt daraus) mit derselben Registrierung 2x mit Piotr Grabowskis Giubiasco-Sampleset zu spielen, einmal mit HW und dann nochmal mit GO, hier ist das Ergebnis:
Hört ihr einen Unterschied ? (Okay, die Fehler sind nicht dieselben. Aber der Klang ?)
Also ich höre keinen entscheidenden Unterschied. Die Qualität hängt viel mehr von den Samples (und der aufgenommenen Orgel) ab, als von Hauptwerk oder Grandorgue. Ich finde, für einen fairen Vergleich sollte man nicht vorher sagen, was Hauptwerk oder was GO ist. Man ist doch sofort voreingenommen (Hauptwerk muss ja besser klingen, weil kostet ja 500€ und GO ist ja gratis)
Soweit ich weiß ist YouTube eine Video Plattform und die Audioqualität ist recht beschränkt (128kb/s) viel interessanter wäre es (mbunnmMn) eine Aufnahme mit dem original Instrument im Vergleich zu den Reproduktionen durch ein sample Set anzustellen und dafür müsste es wahrscheinlich ein midifähiger Spieltisch (ev Kirche Nagold) am Original sein oder mit einem Orgamat erstellt
ich verstehe auch nicht, warum in dem Video das Stück zweimal "live" eingespielt wurde - wenn schon eine geringe Änderung der Lautstärke dazu führt, dass Menschen einen Lautsprecher anders beurteilen, ein anderes Glas dazu, dass Menschen einen Wein anders bewerten...
und wir sollten uns natürlich nie blind / naiv auf unsere "MessInstrumente" (auch nicht die eigenen Sinne) verlassen...
"Das Morgen KApieren nicht das Gestern KOpieren" JvGlatterGötz
Da ich GO für Supportzwecke ebenfalls auf meinem Rechner installiert habe, bot sich auch für mich ein Vergleich an, zumal GO auch unter Ubuntu läuft und ich nicht jedes mal das Betriebssystem wechseln muss. Das verwendete Set ist Radecker & Garrels Anloo von prospectum, für welches ich auch die ODF für GO habe.
Bei sparsamer Registrierung sind bei GO tatsächlich viele störende Artefakte zu hören, die da eigentlich nicht sein sollten, benutze ich ja die gleiche Datenbasis! Andere Sets habe ich nicht probiert, vielleicht mache ich ja auch mal den Vergleich mit der Giubiasco. Für mich leider ein Ausschlusskriterium!
Zitat von Klassikfreund im Beitrag #4Bei sparsamer Registrierung sind bei GO tatsächlich viele störende Artefakte zu hören, die da eigentlich nicht sein sollten, benutze ich ja die gleiche Datenbasis!
sehr interessant, nes pas... ?
soviel also zur viel zitierten Authentizität der SampleSets - oder vielleicht doch besser als "Akustischer Photoshop" zu betrachten ;-)
"Das Morgen KApieren nicht das Gestern KOpieren" JvGlatterGötz und möglicherweise etwas vorsichtiger mit den Superlativen beim Sampelieren
Zitat von Klassikfreund im Beitrag #4 Bei sparsamer Registrierung sind bei GO tatsächlich viele störende Artefakte zu hören, die da eigentlich nicht sein sollten, benutze ich ja die gleiche Datenbasis! Andere Sets habe ich nicht probiert, vielleicht mache ich ja auch mal den Vergleich mit der Giubiasco. Für mich leider ein Ausschlusskriterium!
Dies kann ich überhaupt nicht bestätigen und ich nutze einige Sets mit GrandOrgue. Dies wären zum Beispiel die Alessandria, Goch, Obervellach, Büßleben, Cean, Menesterol und Zöblitz. Wenn ich die Audioeinstellungen in GO optimal für meinen PC einstelle, habe ich keinerlei Artefakte. Ich nutze diese Sets auch in Surround. D.h. die Rear Kanäle route ich auf meine hinteren Lautsprecher.
Dann werde ich das noch mal für die Zöblitz ausprobieren. Was stellst Du denn für "optimale" Einstellungen in GO ein? Das Einzige was eine Verbesserung brachte, war die Deaktivierung von "Stakkato-Nachhall kürzen"
Das mit den optimalen Audioeinstellungen ist mit GO schon etwas schwieriger als mit Hauptwerk. Hauptwerk macht das selbstständig. Bei GO muss man selbst Hand anlegen und etwas rumprobieren. Erst muss man den Windows Audio Treiber auswählen (WDM/KS >WASAPI>DirectSound>WMME und mittlerweile gibt es auch wieder ASIO) . Dann muss man die Samplerate festlegen (44100, 48000, 96000) wobei diese mit der eingestellten Samplerate im Audiointerface wie auch mit der Samplerate der Aufgenommenen Samples übereinstimmen sollte. Zum Schluss muss man noch die Samples pro Buffer auswählen. Wo man sich zwischen Verringerung der Tonartefakte und der Verringerung der Latenz entscheiden muss. Die Kunst ist da quasi die optimale Einstellung durch probieren herauszufinden.
Das ist mir schon alles klar, wobei mir nicht klar ist, wie sich Puffergröße auf die Tonqualität auswirken soll. Ich verwende in Hauptwerk wie auch in GO 48 KHz Samplerate und den ASIO Treiber der RME Hammerfall DSP 9632. Latenz ist da kein Thema
Zitat von Klassikfreund im Beitrag #4...Das verwendete Set ist ... , für welches ich auch die ODF für GO habe. ...
Ich glaube hier ist der eigentlich wichtige und springende Punkt zu suchen - die ODF oder bei HW die html (?) Steuer-Datei, denn die "zugrunde liegende Datenbasis" das SampleSet ist ja "nur" der Basis-Farbkasten aus dem das Programm nicht nur einfach einen fertigen Klang wählen muss, sondern bei dem etliche (fehlerbehaftete !!!) Rechenschritte notwendig sind um den Klang zu erzeugen der dann letztendlich von den Lautsprechern ausgegeben wird. - (alleine die "Probleme" der Schallwandler füllen ganze Diplomarbeiten ;-)
Loopzeiten, Übergänge, Fading, Multi-Release, Multi-Kanal, Muli-Kulti und 3D infrarot-Kamera AbwasserKanal Technik...
ich bin heilfroh, dass "bei mir" in der Kirche so eine hervorragende Akustik besteht, dass ich mir über die neueste HW Version oder das 157ste SampleSet überhaupt keine Gedanken machen muss, und meine größten "Probleme" gerade darin bestehen wie ich die nun leicht gepimpte und Pedalmidifizierte Orgel in Oespel am Samstag am besten der hoffentlich nicht schreiend rausrennenden Gemeinde präsentiere...
und (ich wiederhole mich) das schönste SampleSet mit dem besten Orgel-Programm nützt überhaupt gar nichts, wenn der Mensch der das Ding bedient es nicht schafft die Zuhörer zu bezaubern - auch wenn es nur mann selbst ist ;-)
"Das Morgen KApieren nicht das Gestern KOpieren" JvGlatterGötz