Erst mal viele Grüße aus Italien, wo ich gerade auf Klassenfahrt bin! 😎 deshalb hab ich die letzten Tage das Forum etwas vernachlässigt. Zur eigentlichen Frage: Bevorzugen tu ich ganz klar romantische Orgeln, speziell Sauer und Ladegast. Das soll gar nicht heißen, dass ich barocke Orgeln nicht mag, ich spiele außerordentlich gerne an ihnen und höre sie mir gerne an, aber ich bin eher ein Fan romantischer Musik und des vollen und kräftigen, manchmal vielleicht auch brutal lauten Klanges dieser Orgeln. Wie Roman bin ich da vermutlich auch geprägt, und zwar von der Sauerorgel in Saalfeld. Die erste Orgel, die ich regelmäßig gehört habe, und lange auch die größte, die ich kannte. Diese Erlebnisse in Kombinationen damit dass ich Orgelunterricht an einer Steinmeyer und einer Ladegast habe hat vermutlich dafür gesorgt, dass ich bei romantischen Instrumenten oft einen größeren Drang verspüre, dran zu spielen, als bei barocken; von neobarocken wollen wir jetzt gar nicht anfangen. Dazu kommt vielleicht noch, dass ich die barocken als deutlich unzuverlässiger kennen gelernt habe, was natürlich auch der Tatsache geschuldet ist, dass die romantischen technisch ausgereifter waren.
Noch eine Frage an unseren Neuzugang aus Thüringen: hast du schon mal in der Brüdergemeinde in Neudietendorf gespielt? Ich bin dort in den Kindergarten gegangen und bekomme nicht so richtig raus, was da eigentlich für eine Orgel im Kirchsaal drin steht.
Zitat von Die größte Pfeife im Beitrag #11 Noch eine Frage an unseren Neuzugang aus Thüringen: hast du schon mal in der Brüdergemeinde in Neudietendorf gespielt? Ich bin dort in den Kindergarten gegangen und bekomme nicht so richtig raus, was da eigentlich für eine Orgel im Kirchsaal drin steht.
Nein, aber ich frage mal unseren Kantor und Orgelsachverständigen. Der kennt eigentlich jede Orgel in Thüringen. Ich sehe ihn Morgen wieder und denke hoffentlich daran.
Zitat von Klangpost im Beitrag #10Es ist doch schön, dass wir dieses Privileg haben Jahrhunderte an musikalischer Entwicklung heute noch zu spielen und sehr wahrscheinlich werden die Menschen in 500 Jahren auch über unsere rückständige Art zu musizieren diskutieren. Natürlich dann aus dem Blick ihrer Gewohnheiten und Vorlieben.
ich mag mir nicht einmal ausmalen wie in 100 Jahren musiziert wird... geschweige denn in 500 - vielleicht aber auch ganz archaisch: mit den Fäusten auf dem Brustkorb und mit Knochen auf Knochen ? oder doch per Implantat, nur mit den Gedanken, und schon vor der Geburt dazu auserwählt ein Genie zu sein, welches sämtliche (Hyper) Orgeln der Welt, gleichzeitig in einer einzigen orgiastischen Onanie...
tatsächlich habe ich das unglaubliche Privileg, dass ich von der ältesten spielbaren Orgel der Welt bis hin zu einem digitalen Neubau fast alles schon mal erlebt / gespielt habe (war mir selbst lange nicht so bewußt)
und ich für meinen Teil bin zwar schon etwas länger aus dem noch mehr Tutti, noch ein wenig lauter Alter heraus aber mir macht eine gute große Orgel immer noch sehr viel mehr Spaß als eine kleine schlechte...
und auf einem traumhaft schönen ged8 8fuß kann ich sicherlich eine Weile, aber nicht stundenlang mit wachsender Begeisterung herum spielen ;-)
was ist schöner, besser, lauter als eine romantische, oder (neo) liberale Orgel?
für mich ganz klar nur xxx-Orgeln sind wirklich wunderbar 😇
"Das Morgen KApieren nicht das Gestern KOpieren" JvGlatterGötz
Dann geht das doch. Wie sagte Jean Langlais, als ich ihn auf in D oft fehlenden Töne in der hohen Oktave ansprach, wobei es da um seine Sachen ging: spielen und entweder oktavieren oder weglassen.
Die Orgel in der Dorfkirche meiner Kinder- und Jugendzeit hat auch mein Empfinden für einen schönen Orgelklang stark beeinflusst – grundtönig, weich, füllig, basslastig, mit milden Mixturen. Die Orgel stammt aus dem Jahr 1886, wurde von Mönch aus Überlingen/Bodensee gebaut und hat auch heute für mich nichts von ihrem Charme verloren.
Die Größe einer Orgel ist mir meistens egal, ich mag sie, wenn die passende Literatur darauf gespielt wird. Entscheidend ist für mich dabei auch die Stimmung. Frescobaldi oder Scheidemann in gleichschwebender Stimmung geht bei mir gar nicht.