Das sogenannte "Direktorium", der liturgische Kalender der Erzdiözese Wien für das Kirchenjahr 2019/2020, sieht für diesen Sonntag als Einzugslied GL 943 "Lasst uns den Herrn erheben und vor sein Antlitz ziehn" vor und unter den alternativen Liedvorschlägen findet sich GL 507 "Christus, der ist mein Leben, Sterben ist mein Gewinn".
Das sind Lieder, die normalerweise zu Allerseelen oder zu Trauerfeiern gesungen werden. Ich hatte sie gutgläubig aus dem Direktorium in meinen Liedplan übernommen und unser Aushilfspfarrer machte mich gestern darauf aufmerksam, dass diese in keinster Weise zum Evangelium dieses Sonntags passen. Bis jetzt konnte ich dem Direktorium blind vertrauen, aber offensichtlich ist auch die liturgische Kommission der Erzdiözese Wien nicht vor dem Fehlerteufel sicher.
Ich habe das Beste daraus gemacht und das Eingangslied gegen GL 436 (gleiche Melodie wie GL 507) und das Danklied gegen GL 395 (gleiche Melodie wie GL 943) ausgetauscht, auf diese Weise konnte ich wenigstens die vorbereiteten Liedsätze beibehalten.
Bei näherer Betrachtung hätte der Liedtext von GL 507 zur 2. Lesung gepasst, also waren die Liedvorschläge im Direktorium doch nicht völlig daneben. Allerdings dachte ich immer, es geht dabei vor allem um den Inhalt des Evangeliums, oder sehe ich das falsch ?
Dachte ich eigentlich auch. Es kann aber schon auch vorkommen, dass der Pfarrer auch auf eine Lesung Bezug nimmt in der Predigt, und da nehme ich dann auch manchmal ein Lied, das dazu passt. Aber bei besonderen Festen, wie zb Erstkommunion oder Erntedank wähle ich die (Chor)-Lieder eigentlich nach dem übergeordneten Thema aus..
Es gibt nichts in der Welt, das so wertvoll wäre, wie der Herzensfrieden. ~Franz v. Sales~
Das kann aber nun wirklich nicht stimmen: Für den 1. Fastensonntag empfielt das aktuelle Direktorium der Erzdiözese Wien zum Einzug(!): 175 175 sind doch die verschiedenen Hallelujas ! 🤣 Abgesehen davon, dass es in der gesamten Fastenzeit kein Halleluja gibt, wird sowas doch nie zum Einzug gesungen ! Da hat wohl jemand das alte mit dem neuen GL verwechselt, denn im alten war 175 das Kyrie "Christus, Gotteslamm", das würde schon eher passen.
Ja, 820 als Danklied zum weißen Sonntag ist in der Tat eigenartig und auch nicht durch eventuelle Zahlendreher zu erklären, denn 208, 280 und 802 machen hier ebenfalls keinen Sinn.