Während Allen um 1970 mit der damals neuesten Technik aus der Raumfahrt erste digitale Gehversuche machte, ging Neil Shaw einen extremen, anderen Weg. Dabei blieb es aber bei wenigen Exemplaren.

Bekannt ist, dass man für einen überzeugenden Orgelklang möglichst viele Verstärkerkanäle und Lautsprecher braucht. Zu Hause mit besserer Zimmerlautstärke kann man es noch bescheiden angehen, aber in größeren Räumen kann es schnell angestrengt wirken. So haben z. B. Monarke typischerweise 12, 24 oder mehr Kanäle, die CC Orgel 24+ Kanäle.

Shaws Konzept war: ein Kanal je Ton, also quasi für jede elektronische "Pfeife" ein Kanal/Lausprecher. Da das natürlich etwas zu aufwendig geworden wäre, gab es nicht für jeden Ton, sondern nur für Tongruppen eine Kanal. Die Gruppen waren so gewählt, dass meistens - aber nicht in jedem Fall - nur ein Ton ja Kanal erklang.

Carlo Curly spielte auch auf Shaw Orgeln. In den folgenden Videos sind eine Reihe von erläuternden Textseiten und Fotos (hier sieht man auch die Schallwände).

Hier geht es ja weniger um CC als um die etwas abgefahrene Technik der Orgeln. Und auch das ist Geschichte, sowohl die Analogtechnik der Orgel wie auch die Aufnahmetechnik, nur ein Beispiel, welche Irrwege oder Experimente es gegeben hat. Die Shaw-Orgeln kannte ich bis gestern noch gar nicht.