Hallo liebe Orgelfreunde, ich habe jetzt erst das kirchenorgelforum.at entdeckt und gesehen, dass es auch hier eine Rubrik für digitale und virtuelle Orgelwiedergabe gibt. Also habe ich mich spontan angemeldet und stelle mich auch gleich mal vor. Nicht dass ich der echten Pfeifenorgel nichts abgewinnen könnte, ganz im Gegenteil. Der einzigartige Klangkörper einer Pfeifenorgel mit Raum und Akustik ist kaum durch eine noch so ausgefeilte Elektronik zu kopieren oder zu ersetzen. Ich bin Jahrgang 1953, und habe in jungen Jahren bis zum Abitur ein paar Jahre in Gottesdiensten die Orgeln in kleinen Dörfern traktiert mit meist sehr verstimmten Instrumenten. Manchmal habe ich dann am Samstag vorher noch schnell die ärgsten Verstimmungen und Trakturklemmer beseitigt. Das Orgelspielen habe ich ohne Klavier autodidaktisch angefangen, bis ich dann auch die Gelegenheit zum Orgelunterricht auf der neu renovierten 2-manualigen Orgel in der Dorfkirche hatte. Seit der Zeit hat mich die Pfeifenorgel nicht nur wegen des grandiosen Klangs und der Akustik in großen Kirchenräumen besonders von barocken Dispositionen begeistert, sondern auch die Mechanik hinter dem Spieltisch. Während eines 3-monatiges Praktikums direkt nach dem ABI bei Schuke Berlin durfte ich mit auf Tour in Norddeutschland zur Wartung und Restauration von Schuke Orgeln, wobei ich interessante Fertigkeiten zur Intonation von Labialpfeifen und Zungenstimmen gelernt habe und fast beim Orgelbau geblieben wäre. Ich habe mich dann doch für ein techn. Studium mit Abschluss Dipl.Ing. entschieden. Mein Beruf mit viel Auslandseinsatz haben das Orgelspiel leider für lange Jahre unterbrochen, sodass ich mich erst jetzt im Ruhestand wieder dem Orgelspiel ganz für mich widmen kann. Dazu habe ich mir zunächst ein bescheidenes Cantorum Duo Keyboard mit Pedal zugelegt. Die Orgelstimmen des kleinen Keyboards klingen überraschend gut wenngleich die Lebendigkeit eines Pfeifenklangs fehlt. Besonders interessant ist dabei auch die Möglichkeit mit GrandOrgue virtuelle Orgeln zu spielen. Die Wiedergabe der Samplesets kommt je nach Wiedergabemöglichkeit schon recht nah an den originalen Pfeifenklang heran.
Ich habe auch mal 11 Jahre südlich von Braunschweig gelebt, im Landkreis Goslar; auch um mein Studium mit dem Grad Dipl.-Ing. abzuschliessen. Du weisst sicherlich, wo das gewesen sein könnte, n`est pas? Und: Ich bin ebenfalls fasziniert vom Klang der Pfeifenorgel.
Hallo sygo, herzlich willkommen, schön dass du dieses Forum gefunden hast ! Ja, es geht nichts über den Klang einer schönen Pfeifenorgel, für zuhause ist natürlich eine Digitalorgel oder ein paar virtuelle Orgeln ideal, außer man hat einen Konzertsaal oder ein große Hauskapelle und genug Geld für eine Pfeifenorgel.
das ist interessant. Ich bin nach meinem Studium hier hängen geblieben was nicht zuletzt auch an meinem Arbeitgeber lag, trotzdem dass ich dann oft weltweit unterwegs sein durfte. Ich spiele übrigens auch sehr gerne das Giubiasco Sampleset. Der Klang der Orgel gefällt mir sehr, da das unregelmäßige Ansprechen der Pfeifen den Klang sehr lebendig macht. Interessant finde ich dass die Orgel um 15 Cent zu hoch gestimmt ist. Ich habe bei mir die Stimmung in GrandOrgue angepasst, sodass ich einzelne Register zusammen mit den Registern der Cantorum Duo kombiniert spielen kann.
Das Set der Orgel in Giubiasco gehörte ja seinerzeit zu den Gratissets von Piotr Grabowski und hat sicher dazu beigetragen, dass die Sets von ihm eine gewisse Popularität bekamen. Ich habe auch mehrere Monate mit diesem Set gespielt und es hat mir ganz gut gefallen. Ich glaube, ich sollte es mal wieder "reaktivieren". Ich habe ein paar Fragen dazu:
* Wie klingt denn das Zusammenspiel mit den Samples der Viscount-Orgel? * Musst du immer beide zusammenspielen oder könntest du auch die Register der Cantorum stummschalten? * Wie gibst du die GrandeOrgue-Register wieder? * Hast du dafür eine separate Audiowiedergabe?
das könnte jetzt ein eigener Thread werden. Gelegtlich nehme ich im 2. Manual ( Positiv ) der Giubiasco die Trompette Harmonique 8' oder Oboe 8' von der Viscount mit dazu. Die Stimmen harmonieren sehr gut dazu. Die Stimmen der Cantorum kann ich wahlweise hinzufügen. Wenn keine Registerwippe ausgewählt ist wird auch keine Stimme von der Cantorum gespielt. Die Register der Cantorum werden separat und zur Zeit noch über die eingebauten Lautsprecher wiedergegeben. Ich werde dort aber auch noch Aktivlautsprecher anschliessen. Über den Cantorum Lautstärkeregler lässt sich die Lautstärke der Zungenstimmen an die Giubiasco anpassen.
Das Hauptproblem dabei war dass die virtuelle Orgel eine möglichst geringe Latenz bei der Wiedergabe erzeugt. Sonst gäbe es im Zusammenspiel mit der eigenen Tonerzeugung der Cantorum immer einen Versatz, der zu unschönen Hall Effekten führen würde. Ich habe dazu einiges im MPS Forum geschrieben und auch Latenzmessungen durchgeführt die zeigen, dass zu der rein rechnerischen Latenz aus Sample pro Buffer und Samplerate die in GO angezeigt wird und der tatsächlichen Audioausgabe noch ein Offset von ca. 3ms bei ASIO Treibern und 7-8 ms bei ALSA Treibern unter LINUX hinzukommt. Mit GO unter WIN10 erreiche ich derzeit gemessene 6ms Latenz ohne Tonaussetzer oder Kratzen und damit lassen sich die Cantorum Stimmen mit der virtuellen Orgel ohne bemerkbaren Versatz zusammen spielen.
Ich mache das ganz ähnlich wie sygo, in Kombination von Hauptwerk mit einer dreimanualigen Gloria Optimus, an die über einen MacPro ein HW-System angeschlossen und über die integrierten Lautsprecher und zwei zusätzlich am Hinterausgang angedockten Regallautsprecher wiedergegeben wird. In beiderlei Richtungen: primär Wiedergabe eines HW-Sample einer meist kleinen Orgel, bei der mir etwas fehlt und aus den sehr guten ARTEM-Samples (sind die gleichen wie bei der Cantorum) etwas hinzugefügt wird; oder Wiedergabe auf der Optimus mit Zusatzstimmen aus HW. Beispiele für die 1. Variante sind kleine altitalienische oder altspanische Orgeln ohne oder nur mit einem 1-Oktav-Pedal, das ich aus den orgeleigenen Samples hinzufüge, zb: bei Greccio oder Antegnati-Orgeln von Sonusparadisi. Beispiel 2 für den umgekehrten Vorgang liefet mir am besten das Set "OrganChorus" von OrganExpressions, mit dem man eine große Auswahl von Zungenregistern an die DO ankoppeln kann, besonders für Literatur des 19. und 20. Jhdts. http://www.organexpressions.com/regal%20chorus%20vpo.htm Sogar Zimbelstern, Glockenspiel, Chimes und Xylophon können angekoppelt werden Wichtig ist nur, dass die Stimmtonhöhe in Übereinstimmung gebracht ist und die Hall-Einstellungen bzw. Latenz zusammenpassen.
Zitat von sygo im Beitrag #6... Die Stimmen der Cantorum kann ich wahlweise hinzufügen. Wenn keine Registerwippe ausgewählt ist wird auch keine Stimme von der Cantorum gespielt. Die Register der Cantorum werden separat und zur Zeit noch über die eingebauten Lautsprecher wiedergegeben..…
Hallo Heisst das, dass du die Register von GO mit einem Touchscreen oder per Maus auf dem Bildschirm ein- und ausschaltest? Kann GO eigentlich - wie Hauptwerk - eine Registersteuerung über die Orgeltaster oder Registerzüge realisieren?
Kirchenorgel-Forum
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18.12.2022 19:54
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