Das hat bei mir bestimmt etwas mit der frühkindlichen Prägung zu tun: Der 1. Pfeifenorgel-Spieltisch, den ich in meinem Leben gesehen habe, gehörte zur (mittlerweile nicht mehr existenten) Kauffmann-Orgel der Pfarrkirche St. Othmar in Mödling, die ich damals auch sehr klangschön fand. Das war so ein typisch-spätromantischer Spieltisch mit weißen Registerwippen, Seitenwangen und natürlich mit dem obligaten Rollverdeck, für mein Unterbewusstsein eben der Prototyp einer Kirchenorgel. Die damaligen elektronischen Kirchenorgeln, von denen ich als Kind nur träumen konnte, waren übrigens auch nach diesem Schema designed. Seither denke ich unwillkürlich immer, die (für mich) ideale Orgel müsse so aussehen: Kauffmann-Orgel der Pfarrkirche St. Georg in Großweikersdorf (Spieltisch)
Das Rollverdeck war mir bei meiner DO nicht so wichtig. Ich schließe es eigentlich nur bei längerer Abwesenheit von zuhause. Entschieden habe ich mir für meine Gloria Optimus deshalb mit Rollverdeck, weil nur dieser Spieltisch-Typ die seitlichen Ablageflächen neben der Klaviatur bietet. Völlig inakzeptabel sind für mich die sogenannten "Trend"-Versionen, bei denen man nicht einmal einen Bleistift, einen Radiergummi oder Registrierungs-Etiketten ablegen kann, geschweige denn sonstiges Zubehör, was man beim Spielen benötigt.
Zitat von Harmonist im Beitrag #12Völlig inakzeptabel sind für mich die sogenannten "Trend"-Versionen, bei denen man nicht einmal einen Bleistift, einen Radiergummi oder Registrierungs-Etiketten ablegen kann, geschweige denn sonstiges Zubehör, was man beim Spielen benötigt.
Das kommt natürlich noch dazu, bei mir spielt aber auch die Optik eine große Rolle: "Das Auge hört mit".
Klar, das mit dem Ablegeplatz kann manche nerven. Ich lege einfach alles oben ab. Wäre vielleicht einfacher mit Seitenwangen, aber das sind mir die 500 Euro Aufpreis nicht wert. Und hässlich finde ich die Trend-Modelle nicht, ganz im Gegenteil, ich mag Rollverdeck nicht...
Zitat von Romanus im Beitrag #13 "Das Auge hört mit".
Wie wahr! Ich kann den minimalistischen Gehäusen mit dem Charme von Ikea Billy Regalen nichts abgewinnen.
Für die Hersteller heißt das nur Kosten sparen.
Orgel-Deckel sind nicht nur als Staubschutz gedacht, sondern - da in aller Regel auch abschließbar - auch als "Befummelungschutz".
Schon bei Dr. Böhm hatten alle nT-Orgeln eine abschließbaren Klappdeckel, an dem auch das Notenpult montiert war. Einige Modelle hatten sogar tranparente Rauchglas-Look Deckel.
Zitat von Die größte Pfeife im Beitrag #14Klar, das mit dem Ablegeplatz kann manche nerven. Ich lege einfach alles oben ab. Wäre vielleicht einfacher mit Seitenwangen, aber das sind mir die 500 Euro Aufpreis nicht wert. Und hässlich finde ich die Trend-Modelle nicht, ganz im Gegenteil, ich mag Rollverdeck nicht...
Aufgrund der Aufstellungssituation in einem mehrfunktional genutzten Zimmer in einer Zimmerecke und der "Hosenbeinbeschallung" habe ich mir im Zusammenhang mit einer späteren Erweiterung um Hauptwerk zwei Zusatzboxen beschafft, die seitlich vom Notenpult stehen. Dann dahinter das externe Audio-MIDI-Modul, die Lampe und diverse Bedienungsanleitungen. Da ist dann kein Platz mehr für die Ablage notwendiger Untensilien (siehe Foto). Abgesehen davon sind sie auch neben der Klaviatur besser und schneller erreichbar.
Und einen optischen Charme kann ich den an IKEA-Möbel erinnernden Trend-Modellen nicht abgewinnen. Aber das ist eine Geschmacksfrage, im Unterschied zur dem Praktikabilitäts-Argument, das ich anführe.
An dieser Kirche ist der Sohn meines Cousins Organist. Das Foto des Spieltisches der Kauffmann-Orgel aus 1933 stammt von mir. Das Orgelgehäuse hingegen stammt von Benedikt Latzl aus 1855.
P.S.: Möglicherweise sind die neuen OPUS-Spieltische von Johannus etwas platzsparender gebaut, als jene mit einem Rollverdeck.
Zitat von JJBB1 im Beitrag #19P.S.: Möglicherweise sind die neuen OPUS-Spieltische von Johannus etwas platzsparender gebaut, als jene mit einem Rollverdeck.
Die ganz neuen haben nicht nur kein Rollverdeck, sondern das Design der Studio (mit dem einzigen Unterschied, dass das Notenpult der Opus aus Holz ist). -> Nichts für mich !
Ich glaube übrigens nicht an einen verminderten Platzbedarf, denn das Vollpedal und die Bank sind ja immer noch da, somit ist die Stellfläche die gleiche, damit hat Johannus bestenfalls ein bisschen Holz gespart, meiner Meinung nach auf Kosten einer stilvollen Optik.