Zu meiner Verwunderung sah ich gerade, dass in Wien nicht nur das altbekannte Musikhaus Reisinger, das viele Jahre lang (meines Wissens mindestens seit den 80er-Jahren) die Alleinrepräsentanz für Johannus im Großraum Wien - wenn nicht in ganz Österreich - innehatte, Johannus-Orgeln verkauft, sondern neuerdings auch das Klavierhaus A. Förstl.
Was dabei außerdem auffällt: Die Preise sind recht unterschiedlich, die Opus 255 ist bei Förstl um 250 Euro billiger, bei der Opus 355 hat jedoch Reisinger die Nase ganz weit vorne, so gibt es das Opus-Flaggschiff bei Reisinger bereits unter 10 000 EU, bei Förstl hingegen um stolze 14 150 EU, aber seht selbst: Opus 255 bei Reisinger Opus 255 bei Förstl Opus 355 bei Reisinger Opus 355 bei Förstl
Für uns (potentielle) Kunden kann der Konkurrenz-Preisdruck jedenfalls nur von Vorteil sein.
Man sollte immer die Johannus Empfehlung als erste Orientierung nehmen, wobei die Straßenpreise meist niedriger sind. Zudem muss man das Kleingedrucke lesen und die Ausstattung vergleichen, hier gibt es große Unterschiede (Manuale, Pedal ...).
Also beim Pedal habe ich immer schon das Parallelpedal bevorzugt, weil ich das zum Üben besser finde und in den Kirchen, in denen ich spiele, auch nichts anderes vorfinde. Was die Manuale betrifft, habe ich zwischen dem Reisinger- und dem Förstl-Angebot keine Unterschiede gefunden, in beiden Fällen sind es Kunststofftasten mit Druckpunkt. Die sonstige Ausstattung scheint auch identisch zu sein, was ich so sehe. 🧐 Oder seht ihr noch Unterschiede ?
Okay, die Opus 355 bei Förstl hat Tastaturen mit "Ivory-Oberflächen", aber dass allein diese Tastaturen 4000 EU Unterschied ausmachen, kann ich mir nicht recht vorstellen, normalerweise zahlt man doch bei UHT-Tastaturen (aus echtem Holz) ca. 1000 EU pro Manual, oder sind die inzwischen teurer geworden ? Wie auch immer, mir wären die Tastaturen mit "Ivory-Oberflächen", die ja nur Kunststofftastaturen mit einer Art "Holz-Simulation", also ähnlich wie Laminat sind, keine 4000 EU wert, eigentlich nicht mal 3000.
Ich denke, man muss bei den "Holztastaturen" zwischen FATAR- und UHT-Tastaturen unterscheiden: UHT-Tastaturen waren immer schon teurer, ich kenne allerdings den aktuellen Preis nicht.
Hallo Meine Monarke hat UHT-Tastaturen und die Preisschätzung von dir, Roman, liegt eindeutig zu tief, ja wesentlich zu tief! Da triffst du, Jenoe, schon eher die Preisregion, in der sich ein Neukauf von UHT-Tastaturen abspielt. Aber: Es lohnt sich; die Tastaturen vermitteln wirklich ein erstklassiges Spielgefühl.
Und zur Frage oben: mir ist auch nicht ganz klar, wie sich zwei Musikhändler am gleichen Ort solche Preisunterschiede leisten können. Offenkundig sind die beiden Instrumente doch gleich!
Okay, dann hatte ich bei den UHTs wohl irgendwas falsch in Erinnerung oder der von mir angenommene Preis ist veraltet. Bei der Opus 355 dürften wohl beim Förstl-Angebot die teureren Tastaturen den Kaufpreis heben, die Frage ist nur, ob dem Opus 355-Käufer die "Ivory-Oberflächen" 4290 EU Wert sind. Ich glaube, mir wären sie das nicht wert. Bei der offensichtlich wirklich gleichen Opus 255 beträgt der Unterschied "nur" 250 Euro, aber ich glaube, da würde ich sogar als alter Reisinger-Stammkunde untreu werden, falls bei Förstl nicht vielleicht noch irgerndwelche versteckten Kosten (ev. Liefergebühr oder kürzere Garantiezeit ?) dazukommen.
Was ich aber neben den Preisunterschieden noch viel erstaunlicher finde, ist die Tatsache, dass nach so vielen Jahren Reisinger-Johannus-Monopol überhaupt ein 2. Johannus-Händler in Wien auftaucht ! Wäre ich der Geschäftsführer des Musikhauses Reisinger, wäre ich darüber wohl ziemlich sauer und würde mich von Johannus etwas brüskiert fühlen. Wieso macht Johannus das überhaupt ? 🤔 Ist es klug, einem langjährigen Geschäftspartner einen Konkurrenten vor die Nase zu setzen ? Hat Reisinger in letzter Zeit zu wenig Johannüsse verkauft ? Verspricht sich Johannus vom neuen Geschäftspartner höhere Verkaufszahlen ?