Völlig d'accord, was übertriebene Frömmigkeit betrifft.
Aber das Achten auf liturgische Gebotenheit gehört für mich nicht dazu.

Zitat von jenoe im Beitrag #10

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"Egal, ob jemand ein Heiliger, oder ein Atheist ist" - nein, das ist meines Erachtens NICHT egal. Das ist es schon im Alltag und im "Leben da draußen" nicht, aber in der Kirche, in der Liturgie schon GAR NICHT. In einem Konzert schon. Das sind m. E. unhaltbare Behauptungen in einem Kirchenorgelforum in einem Thread über Gottesdienst und Liturgie. Punkt.

Was wir allerdings unterscheiden müssen, und was evtl. bei etlichen Forenmitgliedern sauer aufgestoßen ist - mir auch! -, ist die indirekte Behauptung, man könne einen anderen Menschen bzw. dessen Glauben be- oder verurteilen.

Das steht nur Gott zu! Da gibt es genug Warnungen im neuen (sogar im alten) Testament, dies ja nicht zu tun! Denn das kann nur Gott, "der die Herzen sieht".

Aber ich las hier von niemanden, der sich als bekennender Atheist in den liturgischen Dienst stellt. Was allerdings auch für mich ein Problem bedeuten würde, denn letzerer ist untrennbar mit dem Glauben verbunden, und wenn jemand diesen Dienst verhöhnt, aushöhlt und ad absurdum führt, indem er die Kirche als "Kulisse für seine coolen Auftritte" verwendet, beleidigt er alle anderen (tatsächlich) Gläubigen bzw. verunglimpft und verspottet die Liturgie.

Wann Frömmigkeit "übertrieben" ist, würde ich auch nicht wagen, zu bestimmen. Da wäre ich enorm vorsichtig. Es gibt Frauen in der Kirche, ich kenne sogar welche, mit einem definitiv auch nach außen hin frommen Glauben, die ich um ebendiesen beneide. Diesen unerschütterlichen Glauben madig, oder gar lächerlich zu machen spricht nicht für eine reife Persönlichkeit.

Allerdings was definitiv falsch und ekelhaft ist, ist Unehrlichkeit, aufgesetzte Frömmigkeit bzw. Heuchlerei. Dies aber nicht nur im Glaubensleben, sondern in allen Bereichen unseres Lebens.

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Ich finde es etwas befremdlich, welche Diskussion aus dem Hinweis zu dem Stück entstanden ist...

Über den Glauben könnte man eine ganz eigene Diskussion starten. Wer kann schon in die Seele anderer Leute schauen? Wer ist wie gläubig? Letztlich muss das jede/r für sich klären.

Lieber Alex!

Wenn du meinen Beitrag genau liest, merkst du schnell, dass ich lange Strecken betreffend gar nichts anderes schreibe, als du. 😊

Ausgenommen natürlich die Passage mit dem Verhöhnen der Liturgie.

Da bin ich eben anderer Meinung.

Dein Beispiel mit dem Freund in Übersee ist obsolet, da es sich bei dem Herren definitiv um keinen Atheisten handelt.

Ein Atheist glaubt an gar nichts - oder behauptet es zumindest. Bei der Liturgie zur Anbetung von einem - NICHTS zu assistieren muss ihm zumindest komisch, oder befremdlich erscheinen. Es geht ja nicht darum, dass er "nur dabei ist", und etwa Fotos macht. Nein, er ist Teil einer Handlung, die für ihn völlig meschugge sein muss.

Dass man den Unterschied hört, habe ich nirgends behauptet (bitte die Beiträge genau lesen! Da spart man Richtigstellungen). Ich habe nur geschrieben, dass ich damit - als gläubiger Christ - ein Problem habe. Und das habe ich.

Liebe(r?) Fili!

Der Threadtitel beinhaltet auch den Nebensatz "wie fromm müssen Organisten sein?". Daher ist es gar nicht befremdlich, über Frömmigkeit bzw. deren Abgrenzug / Unterschied zum Glauben zu schreiben.

Ich finde es sogar sehr gut. Ich habe oft gehört, Atheismus sei eine "Berufskrankheit" von Kirchenorganisten. Ich habe es schon damals nicht ganz verstanden, und finde es deshalb gut, da nachzufragen / nachzuhacken.

Natürlich ist der Glaube jedem seine private, intime Angelegenheit. Anderseits wird von einem Gläubigen von Jesus selbst die Ablegung von Zeugnissen verlangt. Und zwar auch unter widrigen, gar blutigen Bedingungen! Daher ist ab einem gewissen Punkt Glaube mit Sicherheit keine Privatsache mehr.

Aber das führt zu weit. Und ich habe auch selbst geschrieben, dass ich mir niemals anmaßen würde, jemanden zu be- oder verurteilen, oder über dessen Glauben eine Aussage zu treffen.

Zitat von jenoe im Beitrag #14

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Lieber Alex!

Da bin ich eben anderer Meinung.

Dein Beispiel mit dem Freund in Übersee ist obsolet, da es sich bei dem Herren definitiv um keinen Atheisten handelt.

Ein Atheist glaubt an gar nichts - oder behauptet es zumindest. Bei der Liturgie zur Anbetung von einem - NICHTS zu assistieren muss ihm zumindest komisch, oder befremdlich erscheinen. Es geht ja nicht darum, dass er "nur dabei ist", und etwa Fotos macht. Nein, er ist Teil einer Handlung, die für ihn völlig meschugge sein muss.

Dass man den Unterschied hört, habe ich nirgends behauptet (bitte die Beiträge genau lesen! Da spart man Richtigstellungen). Ich habe nur geschrieben, dass ich damit - als gläubiger Christ - ein Problem habe. Und das habe ich.

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Zitat von jenoe im Beitrag #15

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Ich finde es sogar sehr gut. Ich habe oft gehört, Atheismus sei eine "Berufskrankheit" von Kirchenorganisten. Ich habe es schon damals nicht ganz verstanden, und finde es deshalb gut, da nachzufragen / nachzuhacken.

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Gute(r) Organist(in) - ja, ein gute(r) Handelnde(r) als Teil der Liturgie - nein!

Bitte die Beiträge richtig lesen! Ich habe mir viel Zeit genommen, um genau zu formulieren, und dann wird alles wieder in meinem Munde umgedreht.

Ich schrieb nirgends, dass die Liturgie selbst Meschugge sein muss / wird! Schon gar nicht für die anderen.

Ich schrieb, dass sie FÜR DEN ATHEISTEN Meschugge sein muss. Er / sie schaut zu, wie die Leute jemanden anbeten, zu jemanden reden, jemanden loben und preisen - den es für ihn / sie gar nicht gibt. Und er / sie assistiert dazu!

Das IST eine höchst irritierende Situation, das kann man nicht schönreden!

Und das hat gar nichts mit instrumentalem Können zu tun, das ich zu keiner Zeit, niemandem, abgesprochen habe.