Ach lieber Jenoe, merkst Du nicht, wie Du mit Deiner Argumentation den, an den Du glaubst (ich auch) verzwergst? Wenn wir davon ausgehen, dass Gott dem Menschen nicht nur die Vernunft, sondern auch die Talente gegeben hat, müssen wir doch davon ausgehen, dass er sie auch Atheisten gegeben hat. Und wenn nun ein Atheist dieses Talent zum Lobe Gottes einsetzt, dann wird letzterer dieses Lob sicher genau so annehmen, wie das eines Gläubigen. Gottes Größe und Güte übersteigt menschliches Verstehen. Also rate ich Dir, das Lob Gottes aus den Fingern eines atheistischen Organisten einfach anzunehmen und mit einzustimmen. Uns steht eine Beurteilung der Motivation schlichtweg nicht zu.

Wieso versteht ihr nicht, was ich schreibe?! Dabei gebe ich mir so viel Mühe... ☹️

Es geht NICHT um einen anderen Glauben - deshalb ist das Beispiel mit Anglikanen / Juden etc. blöd! -, sondern um den Glauben, dass es GAR KEINEN, WIE AUCH IMMER GEARTETEN GOTT GIBT. DAS heißt Atheist. Nicht Anglikaner, oder Jude! 🙄 Ein für alle Mal - können wir uns BITTE darauf einigen?!

@MAT: Ich "verzwerge" niemanden. Und es geht, zum hundertesten Mal, NICHT um das Können, oder den Talent! Du hast das Problem, welches ich angesprochen habe, verkannt.

Es geht auch nicht um einen, der einen anderen, vielleicht versteckten, oder anders gearteten Glauben hat, sondern um einen, der sich SELBST ALS ABSOLUT NICHT AN IRGENDEINEN GOTT GLAUBEND definiert! Also NICHT ICH beurteile seinen Glauben, sondern ER SELBST behauptet von sich aus über sich, GAR KEINEN GLAUBEN AN IRGENDWAS zu haben! Und "es geht ihm damit sehr gut". Versteht ihr??

Und es geht schon gar nicht darum, sich dessen / deren Kunst nicht anhören, oder schön finden zu wollen. Sondern um den "Tatbestand" der Assistenz bei einer liturgischen Handlung als ATHEIST, als NICHT-GLAUBENDE. (An gar nichts glaubende). Man kann also hier nicht kommen und sagen, er glaube an Gott schon, nur anders. Oder er glaube an einwn anderen Gott. Oder an mehreren Götter. Nein, er glaubt an GAR NICHTS UND NIEMANDEN, und definiert sich selber so!

Manchmal denke ich, ich schreibe chinesisch... 😭

Anders:

Der österreichische Kabarettist Günter Paal (genannt Gunkl) hat in seinem Programm "Zwischen ist und sein, Menschsein halt" wie leider in seinen letzten Programmen immer häufiger, auf die Kirche, den Glauben an Gott, und nicht zuletzt auf die Menschen, die einen solchen haben (wollen), eingeprügelt. Dabei kam neben 100 bekannten "Pointen" ein "neuer", interessanter Vorwurf zutage:

Er machte das Verhalten des glaubenden Menschen lächerlich, indem er meinte, diese Menschen würden Atheisten mit ähnlichen Sätzen wie "oh, du Armer, du hast Gott nich nicht gefunden", oder "vielleicht hast du an Seiner Stelle das Geld, den Erfolg, den Genuss, deinen Beruf, die Leute die du liebst 'als Gott' gestellt". Gunkl prangert es an, dass Leute sich vor irgendeinem "erfundenen Wesen" niederwerfen und ihn anbeten, ihn an die Stellen, wo unsere Wissenschaft noch nicht "weit genug" sieht, stellen, und hinter der Welt "eine Absicht" vermuten. Dessen nicht genug, diese "Gläubigen" können sich gar nicht vorstellen, dass jemand, der an gar keinen Gott glaubt, weil er ihn für die Erklärung der Welt für sich selbst GAR NICHT BRAUCHT, keinen, niemanden, gar nichts an dessen Stelle stellt. "ER HAT JA NICHT EINMAL DIE STELLE!!!" (O-Ton Gunkl)

Also wir reden hier von einem "richtigen" Atheisten, wie offensichtlich er eben einer ist. Über keinen "suchenden", sondern über einen "angekommenen, zufriedenen" Atheisten.

Ich hoffe, jetzt kommt nicht wieder einer mit der Bemerkung, er könnte sich schon vorstellen, als Katholik bei den Mormonen, oder bei einem Hindu-Gottesdienst Orgel zu spielen... 🙄🙄🙄

NEIN, ZUM LETZTEN MAL ES GEHT NICHT DARUM. Und daher auch nicht um "Toleranz" anderen Glauben gegenüber.

Es geht um einen RICHTIGEN, BEKENNENDEN ATHEISTEN. Also um einen, der AN NICHTS UND NIEMANDEN GLAUBT. Das ist übrigens die Definition vom Atheist... 🙄

Und da geht es nicht darum, ob ich über eine konkrete Person urteilend behaupte, er habe keinen Glauben, sondern, dass DIESE PERSON ES SELBST BEHAUPTET. Und - um wieder Mal Gunkl zu zitieren - "es fehlt ihm auch michts, es geht ihm gut dabei".

Auf der anderen Seite steht die Frage, wie ernst man die Liturgie, also den GOTTES-DIENST nimmt. Wenn es für mich "eh' Wurscht" und nur eine Rahmenhandlung ist, wie eventuell Gott auch nur den Platz füllt, den ich sonst gerade mit nichts befüllen kann, oder will, aus Bequemlichkeit halt, dann ist mir sicher "auch Wurscht", wer da mittut, und ob er selbst daran glaubt, oder nicht.

Dann ist die ursprüngliche Frage sowieso obsolet.

In der Hoffnung, zumindest die Ausgangslage meiner Anmerkungen mal klargestellt zu haben, liebe Grüße an alle!

Lieber Jenoe, bitte schreib nicht in Großbuchstaben! In Foren bedeutet das "anschreien". Und ich lasse mich nicht von Dir anschreien! Ok? Deine Ausführungen habe ich nur anfänglich gelesen, als Du mit einem Kabarettisten namens Paal ankamst habe ich abgeschaltet. Vielleicht wärest Du verständlicher, wenn nicht jede Deiner Äußerungen gleich in einen Sermon ausarten würde.
Bevor ich mich jetzt aus dem völlig marginalen Thema ausklinke eine Bemerkung: Die römisch-katholische Kirche erlaubt die gültige Nottaufe sogar Nichtchristen. Sie nimmt niemanden von diesem Recht aus. Wenn also ein Atheist rein theoretisch taufen kann, so kann er meinetwegen auch an einer liturgischen Handlung teilhaben, z. B. als Organist. Und damit verabschiede ich mich aus dieser Diskussion, nicht ohne meiner Erleichterung Ausdruck zu verleihen, dass ich als Katholik in Evangelischen Orgeldiensten stehe. Damit bleiben mir auch Marianische Hymnen erspart, um mal wieder zum eigentlichen Thema zurückzukommen, das allerdings auch nur für die ganz Hundertprozentigen ein Thema sein dürfte.

Ich glaube, ich verstehe das interlektuell schon, aber ich halte es für Unsinn.

Du unterstellst jedem, der nicht an Gott glaubt eine verächtliche Haltung gegenüber Religionen. Man kann das eben auch sehr nüchtern betrachten und sagen: nix für mich, aber wem es hilft....Damit erklärt man nicht alle religiös aktiven Menschen zu Deppen.

Es ist doch keine Glaubenssache, einen Job zu machen. Ich arbeite als Lehrer. Deshalb muss ich nicht an die Schulministerin glauben und kann völlig anderer Meinung sein als sie.

Und ich finde es problematisch zu sagen, dass jeder Anhänger einer monotheistischen Religion dann eigentlich okay ist, weil sich die Gottesbilder doch sehr unterscheiden.

Lieber Axel!

Der Vergleuch hinkt. Du glaubst nicht an die Schulministerin, und ich glaube nicht an den Bischof. 😀

Du musst (!) aber an die Sinnhaftigkeit von Bildung glauben, sonst bist du als Lehrer fehl am Platz.

Lieber MAT!

Sorry, ich wollte nicht schreien, nur betonen, weil auch, nachdem ich das dritte Mal das gleiche schrieb, schienen es viele nicht zu verstehen.

Die Nottaufe ist eine andere Sache, schlecht, oder gar nicht zu vergleichen - wieder einmal! - mit einem andauernden, immer wiederkehrenden Arbeitsverhältbis.

Wenn Orgel spielen für dich "ein Job" ist, werden wir nie gleicher Meinung sein.

Ich unterstelle niemandem böse Absicht, aber selbst deine Formulierung "wem es hilft..." stellt eine herabschauende Betrachtungsweise dar (wie z. B. die Meinung eines Mediziners über Placebo... Könnte exakt gleich lauten!)

Ob dieses Thema (soll ein Organist gläubig sein) eine "marginale" ist, bezweifele ich stark. Ich z. B. würde mich sehr freuen, wenn gewisse Grundaxiomen - nennen wir sie einmal so - für alle Teilnehmer gleichermaßen gelten würden, denn dann müsste man nicht jedes mal, bei jeder Diskussion außerhalb von Noten und Registern bei Adam und Eva beginnen...

Zitat von jenoe im Beitrag #25

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Ich unterstelle niemandem böse Absicht, aber selbst deine Formulierung "wem es hilft..." stellt eine herabschauende Betrachtungsweise dar (wie z. B. die Meinung eines Mediziners über Placebo... Könnte exakt gleich lauten!)

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Frag Gunkl...

Ist der maßgeblich?

Nein, natürlich nicht, aber er stellt eine gut fassbare - und für mich sehr traurige - Sicht der Dinge dar, die der Definition von Atheismus am nächsten kommt, quasi in Reinkultur.

Unsere Gesellschaft, allen voran die Medien, machen regelrecht "Jagd" auf Gläubige, auf allen Ebenen wird der Glaube zumindest lächerlich gemacht. Genau denen (den Atheisten, oder denen, die sich so nennen) fehlt mittlwerweile jeder Respekt dem Glauben gegenüber, während genau dieser von Christen unter dem Titel "Toleranz" lauthals eingefordert wird.