Das erste verlinkte Video (nicht neu, aber von mir erst jetzt gefunden) lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf dieses Werk. Bach improvisierte beim Besuch beim Preussischen König über das von diesem vorgegeben Them angeblich dreistimmig. Später wurde es dann u. a. 6 stimmig ausgearbeitet und insgesamt gedruckt. Das "Musicalisches Opfer" findet sich auch vollständig in meiner Faksimile Sammlung
6 stimmig in Partitur gesetzt - da hab ich schon Probleme zu folgen, und meiner Meinung nach stösst hier die Kunst der Polyphonie an Grenzen. Auch die Visualisierung zeigt eine gewisse Komplexität, abschließend eine Einpielung auf der Orgel
Die Begegnung, die zum musikalischen Opfer führte, gehört zu den bekanntesten Szenen aus Bachs Leben, die oft und ziemlich unterschiedlich verfilmt wurden, z.b.:
Hier hat sich allerdings ein grober Fehler eingeschlichen, wer außer mir erkennt ihn ?
In dieser, jüngeren Verfilmung kommt Bach deutlich frecher, um nicht zu sagen unverschämt rüber:
Zitat von Romanus im Beitrag #2Hier hat sich allerdings ein grober Fehler eingeschlichen, wer außer mir erkennt ihn ?
Ganz klarer Fall: Friedrich II. schwärmt von einem silbermannschen Fortepiano, "es spielt laut und leise, je nachdem man es traktieret", aber in der anschließenden Improvisation ist eindeutig ein Cembalo zu hören. 🧐
Der Kandidat hat 100 Punkte. Eigentlich unverständlich, dass in einer ansonsten so sorgfältig gemachten Filmbiographie, die sich ziemlich genau an die historischen Fakten hält, so ein stümperhafter, plumper Fehler passiert ist ! Kannte der Regisseur nicht den Unterschied zwischen einem Pianoforte und einem Cembalo ? Und selbst wenn: Da haben doch sicher auch Musikexperten mitgewirkt, denen so ein sinnstörender Fehler hätte auffallen müssen !
Aha, sehr fein beobachtet ! Dann wundere ich mich ein bisschen, warum Bach das Fortepiano einfach ignoriert und sich ans Cembalo setzt. Ich denke, Bach wäre doch zumindest neugierig darauf gewesen, das Hammerklavier auszuprobieren, wenngleich er sich am Cembalo natürlich sicherer und sattelfester fühlt.
Mir ist aus der Literatur im Gedächtnis haften geblieben, dass Bach sehr wohl die Silbermannsche Neuheit ausprobiert habe, aber nicht restlos zufrieden gewesen sei mit dem Instrument. Das würde den Gebrauch des Cembalos erklären.