Größere Pfeifenorgeln wie auch größere Digitalorgeln besitzen teilweise Sub-Koppeln. Da diese Orgeln mit zahlreichen Registern in allen Fußlagen bereits gut ausgestattet sind, würde mich interessieren, bei welchen Gelegenheiten/Stücken man diese Koppel verwendet und wann besser nicht.
Die Registrierung liegt (wenn sie der Komponist nicht ausdrücklich vorschreibt) immer im Ermessen des Organisten, Subkoppeln werden dann verwendet, wenn mehr Gravität gewünscht wird, die mit den Registern allein nicht zu erreichen ist. Sub- und Superkoppeln findet man v.a. bei spätromantischen bzw. postromantischen, pneumatischen Orgeln, auch bei kleineren, um einen volleren Klang zu erzielen. Falls diese Koppeln nicht mit den entsprechenden Pfeifenreihen voll ausgebaut sind, haben sie den Nachteil, dass bei voller Ausnützung des Tastaturumfanges Töne fehlen, aber ob man diese fehlenden Töne heraushört ist eine andere Frage.
Letzlich ist es ein "mehr scheinen als sein". Wie bereits gesagt wurde, ist ein Spielen in der untersten und höchsten Oktave so eine Sache, weil es dann nichts zu koppeln gibt. Zudem kann Pfeifenorgeln die Luft ausgehen und bei Digitalorgeln kann es mit der Polyphonie eng werden.
Ja, das stimmt alles, aber es gibt tatsächlich voll ausgebaute Sub-Super-Koppel. Und da kann es unter Umständen sehr viel Sinn machen!
Bei meiner "Lernorgel" in Ungarn hatten wir eine sehr schöne Disposition, aber keine 16'-Zunge im Schwellwerk. Damals lernte ich die Pastorale von César Franck, wo eine solche Zunge im Mittelteil vorgeschrieben ist.
Da habe ich mich sehr gefreut, um auf dieser Orgel eine Sub III+III-Koppel und ein klingendes Regal 8' zu haben! 😀
Zitat von Romanus im Beitrag #2Falls diese Koppeln nicht mit den entsprechenden Pfeifenreihen voll ausgebaut sind, haben sie den Nachteil, dass bei voller Ausnützung des Tastaturumfanges Töne fehlen, aber ob man diese fehlenden Töne heraushört ist eine andere Frage.
Falls Du ein MIDI-Adapter für PC zuhause hast kannst Du das ganz leicht an Deiner Orgel ausprobieren - GrandOrgue bietet alle 16' und 4' Koppeln - dazu sogar Melodie und Bass-Koppel... und selbstverständlich hörst Du sofort wenn die obere oder untere Grenze der Tonerzeugung erreicht wird - bei der Gloria ist das übrigens: unten FF# und oben f4 - bedingt durch die möglichen Transpositionen -6 bis +5 Halbtöne... (ich werde nie verstehen warum die Programmierer das nicht "logisch" von -12 bis +12 erweitert haben, aber wahrscheinlich ist das ungefähr so relevant wie der berühmte Reissack ;-)
"Das Morgen KApieren nicht das Gestern KOpieren" JvGlatterGötz
und nicht mit den Koppeln die eigenen Unzulänglichkeiten KAschieren...
Zitat von Polyphoniker im Beitrag #3Letzlich ist es ein "mehr scheinen als sein".
Schreibt jemand ernsthaft in einem Forum für ein Instrument welches kaum mehr dazu geeignet scheint, wenn nicht gar gedacht ist, zu ermöglichen ungleich mehr zu demonstrieren als ein Mensch alleine mit einem kleinen Blockflötchen erreichen kann...
"Das Morgen KApieren nicht das Gestern KOpieren" JvGlatterGötz
die menschliche Stimme allein - alles andere ist Teufelszeugt und will nur mehr als ihm zusteht
Zitat von jenoe im Beitrag #4 Bei meiner "Lernorgel" in Ungarn hatten wir eine sehr schöne Disposition, aber keine 16'-Zunge im Schwellwerk. Damals lernte ich die Pastorale von César Franck, wo eine solche Zunge im Mittelteil vorgeschrieben ist.
Und was schreibt Franck da vor? Ich habe das Stück länger nicht gespielt, aber ich erinnere mich nur an die Trompette im SW, die aber nicht 16' ist. In seiner Orgel hatte Franck das auch nicht. Für ein paar Stücke gibt es noch Registrierungen, die bei ihm nicht funktionierten, vermutlich für die Trocadéro-Orgel, aber die stehen nicht in den Ausgaben.
Ich finde es manchmal nützlich, um Farben zusammenzustellen. Und auch da hat es eben Grenzen, wenn die Koppeln nicht ausgebaut sind. Im Tutti wird das schnell mulmig, wenn man zu großzügig damit ist. Am Ende setze ich sie selten ein. Die wirklich konkrete Anweisung findet sich in seltenen Fällen bei französischer Musik (Octaves graves).