Zitat von Die größte Pfeife im Beitrag #1

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Was sagt ihr dazu?

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Liebe Die größte Pfeife! (schwierig eine korrekte Ansprache bei solch einem Nicknamen... 😉)

Ich wußte es nicht bzw. es muss an mir spurlos vorbeigegangen sein, dass du so jung bist. Ich mache dir auch gar keinen Vorwurf, dass du nicht auf dem Niveu von Olivier Latry spielst, und bin der letzte, der dir vorschreiben möchte, was du zu spielen hast!

Ich finde auch Improvisation statt Literatur generell nicht schlecht, wobei ich zum Auszug letztere vorziehe. Aber wenn Improvisation in einem Gottesdienst, dann über ein Kirchenlied. Am Besten über eines, dass bereits Jahrhunderte überstand, und von der Frische und musikalischer wie theologischer Qualität nichts eingebüßt hat, wie z. B. "Nun lobet Gott im hohen Tron"...

Der einzige Vorwurf, den ich dir - wohl zusammen mit der Pastorin - mache, ist das fehlende Gespür dafür, was in die Kirche gehört, und was nicht. Das bleibt.

Und dieses Gespür kann man auch bereits in der 10. Klasse haben, da habe ich Beispiele ohne Ende für.

Ich möchte dich, zusammen mit Ebi, auch gerne ermutigen, dich weiter für die Orgelmusik und das Instrument zu begeistern! Es ist schön wenn sie dich berühren und motivieren. Aber ich bleibe dabei, es ist VERANTWORTUNG, in einem Gottesdienst zu spielen, und ich denke, gerade auf eine Firmung trifft es noch stärker zu. Ich weiß auch nicht, ob es gescheit ist, einem 10klässler solch eine Verantwortung zu übertragen. Zu meiner Zeit wäre es unvorstellbar gewesen, obwohl ich technisch weit auf der Höhe war. Was und wann gespielt wird hat mein damaliger und einziger Orgellehrer, ein Meister seines Fachs und über 70 Jahre alt, entschieden. Alles Andere wäre mir selbst (!) auch undenkbar gewesen.

Aber heute leben wir in gaaanz anderen Zeiten.

Lieber Romanus, bezüglich GL456 können wir uns gerne unterhalten. Bin zwar der Meinung, dass man aus fast alles "irgendwas machen kann", aber auch, dass Musik mit uns etwas macht, und deswegen sollte mal sich hundertmal überlegen, was man spielt bzw. welches Motiv man zur Improvisation heranzieht.

John Williams Musik ist, als Neukomposition, ein Witz. Er geht hin und klaut aus der Musikgeschichte quer durchs Gemüsebeet, angefangen von Wagner bis hin zu populären Einflüssen des 20. Jahrhunderts. Dass er mit dieser Epigon-Technik Halbgebildete blendet, und eine riesige Karriere gemacht hat, steht außer Frage. Etwas Neues, Eigenes hat er - zumindest in den Werken, die mir bekannt sind - nicht hervorgebracht. Dafür mit unendlich viel Anerkennung honoriert worden, während wertvolle Komponisten verhungern. Man kann sagen, es war schon immer so - muss man aber nicht! Zumindest aussprechen darf man das Unrecht wohl?!

In der Kirche ist seine Musik auf jeden Fall Schrott und hat nichts verloren! Wie übrigens auch eine Oper, wie Donizettis Liebestrank, eine Operette wie Lustige Witwe - oder etwa das Lied, "Komm lieber Mai und mache die Wälder wieder grün" nicht. Letzteres musste ich unter Qualen als Opferungslied (Offertorium) in einer der größten Kirchen Salzburgs, zu Muttertag erdulden... Wieder eine blutjunge Organistin, zusammen mit einem Trompeter, der den Text in der 2. Strophe sogar laut gesungen hat... 😮🙄

Was ich an John Williams allerdings beneide, das ist seine Instrumentierung. Das könnte ich in dieser Form wohl nicht. Das liegt zwar eher an meiner Unfähigkeit, und an der Tatsache, dass ich in meinem Leben eher mit Kirchen- Kammer- Chormusik bzw. mit Musik für Tasteninstrumente zu tun hatte, als an seiner Genialität, aber das muss ich ihm lassen. Sonst kann ich nichts Geniales an seinem Werk erkennen, schon gar nicht etwas, was diesen Hype rechtfertigen würde. Aber das ist ein anderes Thema.

Filmmusik ist eben verwendungsgebundene Musik, die ihre Wirkung zusammen mit den Bildern entfaltet. Damit das funktioniert, wird gerne mal das eine oder andere Klischee bemüht. Es muss halt beim Zuschauer schnell wirken. Das kann dann in diesem Zusammenhang durchaus genial gemacht sein. Wenn man die Musik da herausnimmt, verliert sie erheblich an Wirkung. Formal ist dann ohnehin nicht viel zu holen, weil sich der Komponist da am Bildschnitt orientieren muss.

Was Star Wars angeht: Ja, irgendwie gut gemacht und es gibt auch Orgeleinspielungen (in Teilen Kurt-Ludwig Forg, ganze CD mit John Rose https://www.discogs.com/release/2806060-John-Rose-Star-Wars). Im Gottesdienst würde ich das nicht machen.

Hier muss man allerdings sagen, die Idee mit Star Wars war nun nicht von Dir. Das hat, wenn ich das richtig verstehe, die Pfarrerin angefangen. Da finde ich, dass ist schon dreist, den Organisten dafür zu rügen, wenn man selbst über ein Star-Wars-Zitat statt über das Wort Gottes predigt. Da würde ich entsprechend deutlich kontern.

Zitat von jenoe im Beitrag #12

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Ich weiß auch nicht, ob es gescheit ist, einem 10klässler solch eine Verantwortung zu übertragen. Zu meiner Zeit wäre es unvorstellbar gewesen, obwohl ich technisch weit auf der Höhe war. Was und wann gespielt wird hat mein damaliger und einziger Orgellehrer, ein Meister seines Fachs und über 70 Jahre alt, entschieden.

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Das ist natürlich keine Frage, da bin ich voll bei dir! Klar ist es besser, Orgelmusik zu spielen bzw. zu haben, als gar nichts. Was ist das für eine Frage...? 😀

Obwohl... Ich hatte da auch schon Fälle, da wäre ich als Zuhörer mit einer stillen Messe besser bedient gewesen... 😮😮 Aber das ist bei deinen von allen anerkannten technischen Fähigkeiten wohl nicht der Fall.

Allerdings beantwortet deine Gegenfrage nicht die ursprünglich von mir gestellte Frage nach der Verantwortung!

Es könnte zum Beispiel sein, dass der / die für den Gottestdienst zuständige Priester / Pfarrerin diese Verantwortung von dir übernimmt, wenn schon keiner lang dienender OrganistIn da ist. Wie es bei uns in Österreich leider fast immer so ist, sogar bei selbst lang gedienten OrganistInnen... ☹️😪 Da darf man nicht mal die Lieder selber aussuchen, und auch sonst mischen sich die Liturgiker gerne mal ins Orgelspielen ein. Der Einzug / Auszug war zu lang, zu laut, zu schnell (!), zu irgendwas...

Aber wie gesagt, es geht mir niemals darum, dir das Spielen streitig machen zu wollen, nur um die Verantwortung bei einer Firmung (passiert genau EIN MAL im Leben eines Menschen), was gespielt werden sollte bzw. darf.

Und genau, weil die Firmung bzw. bei uns die Konfirmation nur einmal im Leben passiert, sollte man dafür sorgen, dass sich die Jugendlichen daran erinnern. Das, was währenddessen passiert, nämlich die Einsegnung, hat überhaupt nichts damit zu tun, wie ich Vor- und Nachspiel gestalte. Und dann habe ich die Wahl: ich kann es festlich machen, mit Stücken, die so schön und besonders sind, dass man sich daran erinnert. Mit den Sachen, die ich drauf habe, geht das aber nicht, und schon gar nicht an meiner Orgel. Oder ich mache es so, dass es ihnen in Erinnerung bleibt, weil es auch ein Stück "lustig" (ein passenderer Ausdruck ist mit nicht eingefallen) ist. Und das kann ich nur erreichen mit Sachen, die sie kennen. Eben zum Beispiel Filmmusik.
Das gefällt dir, und ein paar anderen vielleicht auch, sicherlich nicht: zu Ostern habe ich "Always look on the bright side of life" gespielt. Und dafür zum Beispiel selbst von unserer Pfarrerin und sogar anderen Kirchenmusikern Zuspruch bekommen.
Die Frage der Verantwortung: Nein, ich suche die Lieder nicht selber aus. Würde ich manchmal gerne, damit nicht allzu oft "Danke für diesen guten Morgen" oder "Laudato si" kommt, sondern, und da bin ich ganz bei dir, viel mehr von den wunderschönen alten Chorälen. Das ist aber bei den meisten unserer Pastoren so, ich weiß nur von unseren hauptamtlichen Kantoren, dass sie die Lieder aussuchen.

Jenoe: So viel ich weiß, gibt es keine unrhythmischen Lieder.

Ich traue mich ja gar nicht zu sagen, dass wir zu Pfingsten Konfirmation hatten. Und ich hab die Konfis vorher zu ihren Musikwünschen befragt. Einhellige Antwort war: "Tequila". Und genau darüber hab ich dann beim Ausgang auch improvisiert. Und jetzt zerreiß mich ;-)

Zitat von -RF- im Beitrag #18

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Ich traue mich ja gar nicht zu sagen, dass wir zu Pfingsten Konfirmation hatten. Und ich hab die Konfis vorher zu ihren Musikwünschen befragt. Einhellige Antwort war: "Tequila". Und genau darüber hab ich dann beim Ausgang auch improvisiert. Und jetzt zerreiß mich ;-)

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Zitat von -RF- im Beitrag #18

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...Einhellige Antwort war: "Tequila". Und genau darüber hab ich dann beim Ausgang auch improvisiert.

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