Egal was man von der Klangerzeugung halten mag (ist ja rund 25 Jahre alt), damals gab es zumindest wertige und solide Gehäuse und nicht die minimalistischen Kisten, die heute oft zu finden sind.

Die Organum-Serie ist mittlerweile 20 Jahre alt, und ich habe bis jetzt nich nichts besseres Digitales gehört, oder gespielt.

Dass KEINE Orgel "out of the box" gut klingen KANN, und immer Intonation mötig ist, dürfte außer Diskussion stehen. Ich stelle eine Pfeifenorgel auch nicht ohne Intonation und Anpassung an den Raum hin?! Das ist übrigens der häufigste Fehler, den man bei Digitalorgeln begeht: "hinstellen, spiele!"

Die Organum klingt meines Erachtens bis heute am Besten von den Digitalorgeln - und das auch ohne Abstrahlung bzw. Raumsimulation. Wobei ich die beiden letzteren wärmstens empfehlen würde, egal, für welche Orgel! 😁

@Polyphoniker: die Klangerzeugung ist seit 16 Bit 44 kHz keine, die sich hörbar groß entwickelt - alles steht und fällt mit der Anzahl und Qualität der Samples! Und bei Ahlborn sind diese unerreicht - bis heute! Und von Anfang an war alles direkt aus der Orgel einstell- und intonierbar, ohne PC und extra Software. Das so nebenebei. Auch gibt es dort seit 20 Jahren Registerbibliothek mit Alternativfarben, welche nicht nur anders eingestellt, sondern komplett extra neu gesampelt sind. Das sind alles Argumente, bei denen heutige Orgeln anderer Hersteller größtenteils immer noch nicht herankommen können!

Alle anderen Herstellern behaupten ja auch, jede Pfeife einzeln gesampelt zu haben, aber nur Ahlborn hat es tatsächlich gemacht! Darum klingen z. B. die Mixturen (lt. Romanus) bei Ahlborn "echter", weil es keine Rechnerei zwischen 2-3 Tönen und 1 Sample gibt, nur echtes Abspielen pro Ton.

Hm, das ist ein wenig "Living in the Past". Johannus Monarke hatte immer Einzelton-Sampling, und seit vor rund 10 Jahren zuerst mit OranjeCore SSD Speicher und Streaming Einzug gehalten haben, hat selbst das kleinste Modell >= 1GB Samplingspeicher und die LIVE Serie mit speziell gesampleten Orgeln hat definitiv durchgehend Einzelton-Sampling. Viscount hat mit Physis eine algorithmische Klangsynthese, garantiert für jeden Ton einzeln, aber das ist eh was ganz anderes als Sampling. Zudem: die hier angesprochene Orgel der Hymnus-Serie hatte wieder eine andere Klangerzeugung. Aber das ist Geschichte ...

Living in the past, oder nicht - die Orgel die ich gespielt habe, und auch die Demos, die - aus Eigeninteresse wohl in hoher Qualität - direkt von den Herstellern erstellt und veröffentlicht worden sind, haben meiner allesamt nicht das Wasser reichen können..

Ich habe Allen, Eminent, Content, Rodgers und Johannus gespielt, abgesehen von Exoten wie etwa Benedikt, oder Hofstätter.
Beim Johannus war sogar einmal eine riesige Monarke dabei, mit einem mindestens 2 Meter hohen, aufgesetzten Pfeifenfront (allerdings, wie immer, leider nur Atrappe, ohne Funktion). Hauptsächlich waren dies Instrumente an Musikmessen (Frankfurt, Dornbirn) und in Kirchen aufgestellt, dort allerdings meist gar nicht intoniert. ☹️ Ich habe, soweit ich mich erinnern kann, nie auf einer Digitalorgel bei jemandem zuhause geapielt - abgesehen auf einer Dr. Böhm im Jahre 1987... 🙄😁

Und ja, ich gebe zu, das Meiste war schon länger her. Da ich für mich - und bis jetzt für alle, die bei mir gespielt bzw. zugehört haben - auf jeden Fall das ultimative Instrument gefunden habe, spiele ich nicht mehr dauernd Digitalinstrumente zur Probe. Ich verfolge die Entwicklung ein bisschen eher "aus der Ferne", unter anderem durch Demoaufnahmen von Herstellern.

Bei diesen Aufnahmen gehe ich prinzipiell davon aus, dass der jeweilige Hersteller alles tut, um sein Instrument im besten Licht erscheinen zu lassen. Wenn man sie auf einer ordentlichen Anlage anhört, kann man sich so in etwa ein Bild machen. Das war seinerzeit mit dem Demo von Herrn Reetze mit der Organum II auch so - es war die darin abgebildete Qualität bei entsprechender Raumanpassung absolut zu bekommen! 👍👍👍 Und das Demo allein hat mich damals komplett umgehauen.

Insofern kann man schon davon ausgehen, dass im Vergleich zu diesen "Hochglanzpräsentationen" durch spezielle Intonation zu Hause nicht mehr allzuviel herauszuholen ist (abgesehen von der unumgänglichen Anpassung an den Raum, die bei JEDER Orgel dringend nötig ist! Der Hersteller KANN es ja nicht "voraussehen", wo und wie das Instrument aufgestellt / betrieben wird).

Relativ viel kann man noch an Orgeln mit Registerbibliothek ändern, wenn es komplett eigenständige, separat und vollständig gesampelte Farben sind (und nur dann!). Da kann man richtig eigenständige Orgeln mit nur einem Instrument abbilden. Das weiß ich, als langjähriger "Intonateur" von solchen Orgeln. Ich hatte ja mehrere Instrumente von Ahlborn in Kirchen mehrfach intoniert (mehrere abrufbare Orgel), meist dreifach: Süddeutsche Barock, deutsche Romantik, französische Romantik. Mit der Organum III ist es sogar uneingeschränkt möglich, eine angelsächsische Orgel zu "bauen".

Aber komplett wandeln im Vergleich zu diesen Demos wird sich ein Instrument durch Intonationsversuche zu Hause auch nicht mehr, da die grundsätzlichen Grenzen (allen voran die Sampling-Qualität und die Anzahl der tatsächlich gesampelten Töne) abgesteckt / gegeben sind.

Ja, nochmal, Leben in der Vergangenheit. Die letzte Musikmesse mit größerer Sakralorgel-Beteiligung war 2008, und bei Ahlborn tut sich technisch seit spätestens 2005 auch nichts mehr. Lassen wir die Toten ruhen.

P.S. Ich hätte ggf. noch ALLE Erfahrungsberichte zu den Musikmessen bis 2008 aus dem ehemaligen Bauer-Forum zur Hand, aber wollen wir hier doch nicht wirklich, oder?

…nicht umsonst ist die Orgel ja offenbar mit Hauptwerk betrieben worden…

Nein, die Orgel ist nie "mit Hauptwerk betrieben" worden - sondern Herr Reetze hatte diesen OC mit HW 4.0, Audiointerface und 5 Samplesets aus einem Nachlass bekommen und mir sehr günstig weiterverkauft. Ich habe es ausprobiert d. h. Wir haben es ausprobiert.

Es hat sich dabei herausgestellt, dass das HW-System, soll es nicht über Kopfhörer, sondern über die Pfeifen / Lautsprecher meine Abstrahlung kommen, KEINE KONKURRENZ zu der Ahlborn Orgel darstellt! Deshalb wurde sie auch immer und nur mit Kopfhörer "betrieben", und das auch nicht lang. Seit vielen Jahren steht das System nur herum.

Die Technologie der digitalen Kirchenorgeln entwickelt sich meines Erachtens schon lange NICHT wirklich weiter, ähnlich der des Digitalpianos (da bin ich als "Fachtester" im Musikgeschäft meines Vertrauens absolut up-to-date), zumindest, was den Klang bzw. die Spielbarkeit, also die zwei wichtigsten Dinge einer "Orgel-Kopie" angeht. Es sind - bis auf Eminent - alle Orgel immer noch "einfache" Sample-Player, wo es nach wie vor in erste Linie auf die Qualität und Anzahl ebendieser Samples ankommt. Der Rest ist Firlefanz. Und da ist Ahlborn gaaanz weit vorne!

Ob die Wiedergabe nun in "nur CD-Qualität" (sprich: 16 Bit / 44 oder 48 kHz), oder 192 kHz und 24 Bit erfolgt - der hörbare (!) Unterschied ist da nicht mehr allzu gross, behaupte ich. Schon gar nicht in der aktuellen Gehäusesituation.

Das Nadelöhr ist in meinen Ohren eindeutig die Abstrahlung, meist sind das so niederwertige Produkte (Lautsprecher wie Verstärker), dass selbst die CD-Qualität meist nur sehr unzufriedenstellend wiedergegeben wird bzw. werden kann.

Großartig der Thread in diesem Forum, wo es um 2 kleine Schachtelböxchen hinter dem Notenständer einer "digitalen Kirchenorgel" geht, die als "Verbesserung zu interner Abstrahlung" ins Auge gefasst werden. Da lachen doch die Hühner... Eine ganz einfache Rechnung:

Meine größte HiFi-Anlage hat 2 Endstufen mit je 2x350W Sinusleistung, zusammen also 1.400W. Daran hängen 2 T+A Criterion tci 2e, also die mit Elektrostaten, jede 54 kg.

Da kosten aus der Anlage nur diese 3 Teile (ohne Vorverstärker, Zuspieler, Kabel etc.) weit mehr als die meisten kompletten Sakralorgeln.

Da nun diese absolut super High-End-Anlage im Vergleich mit meiner Orgelanlage (Ahlborn+Kienle+Roland) jedoch die eindeutig schwächere Alternative ist, solange es um ein "echtes, lebendiges PO-Klangbild" geht (das kann bei mir zuhause jede/r gerne nachprüfen!), muss ich sagen, dass die 20 Jahre alte "tote Technologie" wohl nicht so schlecht sein kann, denn es kommt am Ende doch nur das heraus, was hineingesteckt worden ist (sprich: die 20 Jahre alten Ahlborn-Farben!). Demgegenüber stehem die hochgelobte "Neuentwicklungen" in der Branche, welche eher kosmetische Korrekturen, Nice-To-Have Zugaben sowie viel Werbe-Bla-Bla beinhalten, aber weder in der endgültigen Klangqualität, noch in der Spielbarkeit (btw: UHT ist auch schon 20 Jahre und mehr alt, und was Besseres kam nie nach!) wirklich was reißen. Außer ein Loch ins Börserl.

Digitalorgel sind keine PCs, die nach 10 Jahren unbrauchbar und obsolet sind! Das war vielleicht in der Heldenzeit so, aber spätestens seit dem Erreichen der CD-Samplingqualität und zumindest die Möglichkeit (!) der Ton-für-Ton Sampling sowie Intonation tat sich in dem Bereich für meine Ohren nichts Weltbewegendes mehr. Was zählt, ist das Grundmaterial.

Ahlborn hat einen ungeheueren Schatz von 4.000 Ton-für-Ton sehr sorgsam gesampelten Registern, aus diesem Fundus können die bei jeder Orgel die Hauptregister und die Bibliothekregister frei aussuchen. Und die klangen und klingen bis heute super echt.

Dazu hat man auch sehr organistenfreundliche Parameter einzustellen, schon immer (bei der Organum seit 2002, aber sogar schon bei der Hymnus), welche 10-20 Jahre später etwa als "neues aus dem Johannus Forschungslabor" groß, mit einem ordentlichen Preisschub nach oben versehen, von anderen Herstellern präsentiert wurden.

Werbewirksames Marketing war noch nie eine Spezialität von Ahlborn...

@Polyphoniker: ich verstehe auch nicht, warum Demoaufnahmen, die zur jetzigen Zeit von Herstellerfirmen wohl in der für sie möglichen maximalen Klangqualität und mit einer ebensolchen Intonation erstellt werden, nicht zählen sollen. Ich höre diese mit meiner super Anlage ab, und kann mir daher sehr wohl zumindest vom Klang ein Bild machen. Ich kann leider Gottes nicht dauernd herumreisen, um irgendwelche Hausintonationen einer Kisselbach auszuprobieren, oder zu Werkstattbesuchen etwa nach Holland zu reisen. Da müsste ich zigmal reisen. Ich muss mich bis zu einem gewissen Grad auf Aufnahmen verlassen können, wie es ja ihr und alle anderen es größtenteils auch tun.

Nun, all diese Hersteller-Demoaufnahmen (Content, Rodgers, Johannus, Kisselbach, Viscount) der letzten Jahre klingen LÄCHERLICH in meinen Ohren, nachdem ich meine eigene Ahlborn-Orgel gespielt habe. Sorry. Das ist der Grund, warum ich so schreibe.

Man kann sagen: meine Meinung. Klar. Das kann aber mit einer einzigen Reise überprüft werden, dazu muss man nicht überall "in der Weltgeschichte herumreisen". Leider schaffen es nicht einmal die Wiener hier, einmal Salzburg zu besuchen, die es alleine als Stadt mit der wahrscheinlich höchsten Anzahl an Kirchen (mit Orgeln!) pro Kopf schon Wert wäre... Aber das ist jedem selbst überlassen.

Warum drehen wir den Spieß nicht um?

Mache bitte eine Aufnahme einer Digitalorgel "mit heutiger Technologie", welche meiner Aufnahme, (die ja nur mit einem mobilen Gerät und wieder nur mit den eingebauten Mikrofonen erstellt wurde), das Wasser reichen kann. Ein einfacher Auftrag - eine einfache Möglichkeit, an vergleichbare Daten zu kommen. Und sage dann nochmal, die über 20 Jahre Ahlborn-Technologie sei "überholt". Selbst heute bringen die meisten Hersteller noch (neue!) Orgeln heraus, die z. B. weit weg von einem Ton-für-Ton Sampling sind. Es wird zwar großspurig behauptet, stimmt aber nicht. Auch wird behauptet, es sei z. B. aus verschiedenen Orten und Winkeln die gleiche Pfeife mehrfach aufgenommen worden. Aber nach kurzem Spiel und Latenzprobleme merkt man - das ist GELOGEN, es wird der Hall in Echtzeit "dazugerechnet". Kein Problem an und für sich, und legitim - aber warum sagt man es dann nicht einfach so, wie es ist?!

Diese neuen Orgel haben jedoch meiner eines absolut und unbestreitbar voraus: neueres Baujahr. Reicht das?

Für mich nicht. Für mich zählt: wie spielt sich eine Orgel (gut, das kann man aus einer Demoaufnahme nur ungefähr erahnen, da verlasse ich mich aber auf meine frühere Erfahrungen, da sich auf dem Sektor das Wenigste getan hat, siehe Klaviaturen), und vor allem: wie klingt sie.

Und da kann ich behaupten: ich kenne wenig Pfeifenorgeln (!) die ich gegen meine Anlage zuhause tauschen würde!