Ich spielte viele Jahre eine Hymnus IV und war von deren Klang begeistert und überzeugt. Dann hörte ich eine Monarke, da kam mir der Klang der Hymnus IV völlig eindimensional und langweilig vor. Ich musste umsatteln. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Bis heute überzeugt mich der Klang der Monarke, um ein Bild in dieser Diskussion aufzugreifen, für mich ist sie der Maybach unter den Digis. ;-)
Ich habe mich mal umgesehen und festgestellt, dass manche Ahlborn-Orgeln älterer Baujahre und in weitaus weniger hochwertiger Ausstattung zu Preisen angeboten werden, die das vorliegende Angebot recht attraktiv erscheinen lassen. Vor allem haben die wenigsten eine Holztastatur, die ja schon für sich genommen einen Wert darstellt. Wem der Klang nicht zusagt, der kann ja immer mit Hauptwerk oder ähnlichen Programmen und zugehöriger Hardware einen deutlichen Gewinn an Orgelklang-Authentizität erzielen.
Zitat von Ebi im Beitrag #32Wem der Klang nicht zusagt, der kann ja immer mit Hauptwerk oder ähnlichen Programmen und zugehöriger Hardware einen deutlichen Gewinn an Orgelklang-Authentizität erzielen.
Oder die Hymnus intonieren, denn die Hymnus-Serie verfügt bereits über Intonationsmöglichkeiten (u.a. Chiff, Fluktuation und (wenn ich mich nicht irre) sogar Mensurverlauf ...), komfortabel zu bedienen über den "Interactive Controller" (Fernbedienung), welche die damalige Johannus-Intonat-Software blass aussehen ließen.
Zitat von MAT im Beitrag #31Bis heute überzeugt mich der Klang der Monarke, um ein Bild in dieser Diskussion aufzugreifen, für mich ist sie der Maybach unter den Digis. ;-)
Um die Analogie (Mercedes - Maybach) aufzugreifen, könnte man sicher sagen, dass die Ahlborn Hymnus I einer Mercedes-E-Klasse (solide gehobene Mittelklasse) entspricht. Da kannst du durch vielfältige Realisation von Sonderwünschen, Extras, Farben etc. (Intonation) noch viel an dem Wagen gestalten; eine S-Klasse oder sogar ein Maybach wird daraus trotzdem nicht. Genauso verhält es sich mit der angebotenen Orgel.
Es wäre zu wünschen, dass sie einen Käufer findet, der die unbestrittenen Qualitäten zu schätzen weiss.
Ja, das weiß ich schon, aber der Vergleich mit Maybach hinkt insofern etwas, weil Maybach auch zu Mercedes (in Jenoes Vergleich=Ahlborn) gehört, aber Monarke zu Johannus (andere Marke). Vielleicht hätte MAT statt "Maybach" lieber z.b. "Aston Martin" oder "Bentley" schreiben sollen.
Man darf nicht vergessen, dass es zwar ein wertiger, aber auch grosser und schwerer Spieltisch ist. Das kann die Zahl potentieller Interessenten einschränken.
Was mir noch zur Hymnus-Technik begegnet ist (gilt auch für die SL-Serie und die Module):
- es lief in den 90er schon alles technisch über Generalmusic Italien - zentrale CPU und "Slave" CPUs auf den Soundboards waren 80C32 8 Bit Mikrocontroller - Beispiel Hymnus 350: 3 Soundboards mit je 4 "DISP2" (Custom Cips für Generalmusic von VLSI) DSPs und 4 18 Bit AD Wandlern, je 512 KB Sample Speicher, also insgesamt 6 MBytes Sample Speicher, kleinere Modelle/Module entsprechend weniger.
Aber so war es halt in den 90er Jahren. Aber belassen wir es hier bei dieser kleinen Abschweifung.
Technische Daten in Ehren, aber es ging und geht darum, was ein einzelner Hersteller aus den Möglichkeiten macht!
Z. B. sind Galanti-Orgeln (Generalmusic-Instrumente mit Sampelsets ua. für den amerikanischen Markt) klingen um Klassen schlechter, als die mit Ahlborn-Samplesets. Und diese wurden natürlich nicht mit der damals in Orgeln gängigen Ausgabe-Auflösung bzw. -Frequenz gesampelt, sondern mit der teschnisch machbaren!
Und auch schon damals, wo sich noch alle mit teils 8-Bit rumschlugen, trennte sich die Spreu vom Weizen. Vergleiche mal Orgeln anderer Hersteller dieser Zeit... 🙄
Dazu kommt die unglaublich gute interne Intonierbarkeit der Ahlborn-Orgeln! Mensurverlauf, An- und Absprache, Windanteil, verschiedene Windladenkonfigurationen, Obertonreichtum, um nur einige zu nennen. Alles ging mit der interaktiven Fernbedienung... Ohne einen einzigen Stecker anrühren, oder gar einen PC anschließen zu müssen. Die komplette Channeling-Konfiguration z. B. auch, und meist nicht nur Ein / Aus, sondern auch prozentuell einstellbar...
Die Speichergröße sagt nur bedingt etwas über die Klangfarbenqualität einer Orgel!
Ja, die Organum würde ich nicht mehr gegen eine Hymnus-Orgel tauschen. Aber: jede andere 8-Bit Orgel stinkt gegen die angebotene Orgel ab! Und (je nach Abstrahlung / Hallgerät etc.) die meisten kleineren (Dorf-) Pfeifenorgeln (!) sowieso. Vom gediegenen, herrlichen Spieltisch und Klaviaturen mal ganz abzusehen... Da können die meisten Pfeifenorgeln im ländlichen Gebiet eine Scheibe abschneiden...
Der Verkäufer bietet sie ja auch nur als "Bedieneinheit" für andere Klangerzeugung an. Das ist Understatement pur! Also über den Sampling-Speicher zu meckern ist hier m. M. n. fehl am Platz.
Um den Preis bekommt man heute fast nichts mehr.
Du musst sie ja nicht kaufen, aber schlecht machen auch nicht. Der Preis ist mehr als fair! Und wenn jemand noch keine Sakralorgel hat, ist so ein "Einstieg" vergleichbar damit, wie wenn man als erstes Auto mit 17 Jahren einen etwas älteren Mercedes, oder z. B. einen Audi 200 oder ein VW Phaeton bekommt. Klar kann ein Dacia Duster von heute einiges mehr / anders, aber, wenn ich die Wahl habe... 😁