Vielleicht wurden ausgehend von der gleichstufigen Stimmung einige Werte etwas geändert, um bestimmte Quarten oder Quinten rein zu machen? Du kannst das anhand der Cent-Werte ja ausrechnen.

Zitat von Romanus im Beitrag #12

---

Im Tuning-Menü der Physis-Orgeln steht gleich unter der gewählten Stimmung:
"Base key"

Nach meinem Verständnis ist das jener Ton, von dem die Berechnung der Stimmung ausgeht, oder wie seht ihr das ?

Das wäre aber dann bei Verwendungdieser Stimmungstabelle nicht C, sondern A, weil dies der einzige Ton ist, bei dem die Cent-Abweichung bei allen Stimmungen auf 0 eingestellt ist.

---

Zitat von Romanus im Beitrag #12

---

Deshalb habe ich jetzt bei meiner selbst-erstellten Neidhardt-Stimmung den Base key auf A gestellt und siehe da, ich finde, es klingt jetzt besser.

---

Zitat von Romanus im Beitrag #5

---

...Wobei ich mich (bzw. euch) gerade frage: Sind die Oktaven nicht zwangsläufig in JEDER Stimmung rein ?
Somit müssen doch die Oktaven immer rein sein oder wie seht ihr das ?

---

Zitat von Romanus im Beitrag #5

---

...Die Auswahl in der Stimmungstabelle ist ja riesengroß !
Ich habe z.b. gar nicht gewusst, dass es nicht nur eine,
sondern gleich 3(!) gleichstufige Stimmungen gibt:

1. Reine Oktave (Also das, was wir alle als "Normalstimmung" kennen.)
2. Reine Quarte (aber was ist denn schon "normal" ? )
3. Reine Quinte

---

Zitat von Romanus im Beitrag #15

---

Aha, sehr interessant, toll, was du alles darüber weißt, bin beeindruckt ! 🧐

---

Zitat von Romanus im Beitrag #17

---

Das ist ein hochinteressantes Thema !

Etwas verstehe ich nicht ganz, vielleicht ist es auch nur eine Frage der Nomenklatur:

Ich dachte immer, "gleichstufig" bedeutet, dass eben alle benachbarten Halbtöne gleichmäßig oder auch "gleichschwebend", also im gleichen Abstand gegeneinander verstimmt sind wie bei der sogenannten "Normalstimmung". Deshalb klingen auch alle Tonarten mit allen Akkorden gleich "rein" bzw. streng genommen eigentlich unrein, was man aber nicht als solches empfindet aufgrund der Regelmäßigkeit der Verstimmung.

Aber wenn manche Intervalle, z.b. Quarten oder Quinten rein sind und andere nicht, dann trifft doch genau das nicht mehr zu, dann habe ich bereits eine ungleichschwebende Stimmung und keine gleichstufige mehr, oder sehe ich das falsch ?
Tatsächlich habe ich auch bei der Stimmung "Gleichstufig mit reinen Quinten" die typischen Unregelmäßigkeiten einer ungleichschwebenden Temperatur herausgehört.

---

ein kleiner YouTube Tipp von mir:

Warum 12 Töne? (nur 14 Minuten, englisch)

auch wenn das Video ein paar didaktische Schwächen hat - eine der besten Erklärungen zum Thema Stimmung und den "Stufen" zwischen den Tönen (meiner Meinung nach ;-)
guckt doch mal rein

Der Bund Deutscher Orgelbaumeister hat ein Lexikon der Stimmungen erstellt. Mit einem der Autoren, Herrn Frischknecht, hatte ich einen sehr netten Austausch, als um die Stimmung meiner neuen Dienstorgel ging. Hier ein Link: https://bund-deutscher-orgelbaumeister.d...der-stimmungen/