Zitat von Axel im Beitrag Stummes Üben

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Jetzt muss man auch sagen: Klavierspielen ist deutlich schwieriger als Orgel und verlangt einfach mehr motorische Anstrengung und Kondition.

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Nein, keine Ironie. Das bisschen Pedal, geschenkt. Rein manuell ist die Klavierliteratur deutlich schwieriger. Den Kram kann man oft nur auswendig spielen, sonst hat man keine Chance. Man muss ja nur mal ein Klavierstück von Ravel, Rachmaninov oder was auch immer mit dem Manualpart eines "anspruchsvollen" Orgelstückes vergleichen, meinetwegen Widor. Da lacht sich jeder Pianist tot. Vor allem sind es viel mehr Töne, die es zu treffen gilt. Klar, auf der Orgel kann man einfach liegen lassen und der Klang bleibt. Von daher gibt es da auch rein mechanisch mehr zu trainieren. Gilt ja auch im Studium: mit 4 Stunden üben am Tag kann man anständig Orgel lernen, für Klavier wird das nix.

Zitat von jenoe im Beitrag #27

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... Meine Klavierstücke konnte jedenfalls bis heute niemand spielen...

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@Axel Na ja - ich kann auch Orgel nur auswendig spielen. Und es gibt wohl Orgelstücke, wo Pianisten sich nicht unbedibgt totlachen würden. Es sind allerdings eher neuere / zeitgenössische Stücke.

Ich kenne etliche Organisten, die mit mir gleichzeitig am Mozarteum studiert haben, und kaum einen, der nur 4 Stunden am Tag geübt hat...

@Polyphoniker: Man kommt leider nicht so leicht an solchen Starpianisten dran. Ich wüsste nicht, wie ich so etwas anstellen sollte.

Optimalerweise sollte der Pianist das Stück einmal hören / gehört haben, denn danach haben die Meisten Lust, es zu spielen. Leider bleibt es dann nach eingehendem Studium meist auch bei der Lust...

Zitat von Axel im Beitrag #28

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Nein, keine Ironie. Das bisschen Pedal, geschenkt. Rein manuell ist die Klavierliteratur deutlich schwieriger. Den Kram kann man oft nur auswendig spielen, sonst hat man keine Chance. Man muss ja nur mal ein Klavierstück von Ravel, Rachmaninov oder was auch immer mit dem Manualpart eines "anspruchsvollen" Orgelstückes vergleichen, meinetwegen Widor. Da lacht sich jeder Pianist tot.

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"Manuell" habe ich vielleicht missverständlich benutzt. Gemeint war es nicht im Sinn von "das Manual" betreffend, sondern im Sinne von "mechanisch"/"technisch". Und da Ist die Klavierliteratur weitaus schwieriger.

Man kann das schön sehen, wenn man bei Liszts BACH die Klavierversion mit der Orgelversion vergleicht, viel weniger Töne. Das ist ja auch sinnvoll, um an der Orgel eine Klarheit zu erzielen. Der wusste da schon, was er tut. Dazu kommt, dass man aufgrund des geringeren Tonumfangs deutlich weniger unangenehme Sprünge hat.

Wie schnell man ein Orgelstück einigermaßen lernen kann, wenn man effektiv arbeitet, zeigt der Kollege Winters hier.

Ich finde weder das Video, noch deinen Text überzeugend, Axel.

Gehe gar nicht auf Einzelheiten ein, das sind so viele...

Ich kann genauso ein Video mit einem Klavierstück aufnehmen, das ich in 3 Stunden "irgendwie" kann (Betonung auf "irgendwie"!), und du nie wirst spielen können.

Jehan Alains "Litanies" habe ich an der bekannten Stelle in der linken Hand mit den Akkorden noch nie fehlerlos gehört - nicht mal auf einer Aufnahme! Seine eigene Schwester, Marie-Clair schmiert so arg an der Stelle, dass man nicht mal einzelne Akkorde ausmachen kann. Mit den Noten hat es nichts mehr zu tun. Zeige mir den Pianisten, der das kann bzw. der sich darüber totlacht! Wenn du mit Bach auf der einen Seite kommst, darfst nicht mit Ravel auf der anderen kommen... 🙄 Eine nicht zu schwere wohltemperierte Präludium und Fuge kann man IN DIESER QUALITÄT und Tempo auch in 3 Stunden "lernen"... Das ist noch weit, weit weg von auch nur annehmbar.

Mir ist beim "Anstrengend" mein Blutzucker eine unbestechliche Hilfe. Das Orgelspiel nimmt mich physisch eindeutig mehr in Anspruch. Punkt.

Dass Pianisten nur "labern" und nie ernsthaft versucht hätten, Pedal zu spielen, ist eine infame Unterstellung!

Ich habe, wie die Meisten in meiner Generation, zuerst Klavier gelernt. Nach 5-6 Jahren habe ich schon so etwas wie die "Einsamkeit" komponiert und gespielt (es gibt ein Video im Netz), ich dürfte also eher als "talentiert" gelten...

Als ich mit dem Orgelspielen begann, dachte ich, dass mein Gehirn zerspringt, und nach dem ersten Tag hatte ich so einen Bauchmuskelkater, dass ich am nächsten Tag im Bett kaum aufsitzen konnte... 😀

Ich kann mich gut entsinnen - ich dachte, Orgelspielen lerne ich NIE! Und mein Respekt wuchs in den Himmel vor den Kollegen.

Ich lernte es dann doch, aber es war sehr, sehr harte Arbeit! Besonders, nachdem man mit den Händen ja schon "konnte"...

Ich würde nicht damit anfangen, die beiden Tasteninstrumente gegeneinander auszuspielen. Man kann bei beiden für und wider Argumente finden. Von der physischen Anstrengung her liegt bei mir die Orgel eindeutig vorn. Ebenso, was die Koordination aller vier Extremitäten angeht, dazu noch Registrieren, Manualwechsel... Und dazu noch: jede Orgel ist anders! Das alles gibt es beim Klavier NICHT. Dafür halt Anderes. Ein Pianist würde vielleicht betreffend Ravel dich auslachen und sagen: "das ist blödes Gelaber, du hast es nur nie ernsthaft versucht"... 😁

Es sind beide unsagbar wunderbare Instrumente! Und ich bin Gott dankbar, dass ich beide einigermaßen beherrsche. Hat für mich ein halbes (ganzes bisheriges) Leben gekostet...

Meiner Erfahrung nach ist es wahnsinnig schwer, BEIDE Tasteninstrumente GUT zu spielen. Die stehen sich ziemlich im Weg (Anschlagdynamik, Kraftanwendung etc.). Da dürtfte es einfacher sein, gleichzeitig Klavier und Geige bzw. Klavier und Querflöte GUT spielen zu lernen.

Stumm Klavier üben geht nur auf einer srummen Klaviatur - mein einziger Orgellehrer, leider lange tot, hatte so ein "Reiseinstrument".

"... oder wollte nur originell sein..." - da kann man davon ausgehen... 😁

Ja, ich würde sagen: ein typischer Fall von "zu leicht". J.G. hat sich ja auch als Pianist versucht, z.B. mit Reubke. Die Kritik eines Mitstudenten mit Hauptfach Klavier fiel eher zurückhaltend aus. Beides sehr gut, das ist halt schwer. Allerdings ist J.G. immer noch deutlich über meinen eigenen pianistischen Fähigkeiten.

Ein weiterer typischer Fall eines orgelnden Pianisten: Wayne Marshall, der allerdings auch mal Orgel studiert hat. Alles zu leicht...Ich habe ihn vor Jahren mit Liszts Prophetenphantasie in Köln gehört, unter 20 Minuten. Ich brauche 32...und halte es für nicht so einfach. Alleine, schön war das dann nicht, die Windversorgung der Orgel ist jämmerlich vor die Hunde gegangen.
Seine Aufnahme ist etwas langsamer: https://www.youtube.com/watch?v=FV6Zus-3D1I
An Anfang bekommt man aber trotzdem einen Eindruck von dem schlecht phrasierten Gedresche. Schön und musikalisch ist wohl anders.