Lieber Roman! Das Thema Improvisation interessiert mich sehr. Sind die YouTube Einspielungen mit dem Improvisationsbuch von Hr. Stoiber identisch? Bitte bleib dran und berichte uns weiter von deinen Eindrücken und Fortschritten. Lg Hans
Zitat von Snah im Beitrag #12Sind die YouTube Einspielungen mit dem Improvisationsbuch von Hr. Stoiber identisch?
Hallo Hans, nein, interessanterweise ist die Reihenfolge im Buch teilweise anders, z.b. die Figuration, die bereits im 1. Video behandelt wird, kommt im Buch erst im Kapitel 2.2. vor, während die Quintfall-Sequenz, die im 3 Video erklärt wird, im Buch bereits im Kapitel 2.1. beschrieben wird. Die anschaulische Einführung in die Kirchentonarten wie im 5. Video finde ich hingegen im ganzen Buch nicht.
Deshalb lohnt es sich auf jeden Fall, beides zu studieren ! Mir persönlich fällt es fast leichter, die vielen Anregungen aus den Videos umzusetzen, weil ich auf diese Weise lockerer und entspannter durch bloßes Zusehen und Zuhören lerne als durch das Lesen des Buches. Trotzdem finde ich das Buch genauso empfehlenswert, schon allein aufgrund der unzähligen, interessanten Notenbeispiele, oft sind es Ausschnitte aus berühmten Orgelwerken, die - wie schon weiter oben erwähnt - nicht nur zur Improvisation anregen, sondern sich auch mindestens genausogut als Modelle zur Komposition anwenden lassen. Wenn ich im Buch ein Notenbeispiel aufschlage, spiele ich es zuerst 1:1, so wie es dasteht, danach kann ich anhand des Notenbeispiels etwas Ähnliches komponieren, das nach dem gleichen System aufgebaut ist und trotzdem kein Plagiat darstellt.
Zitat von Snah im Beitrag #12Bitte bleib dran und berichte uns weiter von deinen Eindrücken und Fortschritten.
Das werde ich ! Ich habe das 2. Kapitel "Stilbereich 17./18. Jahrhundert" noch lange nicht ausgeschöpft, für mich persönlich ist es wahrscheinlich das Wichtigste im ganzen Buch, weil das genau der Stil ist, der auf meiner barock disponierten Dienstorgel in Wien-Atzgersdorf ideal zur Geltung kommt. Deshalb studiere ich dieses Kapitel auch besonders gründlich und kann beim besten Willen nicht sagen, wann ich es wirklich "absolviert" haben werde. Danach freue ich mich jetzt schon auf das Kapitel 3 "Stilbereich 19. Jahrhundert". Für den romantischen Stil ist meine Dienstorgel zwar nur sehr bedingt geeignet, aber ich kann die romantischen Stücke zuhause an der Concerto gut darstellen.
Zwischendurch mal was Historisches, je ein Abschnitt des dem "Vollständigen Württembergischen Choralbuch 1816" von Justin Heinrich Knecht (hier als Anhang in der Faksimile Ausgabe seiner "Vollständige Orgelschule" von 1798)
"Ein Organist muss imstande sein, ein Präludium, eine Phantasie und freie Fuge von freien Stücken und auf der Stelle zu erfinden, und, wie es nöthig ist, kürzer oder länger fort- und auszuführen." Heute stellt man an Organisten wohl nicht mehr ganz so hohe Ansprüche. Ich wage zu behaupten, dass heutzutage nur die wenigsten in der Lage sind, eine Fuge zu improvisieren. Damit wäre ich zugegebenermaßen auch überfordert.
Im 8. Teil von F. J. Stoiber´s Online-Improvisationsschule erfahren wir, was die Obertonreihe ist und wie man Obertöne für Improvisationen in spätromantischen bis modernen Stilen verwenden kann. Faszination Orgelimprovisation - Geheimnisse der Obertonreihe