Die Menschen im Ruhrgebiet hatten und haben zur Montan-Industrie schon immer eine besondere Beziehung und der Strukturwandel in den letzten Jahrzehnten hat tiefe Spuren hinterlassen. Wo früher in jeder Ruhrgebietsstadt mindestens eine Zeche in Betrieb war, ist heute nichts mehr davon übrig. Ähnlich erging es der Stahlindustrie: früher gab es Hochofenwerke in Dortmund, Hattingen, Bochum, Hagen-Haspe, Gelsenkirchen, Oberhausen, Meidrich, Ruhrort, Rheinhausen und Duisburg. Die sind alle verschwunden bis auf noch 6 aktive Hochöfen in Duisburg.
Insofern finde ich diesen Background wichtig, um zu verstehen, warum offenbar die Menschen in Rheinhausen solch eine "Stahlorgel" haben wollten. Dass sie gut klingt, dafür sorgt schon die Firma Romanus Seiffert aus Kevelar, die diese Orgel gebaut hat.
Ich habe ja auch nichts gegen eine "Stahlorgel" an sich, Stahl ist ja ein flexibles Material, das man in beliebige Formen gießen kann. Meine Kritik bezog sich auf die Form, nicht auf das Material. Ich bin mir sicher, dass auch mit Stahl ästhetische Formen machbar wären.