Ich finde den Prospekt gelungen und gar nicht unpassend. Es sieht sieht so aus, als ob der Organist praktisch in der Orgel sitzt: ist das so oder täuscht das Bild? Ich hatte bereits mehrfach Gelegenheit, auf Seifert-Orgeln zu spielen und sie waren jedesmal sehr überzeugend im Klang und im Spielgefühl...
Ich glaube, dass wir die hier noch nicht hatten. Gut gefällt mir, dass die beiden Rundungen der Gesimse (als gedachte Bogenlinien) von der Oberseite des Orgelprospekts aufgenommen werden, so dass sie stimmig in der Nische platziert ist.
Zitat von Spiritus boni im Beitrag #126...Aber ansonsten schaut sie aus wie ein gestopftes Loch im Socken....
Ich finde es sehr interessant, welche Assoziationen solch ein Orgelpfeifenprospekt auslösen kann. Und - es stimmt: als ich als Student noch meine Socken selbst gestopft habe, sah das Ergebnis in etwa so aus, nur nicht so gleichmässig....
Dass es dort eine Stahlorgel gibt, ist ja nicht weiter verwunderlich, war Rheinhausen doch einer der bedeutenderen Stahlstandorte in Deutschland. Es waren in besten Zeiten etwa 16`000 Mitarbeitende dort beschäftigt und am Schluss noch ca. 6000. Die letzten Hochöfen der Fa. Krupp Stahl AG wurden 1993 stillgelegt. Ich war Anfang der Neunziger als junger Ingenieur bei Krupp in Bochum beschäftigt und habe das "Drama" sozusagen live miterlebt.
Da heute praktisch nichts mehr von den Hochöfen, dem Stahlwerk und den Walzwerken übrig geblieben ist, ist es doch schön, dass es zumindest eine "Stahlorgel" dort gibt.
Also wenn ich mir so das Stahlgerüst in der Friedenskirche anschaue, ziehe ich das gestopfte Sockenloch von Hechingen eindeutig vor. Ob passend oder avantgardistisch oder auch nicht, ich kann nur sagen, dass die Stahlorgel für mich einfach nicht schön ist. Ungeachtet aller eventuellen klanglichen Qualitäten übersteigt es mein Vorstellungsvermögen, dass aus einem so unansehnlichen Ding (für mich) schöne Klänge kommen, das Auge hört eben immer auch mit, zumindest bei mir, sorry !