Ja, lieber Romanus, für deutsche Romantik. Franzosen will ich darauf nicht spielen müssen. Wobei auf dieser großen Orgel ginge sogar so etwas, wenn auch nicht stil-und klangecht. Und wobei - richtig angemerkt! - es sich hier streng genommen gar nicht (mehr) um eine Mauracher-Orgel handelt.
Aber wir reden hier von diesen 12 Registern auf 2 Manualen!! Da geht genau gar nichts.
Und sie hat ein Pedal - was Schlimmeres habe ich noch nie gespielt, bis auf das, dass es zumindest knapp über 2 Oktave fasst.
Ich werde versuchen, ein Bild vom Pedal hochzuladen - eine Katastrophe zum konzertanten Spielen!!
Wieso die Maurachers so lange so erfolgreich waren, versteht kein Mensch! Genau das ist das Geheimnis, dem ich auf den Grund gehen möchte. Denn der Klang, die handwerkliche Qualität, oder die Spielfreude auf diesen kastrierten Instrumenten KANN nicht der Grund sein!
Ebenso sehr traurig bei allen busher von mir gespielten Mauracher-Orgeln ist die Tatsache, dass die jämmerlich schlechte Mechanik schon vom Konzept her Müll (ja, MÜLL!!) ist. Un dennoch werden diese Orgeln um horrende Summen "in den historischen Originalzustand" wiederhergestellt.
Den Fehler wiederherstellen also!! 🙄☹️
Wem wundert es, dass es z. B. diese 12-Register-Orgel schon gleich nach der 70. 000,-€ Reparatur wieder aus dem letzten Loch pfeift?!
Müll, historisch korrekt wiederhergestellt, ergibt - wenig überraschend - Müll.
Der Orgelbauer, der die Sanierung übernahm, war schon angeblich 2-mal seither da, und muss nun ein drittes Mal ausrücken, sonst wird es nichts mit dem bereits plakatierten Konzert! ☹️
Noch ein Wort zu Bach:
Ja, ich mag eine spezielle Liebesbeziehung zum "5. Evangelisten" haben. Und halte es daher so: bevor ich irgendein "romantisches Dorforgel-Stückl" einstudiere, werde ich hundertmal lieber die großen Bach-Werke einstudieren, welche noch auf meine Liste stehen. Mein Leben ist eh' zu kurz dafür, alle, oder auch nur einen großen Teil seiner Werke zu spielen!
Da ist mir jede Minute an solchen "zierlichen Orgelchen" (was für ein Euphemismus für diese mindere Qualität auf allen Ebenen!) verlorene Lebenszeit!
Das ist natürlich meine private Meinung. Ebenso, dass mir die einmanualigen "ach so historischen" Instrumente weniger fehlen würden, wenn dafür in jeder Kirche eine Orgel stehen würde, die einem Mindeststandard entspricht, und worauf man zumindest Bach-Choräle und Präludien / Fugen, auch wenn abgespeckt, aber schön, spielen kann. Das geht auch mit wenig Registern! Aber diese, sowie die Mechanik der Orgel, der Spieltisch und die Klaviaturen müssen gut gebaut sein!
Eine Orgel, worauf man Bach nicht spielen kann, ist für mich keine. Dabei bleibe ich.
Wie die Maurachers es so weit bringen konnten... Das ist ein Rätsel für mich!
PS: aus den vielen Mauracher-Orgeln werden wohl über 90% solche "zierliche Orgelchen" sein... Daher war das (von Kaufmann überholte!!) Beispiel wohl alles andere, ala repräsentativ.
PPS: ein sehr gutes Beispiel für ein WIRKLICH "zierliches Orgelchen" höchster Handwerkskunst ist die Hradetzky-Orgel in der Dreifaltigkeitskirche (Priesterseminar) in Salzburg aus dem Jahre 1997. Ich spielte über 10 Jahre auf dieser Orgel alle großen Bach-Werke (die ich konnte)! Und das war jedesmal eine Freude! Ebenso das Improvisieren, sogar mit einem einzigen Register, gerne mal 10 Minuten, denn so eine Klangschönheit kann niemals langweilig werden!
Dagegen stinkt jede Mauracher-Orgel ab!
Und bitte nur "richtige" Mauracher anführen, die nicht welche, die dann von einem anderen Orgelbauer "umgebaut" worden. Siehe da - auf einmal funktionieren die Sachen... 😀
jenoe
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Ach, lieber MAT, stelle bitte ein schönes Konzertprogramm auf dieser Orgel zusammen! 😀
Ich glaube sogar, du könntest es. Aber es würde auf dieser Orgel trotzdem grausig klingen, und ich müsste wahrscheinlich all diese Stücke lernen. Denn - wie ich schon schrieb - ich kann nicht gut Blatt spielen. Eigentlich sogar sehr schlecht... Nicht desto trotz habe ich mit meinem (auswendigen) Spiel schon unzähligen Leuten Freude machen könnem - auf Instrumenten, auf denen man ruchtig gut hat spielen können!
"Eine Orgel, auf der man keinen Bach spielen kann ist für mich keine Orgel." Sorry, lieber Jenoe, aber wenn das wirklich Deine Meinung ist, spreche ich Dir ein grundsätzliches Verständnis für historische Orgeln ab. Was ist mit den spanischen oder italienischen Barockorgeln, die mit zauberhaften Stimmen aufwarten können, aber aufgrund ihrer baulichen Eigenheiten keinen Bach zulassen? Was ist mit den vielen Orgeln in Ostfriesland, die z. T. bis in die Renaissance zurück reichen und ebenfalls keinen Bach zulassen? Die Beispiele lassen sich beliebig verlängern. Nein es sind natürlich herrliche Orgeln, deren Reiz sich Dir leider nicht erschließt. Du solltest Dein Unverständnis nicht den Instrumenten anlasten, mir denen Du offensichtlich nichts anfangen kannst.
ich weiß wirklich nicht, woher diese Aversion gegen die gesamte Mauracher-Dynastie und ihre Werke kommt. Wie viele Mauracher-Orgeln hast du denn schon gespielt, dass du so ein Pauschal-Urteil aussprichst und so hartnäckig daran festhältst und wie viele Mauracher-Orgeln gibt es insgesamt ? Okay, sie sind eben großteils romantisch intoniert und keine Bach-Orgeln, das kann man mögen oder nicht, vielleicht sind manche defektanfällig, aber deshalb sind sie noch lange nicht Müll, finde ich, zumindest nicht alle.
Du scheinst eher ein Anhänger des neobarocken Klangideals zu sein, wie z.b. Hradetzky, was natürlich völlig okay ist. Meine Dienstorgel ist zufällig eine Hradetzky und wahrscheinlich die schönste Orgel des 23. Bezirkes, ich schätze sie sehr, aber trotzdem hat auch sie ihre Nachteile. Ja, man kann Bach darauf spielen, was ich auch immer wieder zu tun pflege, denn auch ich liebe Bach mehr als alle anderen Komponisten, aber auch ihr Pedal geht nur bis zum d1, was natürlich das Repertoire etwas einschränkt. Bachs Präludium und Fuge in A-Dur geht schon mal überhaupt nicht und bei Buxtehudes Präludium und Fuge in D-Dur kann man in Takt 37 den Pedal-Triller nicht spielen ... Und natürlich würde ich mir (nicht nur) für romantische Stücke mehr gravitätische Klangfülle wünschen, aber was soll´s, keine Orgel ist "perfekt", so wie auch kein Mensch dieser Welt perfekt ist.
Es scheint dich sehr zu ärgern, dass du dich zu einem Konzert auf einer kleinen, für Bach wenig geeigneten Mauracher-Orgel überreden hast lassen, aber das war deine eigene Entscheidung, weder die Orgel noch deren Erbauer, dessen Werke du pauschal als Müll bezeichnest, können etwas dafür ! Ich denke, es ist nicht gut, auf einer Orgel zu spielen, die man nicht mag. Ich glaube, man muss eine Orgel lieben, um ihr die schönsten Töne entlocken zu können und wenn die Chemie einfach nicht stimmt, ist es vielleicht besser, man lässt es bleiben. Aber diese Liebe muss nicht immer auf den 1. Blick sein, man kann es auch lernen, eine Orgel zu lieben und sollte das auch tun, wenn man das Beste aus ihr herausholen will.
Ich weiß auch nicht, warum du dich so daran stößt, dass die Wiener Lazaristenorgel von Kauffmann umgebaut wurde, zumal Kauffmann ja auch nicht den besten Ruf genießt, wenn man den Verfechtern des neobarocken Klangideals im Großraum Wien Glauben schenkt, die über Kauffmann so ziemlich das gleiche sagen wie du über Mauracher und auch ihnen stimme ich nicht zu.
Aber bitte sehr, diese Orgel - übrigens eine kleine, nur einmanualige mit 13 Registern - wurde nicht umgebaut, sie ist noch weitgehend original erhalten. Man möge sich mal anhören, was Kollege Simon Brandlechner klanglich aus ihr herausholt, auf das Plenum muss man zwar knapp 9 Minuten warten, aber ich finde, das lohnt sich: Simon Brandlechner: Improvisation (Präludium und Fuge) an der Mauracher-Orgel (1816) der Marienkirche in Auer Und jetzt stelle ich mal die Frage in den Raum: Ist diese Orgel Müll ?
Ich glaube nicht, dass jenoe sich daran stößt, dass die Orgel von Kauffmann überarbeitet wurde, sondern eher daran, dass du sie trotzdem als Beispiel einer Mauracher Orgel anführst. Wenn ein Objekt des Erbauers A vom Erbauer B so massiv verändert wurde, kann man es einfach nicht mehr als Beispiel für As Stil nehmen. Die Organisten, die ich kenne, sprechen von dieser Orgel nur als Kauffmann-Orgel. (Wobei auch das dann nicht ganz korrekt ist.)
Grundsätzlich bin ich aber auch der Meinung, dass man schon den Charakter einer Orgel berücksichtigen muss, wenn man Konzertprogramme erstellt. Für mich macht gerade das einen großen Teil des Reizes aus: keine Orgel ist wie die andere. Das heißt aber eben auch, dass nicht alles auf jeder Orgel möglich ist. Wer das haben möchte, sollte wohl eher PianistIn werden. ;) (wobei, da gehen dann wohl wieder die Steinway-Bösendorfer-Diskussionen los...)
Schon geschehen ! Natürlich steht auf dem Spieltisch der Lazaristenorgel Kauffmann, weil der alte Spieltisch "nur" 3 Manuale hatte und daher ausgetauscht werden musste. So viel ich weiß, kam damals das 4. Manual (Fernwerk) hinzu. Was sonst noch verändert wurde, werde ich mal in Günter Lades Buch "Orgeln in Wien" nachlesen, wenn ich wieder zuhause bin, aber jetzt starte ich erstmal in den Arbeitstag, bis später !
Und ansonsten siehe das letzte Klangbeispiel, garantiert kein Umbau !
Tja, irgendwie hört es sich nicht an, als ob Du Dir, der Orgel und der Gemeinde mit dieser Aktion einen großen Gefallen tust. Bei soviel Aversion gegen das Instrument hätte ich wohl abgelehnt.
Rein objektiv muss man sagen, dass die Disposition recht üblich für diese Zeit ist. Ich kenne Mauracher nicht, aber bei uns in der Gegend hätte das von Klais sein können. Das kann natürlich qualitativ unterschiedlich sein, keine Frage. Und sicher war nicht intendiert, hier große Bachwerke zu spielen. Das wundert mich nun nicht, dass das keinen Spaß macht.
Was die technischen Unzulänglichkeiten angeht, müsste nun eigentlich der Orgelbauer nachbessern, der hier renoviert hat. Da muss es eine Gewährleistung auf die Arbeiten geben. Und ja, Kegelladen sind heikel zu regulieren. Das kann mal passieren, dass das nicht direkt läuft, wenn man alles auseinander hatte. Schnell reklamieren.
Das typische Kegelladengefühl bedingt auch eine entsprechende musikalische Ästhetik und Anschlagskultur. Ich meine mich zu erinnern, dass es da Ausführungen von Christoph Bossert gibt, vielleicht im Video zu Hoffenheim. Da habe ich jetzt gerade nicht die Zeit, das nochmal nachzuschauen.
Grundsätzlich würde ich versuchen, hier bescheidenere Musik der Romantik zu wählen. Und das muss ja nicht heißen, dass es sich um schlechte Musik handelt. Ein paar Vorschläge, die ich aus der Ferne für realisierbar halten würde: - Mendelssohn: Präludien und Fugen, 2. Sonate - Merkel: Fantasien, ich spiele gerne d-moll - Dienel: div. kleinere Stücke - Rheinberger: Monologe und Miscellaneen, Trios op. 49 - Reger: Choralvorspiele, von den freien Stücken vielleicht op. 129 oder Trios op. 47 - Karg-Elert: Choralvospiele, neben op. 65 würde ich auch mal einen Blick in op. 78 werfen - kleinere Sachen von Liszt - diverse Harmoniumstücke sollten gehen, z.B. Franck und Vierne Auf Kleinmeister verzichte ich jetzt mal. Gelegentlich spiele ich so etwas auch, z.B. rheinische Romantik wie Monar oder Sattler. Das ist natürlich nicht die erste Garnitur. Da verstehe ich, wenn man das nicht üben will, aber die oben genannten haben nun wirklich Format.
Also wir wollen mal die Kirche im Dorf lassen... 😀
Ich habe ja geschrieben, dass es MEINE PERSÖNLICHE Meinung ist, und diese ua. mit meinem Werdegang, aber auch mit meinen Erfahrungen begründet.
Ich habe ausführlich geschrieben, dass ich zu dem Konzert, welches ich nun spielen soll, aus persönlichen Gründen nicht Nein sagen konnte, da finde ich es unfair, mir das immer wieder vorzuwerfen. Das ist nun mal, wie es ist, da komme ich jetzt nicht mehr heraus.
Die im Video angeführte Orgel ist selbstverständlich auch für mich kein Müll. Ist aber jetzt auch alles Andere, als repräsentativ für diese Orgelbaudynastie!
Sie ist sogar eher neobarock disponiert (was Hradetzky meines erachtens nicht unbedingt immer ist, aber das ist eine andere Diskussion), hat also absolut nichts mit den Mauracher-typischen, totkrank vor sich röchelnden Registern wie Philomela, Dolce etc. zu tun. Sie hat eine schöne, barocke Disposition "mit Klangkrone" - ich könnte darauf wunderbar Bach spielen! 👍 (und das wäre für meine Ohren hundertmal besser, als diese elendlange, sich immer wiederholende Improvisation, aber das gehört auf einem anderen Blatt)
Die gezeigte Orgel hat auch einen richtig geplanten Spieltisch, wo man die Bank verschieben kann, und den Kopf nicht bei jeder Bewegung am Gehäuse anhaut... Daher schon mal nicht typisch Mauracher! (bis auf einer hatten alle von mir gespielten Mauracher genau den gleichen Aufbau, wohl für 1,50m Organist/Innen, wie auf dem beigefügten Bild von mir zu sehen ist. Das ist für einen Menschen meiner Größe ein Folterinstrument!)
Meine in einem anderen Beitrag erwähnten 9 Register sind sogar weniger, aber ähnlich barock disponiert und intoniert, auch mit 2' und Cornett, da habe ich, wie bereits geschrieben, auch große Bach-Werke gespielt. Es geht mir also nicht alleine um die Anzahl der Register! Das habe auch nirgends behauptet.
Ich habe sicher auf 10 verschiedenen Mauracher-Orgeln gespielt, vielleicht auch mehr, alle hatten gravierende Mängel, unmögliche Traktur, ebensolchen Spieltisch (siehe angehängtes Bild, oh, Mann, so was müsste strafbar sein!!), keine Zunge, kein 2' kein Cornett, keine anständige Pedalklaviatur, schreiende Mixtur, sonst nur röchelnde Streicher, Dauer-Pfeiftöne, die sich nicht mal der Orgelbauer erklären konnte, das eine oder andere Prinzipal war gar nicht als solches zu erkennen, keine solch schöne Ansprache, wie hier...
Das Land Salzburg in Österreich ist ÜBERSÄT von solchen Maurachern!! ☹️😭 Zu klein für die Kirche, falsch disponiert, katastrophale Bauweise und Mechanik / Technik. Da steht bei großen Festen dann eher die Blaskapelle auf dem Programm... ☹️
Die Orgel im Video ist ein absolut barock disponiertes Instrument! Und wie man sieht, scheint hier alles zu funktionieren!... 😮 Ist also alles Andere, als typisch für die Mauracher-Dynastie!😉
Sie läßt sich also schön spielen - nicht desto trotz möchte ich in meinen Ausdrucksmöglichkeiten als Organist - selbst auf diesem Instrument - keineswegs so arg beschränkt werden, wenn ich auf der Orgel dauernd Dienst machen muss. Die paar leise Farben, welche man zur Gabenbereitung / Kommunion für eine Improvisation verwenden kann, haben sich schnell "abgespielt", Triospiel geht da gar nicht, aufgrund des fehlenden 2. Manuals, an Literatur für größere Auszugsstücke - eben außerhalb Bach - , wo also viele verschiedene Farben, großer Dynamik und mehrere getrennte Werke benötigt werden - ist natürlich erst gar nicht zu denken.
Da soll man eine Trauermesse, einen Werkstagsgottesdienst, eine Sontagsmesse, Erstkommunion, oder eine Firmung spielen. Mit Bischofseinzug... Schnell werden die Grenzen aufgezeigt. Das (sehr kleine) Instrument wird irgendwann immer gleich klingen.
Es ist reine Mathematik - 13 Register ergeben 2 hoch 13, also 8192 Möglichkeiten, inklusive "nichts ziehen" und Tutti. Also alle Farben UND Dynamikstufen zusammen. Das ist weiß Gott nicht viel!
20 Register ergeben schon über 1 Million Farb- bzw. Dynamikabstufungen, 30 Register bereits über 1 Milliarde!
Klar kann man einmal (!) hingehen, und im Rahmen eines Konzertes versuchen, aus der "zierlichen Orgelchen" mit ausgefallenem, unbekanntem Repertoir "alles herauszuholen" - aber den Sonntag-für-Sonntag-Organisten auf einem einmanualigem Instrument beneiden wir alle nicht, denke ich. (Oder, MAT?)
Zurück zum Video: es ist eigentlich unfair, gerade diese Orgel als "typisch" Mauracher anzuführen. Es GIBT die typische Mauracher-Orgel, und die ist das absolute Gegenteil hiervon.
Mich ärgert auch nicht am sich, dass die Maurachers "romantisch intonierte" Orgel gebaut haben, es gibt sehr schöne romantische Instrumente, aber nicht diese!
(Romantische Orgeln müssen übrigens, schon vom Konzept her, eine gewisse Größe, Registereanzahl und nicht zuletzt Spielbarkeit aufweisen, sonst sind die gerade für die romantische Dynamik nicht zu gebrauchen.)
Nein, mein Problem ist, dass sich bei den typischen Mauracher-Orgeln a) mir die Sinnhaftigkeit der Disposition nicht erschließt, auch nicht, was auf solch einer Orgel groß Literatur gespielt werden soll, und b) vor allem, dass auf diesen Orgeln nichts, nicht einmal das, was da wäre, funktioniert. 😡
Immer muss man Angst haben, was nun als nächstes kaputtgeht - hat man einen Dauerpfeifton, bleibt eine Taste hängen, bleibt trotz zurückgeschobenen Registerzug der Koppel minutenlang drin... 😡
Das war bei allen meinen "Mauracherinnen" gemein.
Und noch was war bei allen gleich: diese "Machwerke" standen und stehen allesamt unter Denkmalschutz! Es wird unglaublich viel Geld immer wieder in Reparaturen hineingepumpt, aber die (konstruktionsbedingte? baubedingte?) Fehler bleiben. Die Gemeinden verschulden sich für Jahre, und dann bleibt - das. Diese Orgeln sind ein Faß ohne Boden, auf den Meisten von ihnen wird aber sogar die Begleitung von Kirchenliedern problematisch.
DAS ärgert mich, denn mit den aktuell geltenden Denkmalschutzbestimmungen in Österreich, oder zumindest in Salzburg (alles vor 1900 ist von vornherein denkmalgeschützt, und nicht anzufassen) ist die Möglichkeit der hochwertigen Orgelmusik für diese Kirchen für Jahrhunderte (!) vertan. Ohne entsprechendes Werkzeug (=Instrument) kein entsprechendes Ergebnis.
Auch sind diese Orgeln nicht etwa "Unikate", Einzelstücke mit besonderer Disposition und Klang. Nein, die ähneln sich (leider!) wie ein Ei dem anderen. Eine als denkmalgeschützt einzustufen würde ich noch verstehen (unter dem Motto "so was gab es auch mal"... Die arme Kirche!), aber - ALLE?!
Apropos Begleitung von Kirchenliedern: ich wünsche den "Historikern" unter uns ein ganzes Kirchenjahr (!) auf einer einmanualigen, mitteltönig gestimmten, sagen wir spanischen Orgel. mit angehängtem Pedal... 😁
... Nein, wünsche ich natürlich nicht. Aber anhören würde ich z. B. das Heilig aus der Schubert - Messe im originalen Es-Dur einmal doch gerne, wie er, oder sie es auf dieser "zierlichen Orgelchen" begleitet! Und vor allem möchte ich die Gemeinde sehen, die dazu singt... 🤭
Kirchenorgel-Forum
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14.06.2023 14:05
Antworten
Axel hat heute Geburtstag!
