Ja, lieber Ebi, danke! Ich habe halt die Übungsaufnahme verlinkt, weil man da die Hände besser sieht, und es ist fast fehlerlos. Aber die Aufnahme direkt vom Wettbewerb ist natürlich eine schöne Erinnerung - auch, wenn ich auf der Bühne vor Angst und mit 313 Blutzucker fast gestorben bin... 😮
Das ist mal ein "richtig unangenehmes" Stück! 😁 Und dieses musste ich selbst auch aus Noten lernen, weil die Zeit beim Wettbewerb so knapp war, dass ich das Stück nicht gänzlich auf dem Klavier habe komponieren können, sondern gleich im den Computer ins Notensatzprogramm eingab und so schnell es ging, verschickte.
Danach war das Aufwachen schmerzlich... Es ist wirklich kaum zu spielen!
Zitat von Romanus im Beitrag #55 Ich schätze mal, dass die allerersten (heute meines Wissens nicht mehr erhaltenen) Mauracher-Orgeln, die im eher späten 18. Jh. gebaut wurden, vielleicht nach Werckmeister gestimmt waren, aber nicht mitteltönig. Wer es besser weiß, darf mich wie immer gern korrigieren !
Zugegeben, von Mauracher habe ich keine Ahnung, aber ich würde Werckmeister bezweifeln. Bei meinem letzten Besuch in Alkmaar kam das Gespräch mit P. v. Dijk auf das Thema und er meinte (sinngemäß), man habe ja sehr lange mitteltönig gestimmt und dann eigentlich gleichschwebend. Die große Orgel dort ist ja seit Menschengedenken gleichschwebend. Ich finde, eine bedenkenswerte These und es stellt sich die Frage, in wieweit diese Barockstimmungen damals wirklich real eine größere Rolle gespielt haben und ob sie außerhalb einer mitteldeutschen Umgebung überhaupt großartig rezipiert worden sind.
Diese berühmte Werkmeister III ist ja ohnehin nur sinnvoll, wenn man eine mitteltönige Orgel kostengünstig umstimmen will.
Auch ich kenne keine der barocken Mauracher-Orgeln, falls solche noch existieren, aber die Werckmeister-Stimmung war zumindest im Wiener Raum im 18. Jh. durchaus gebräuchlich, z.b. wurde bei der Rekonstruktion meiner Dienstorgel anhand der Pfeifenlängen des originalen Bestandes festgestellt, dass die Orgel ursprünglich nach Werckmeister II gestimmt war und diese Stimmung wurde auch bis heute beibehalten. Man kann damit sehr gut Bach &Co. spielen und auch Mendelssohn ist noch gut machbar. Jede Tonart hat ihren eigenen Charakter, aber man kann grundsätzlich in allen Tonarten spielen, wenngleich nicht alle gleich gut klingen, z.b. As-Dur klingt darauf nicht wirklich optimal. Eine rein mitteltönige Stimmung schränkt das Repertoire stark ein, sogar die epidemische Toccata und Fuge, die an der Entstehungszeit gemessen eine Mitteltönigkeit vertragen sollte, klingt auf einer mitteltönig gestimmten Orgel schon ziemlich gruselig, finde ich.
Dass Werckmeister III NUR zum günstigen "Entschärfen" einer mitteltönigen Orgel sinnvoll sein soll, verstehe ich jetzt nicht ganz, so viel ich weiß, gilt es allgemein als ideale Bach-Stimmung, bitte näher erklären !
Nein, auf meiner Dienstorgel, s.o., ich habe das nur als Beispiel angeführt, dass die Werckmeister-Stimmung in Österreich im 18. Jh. durchaus gebräuchlich war.
Ich hatte hier nicht vor, die Qualität meiner Kompositionen mit der der Größten zu vergleichen. Es war nur deine Formulierung, und die Hartnäckigkeit, womit du nachgefragt hast, worin der Sinn eines kaum spielbaren Stückes sei. Da habe ich mich natürlich bei den großen verstorbenen Kollegen bedienen müssen.
Wer sagt es denn, dass ich aus Komposition lebe?!?! Ich arbeite als Software-Entwickler bei der Firma SIGMATEK in Lamprechtshausen. Davon lebe ich. Und das schon seit meiner Studienzeit - habe doch eine größere Familie (3 Kinder), und war in den letzten Jahren praktisch Alleinverdiener.
Als Pianist eine glänzende Karriere? Dazu müsste ich zumindest einmal studiert haben. Die Herrschaften - respektive Peter Lang als damaliger Abteilungsleiter für Tasteninstrumente - haben mich am Mozarteum nicht aufgenommen, nicht im Fach Klavier und ebenso wenig im Fach Orgel. Nur in Komposition bin ich sofort genommen worden, weil da der Abteilungsleiter ein anderer Professor war... Meine Schuld bestand darin, damals zu wenig gut Deutsch gekonnt, und bei der Prüfung mit einem ungarischen Professor auf meiner Muttersprache gesprochen zu haben.
Nein, ich bin seit meinem 18. Lebensjahr Autodidakt, und auch schon davor habe ich keinen richtig regulären Unterricht genommen.
Und da ist ja noch das andere Problem - die Nerven bei einem Diabetes mellitus Typ I in der Form "brittle". Vereinfach gesagt, mein Zucker macht, was es will. Und das, obwohl ich mit der besten Pumpe, den besten Sensoren etc. ausgestattet bin. Auf einer Kur 2011, unter "Laborbedingungen", hat mein Zucker derartige Sprünge hingelegt, dass niemand mehr Rat wusste. Bis heute passiert es leider immer wieder, dass ich bewusstlose Hypoglykämien habe, nicht nur einmal kam der Notarzthubschrauber nach Lamprechtshausen... Zuletzt im Februar dieses Jahres. Das geht mit grausigen Krämpfen und zerbissener Zunge einher - ich brauche Wochen, bis ich wieder ganz "der alte" bin.
Mich wundert es auch immer wieder, dass die unglaublich gute, mit mir befreundete Pianisten alles Mögliche spielen (Ligeti-Etüden, Skrjabin-Sonaten auf und ab), und dass ihnen meine Musik doch zu schwer ist. Dabei schauen die Noten vergleichsweise leicht aus... Das mag daran liegen, dass ich, da ich nie richtig spielen gelernt habe, mir eine "falsche" Technik angeeignet habe. Das unterstützt auch die Tatsache, dass ich seit meiner Kindheit immer Schmerzen beim Üben hatte. Allerdings hatte ich auch nur katastrophal schlechte Instrumente, meist über 100 Jahre alt, Wiener Mechanik, Dynamikbreite von mp bis mf... Wir waren halt arm.
Nun habe ich seit 2018 endlich einen wahnsinnig tollen Flügel! Einen Yamaha CF aus 1972 (2,75m, 550 Kilogramm, Elfenbein, Ebenholz). Ich musste jetzt meine "Technik" komplett umstellen, weil man auf solch einem göttlichen Flügel mit einem Bruchteil der Kraft viel bessere Ergebnisse erzielen kann, als es mit den minderwertigen Instrumenten möglich war.
Egal: meine Stücke sind nun mal für meine Hände und meine Technik komponiert. Die Pianisten, die mit viel ökonomischeren und wohl richtigeren Technik spielen, stehen wohl vor bis jetzt nicht dagewesenen Problemen. Das mag vielleicht der Grund sein.
Bezüglich Mulet: du hast meine Aussage, dass ich dieses Stück (auswendig) spiele, angezweifelt, da ich gleichzeitig behauptete (und behaupte!), ein miserabler Blattspieler zu sein. Dafür habe ich die Klavierlinks geschickt, und da du mit deiner 30-jährigen Konzerterfahrung "geprahlt", und gleichzeitig das Mulet als "sehr unangenehm" bezeichnet hast, habe ich halt das Stück in Relation mit Irini gesetzt... ;-)
Aber anderswo habe ich auch schon geschrieben, dass ich bei einer Aufnahme nicht mal 50% von meiner Leistung erbringe... Deshalb habe ich bis dato nur die Toccata und Fuge in d-Moll von Bach aufgenommen. Das wurde hier auch verlinkt, vielleicht hörst du da schon etwas heraus, ob ich ein "Nicht-Könner" und nur "dick-Aufträger" bin... ;-)