Kisselbach scheint jetzt die Optimus-Serie auf Physis Plus umzustellen. In diesem Youtube-Video stellen sie ein neues Optimus Positiv vor. Während des Videos werden Details zur Registerbibliothek genannt: 3 Alternativen pro Register. Ein bisschen wenig wie ich finde. Auf der Kisselbach-Website sind die neuen Modelle noch nicht verfügbar, dafür stehen sie im aktuellen Orgelkatalog.
Habe mir das Video angesehen und angehört, der Klang ist in meinen Ohren sehr "clean", um nicht zu sagen steril, aber ich gehe mal davon aus, dass man mit ein bisschen Voicing auch etwas nach meinem Geschmack daraus zaubern kann. Der Preis des Modells Gloria Optimus Plus Positiv 2-33 scheint mir mit 8990 überraschend moderat, obwohl: 4 Auswahlregister pro Registerplatz wirken auf den 1. Blick etwas spartanisch im Vergleich zu den ca. 20-50 beim herkömmlichen Physis. Entweder die neuen Intonationsmöglichkeiten erlauben so gravierende Veränderungen, dass man tatsächlich nicht mehr Alternativen braucht oder ich neige mit meinem derzeitigen Wissensstand fast dazu, der "alten" Physis-Technologie die Treue zu halten, v.a. jetzt, wo ich nach fast 8 1/2 Jahren Intonationsarbeit mit dem Klang bei mir zuhause ziemlich zufrieden bin.
Das letzte Video ist leider wie die meisten Herstellervideos zwar Hochglanz aber wenig aussagekräftig. So klingt ein synthetisches Orgelplenum ohne wirklichen Raum - ja und? Was ist jetzt mit dem "Plus"?
Zitat von Romanus im Beitrag #62Habe mir das Video angesehen und angehört, der Klang ist in meinen Ohren sehr "clean", um nicht zu sagen steril, ...
Das ist auch meine Wahrnehmung. Kein Leben drin.
Über Kopfhörer finde ich außerdem die Links-Rechts-Trennung störend stark. Aber das ist sicher einstellbar und wirkt bei der Wiedergabe über Lautsprecher ohnehin anders.
Die ersten paar Takte haben mich an den Klang meiner damaligen Klassik-LP's der Dr. Böhm-Orgeln erinnert. Das klang genauso steril und künstlich. Naja, wahrscheinlich klangen die damals noch schlimmer, ist ja schon ca. 40 Jahre her :-)
Auf seine Erinnerungen sollte man nicht zu viel geben. Aber ich habe noch die alten Böhm-LP's, und diese kann ich ja mal frisch gewaschen mit einem USB-Plattenspieler digitalisieren. Bin da sehr gespannt, wie das heute wirkt ...
Ich habe noch eine Demokassette für den Wersi M.A.X.1 (um 1990). Der klang schon ziemlich gut (digital, DSP, 16 Bit). Die Pfeifenorgelklänge der Demo überzeugen aber nicht. Das hätte man mit der Technik bestimmt besser hinkriegen können, zumindest einzelne Stimmen. Für einen Orgelexpander hätte aber die Rechenleistung bzw. Polyphonie nicht gereicht.
Zitat von dolce im Beitrag #65Die ersten paar Takte haben mich an den Klang meiner damaligen Klassik-LP's der Dr. Böhm-Orgeln erinnert.
Die Dr. Böhm-Orgel-Classic-LPs mit André Duriaux waren übrigens für die damalige Zeit (1975) genial, vor allem von der Interpretation her und ich habe mich immer gewundert, dass man danach von diesem hochbegabten Organisten nie wieder etwas gehört hat. 🤔 Ich vermute sehr stark, dass dieser - zu einer Zeit, als elektronische Orgeln unter klassischen Organisten noch verpönt waren und öffentlich geächtet wurden ! - mit seinen Dr. Böhm-Aufnahmen, zu denen er sich ja namentlich bekannte, seine Organistenkarriere leider ruiniert hat.
Soweit ich weiß war André Duriaux nur ein Pseudonym für einen Organisten, der nicht unter seinem echten Namen auftreten wollte. Ansonsten war Alfons von Tegelen klassischer Hausorganist von Dr. Böhm, manchem noch bekannt von den Benedikt-Orgeln.
Neues Werbefilmchen. Aber es riecht schwer nach 3D-Rendering, nicht nach Realfilm. Wie der Ton aufgenommen wurde, wer weiß das schon, und wie das reale Live-Erlebnis sein wird.