Pardon für meinen Kommentar: Aber Variationen über einen marianischen Hymnus zur Kommunion gespielt geht in der katholischen Eucharistie-Feier gar nicht. Es wird leider immer übersehen, dass Kirchen- und Orgelmusik dienenden Charakter, und sich daher der Liturgie unterzuordnen hat . . . Musik zur Begleitung des Kommunionempfangs soll daher in Wort und Ton geeignet sein, das Geheimnis der Eucharistie zu vertiefen. Ein Lobpreis auf die Gottesmutter ist in seiner Grundintention dazu sicher nicht in der Lage. Ein geeigneter Platz für das angeführte Werk wäre damit beispielsweise die Gabenbereitung. Ich bitte daher darum, den ja wohl zur Nachahmung gedachten Vorschlag für die Orgelmusik am Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel dementsprechend zu korrigieren.
Eine geeignete Magnificat-Vertonung passt sogar ausgezeichnet, schießlich lautet am 15.08. der Kommunion-Vers "Von nun an preisen mich selig . . . hat Großes an mir getan." (Lk 1,48-49); der Kommunion-Vers ist also dem Magnificat entnommen. Das Magnificat ist der Lobgesang Mariens; mit diesem Text wird also Gott gepriesen - und nicht Maria, wie beispielsweise im "Ave maris stella". Eine geeignete Vertonung wird sicher Bachs Magnificat-Vertonung aus den Schübler-Chorälen sein, hingegen wird Bachs Magnificat-Fuge weniger passen. Auch etliche Magnificat-Versetten barocker Franzosen sind aufgrund der vorgegebenen Registrierungen eher ungeeignet, lenken diese doch vom eigentlichen Geschehen des Kommunion-Empfangs ab.
Zitat von Flauto im Beitrag #181Pardon für meinen Kommentar: Aber Variationen über einen marianischen Hymnus zur Kommunion gespielt geht in der katholischen Eucharistie-Feier gar nicht. Es wird leider immer übersehen, dass Kirchen- und Orgelmusik dienenden Charakter, und sich daher der Liturgie unterzuordnen hat . . . Musik zur Begleitung des Kommunionempfangs soll daher in Wort und Ton geeignet sein, das Geheimnis der Eucharistie zu vertiefen. Ein Lobpreis auf die Gottesmutter ist in seiner Grundintention dazu sicher nicht in der Lage. Ein geeigneter Platz für das angeführte Werk wäre damit beispielsweise die Gabenbereitung. Ich bitte daher darum, den ja wohl zur Nachahmung gedachten Vorschlag für die Orgelmusik am Hochfest der Aufnahme Mariens in den Himmel dementsprechend zu korrigieren.
Diesem Beitrag muss ich deutlich widersprechen. Denn er ist weder kirchenmusikgeschichtlich fundiert, noch von den Aussagen zur Kirchenmusik heute in der Liturgie gedeckt. Meine Auffassung begründe ich wie folgt:
Das Orgelspiel zur Gabenbereitung und zur Kommunion tritt an die Stelle des dafür vorgesehenen Gesanges und vertritt somit den eigentlich vorgesehenen vokalen Part. In dem von Flauto an anderer Stelle dieses Forums Die Feier der Gemeindemesse zitierten Text ist das für die heutige Zeit ausdrücklich so gesagt; "Zum Gesang zur Kommunion gilt Ähnliches wie für das Eröffnungslied: Auch hier kann ein Lied genommen werden, dass den entsprechenden Kommunionvers aufgreift (vgl. FGM Nr. 152)." Warum an Marienfesten die Musik zur Kommunion nur ausführbar sein soll auf der Grundlage eines eucharistischen Gedankens, erschließt sich mir nicht. Richtig daran ist nur, dass "Ave maris stella" ein Hymnus ist, der seinen eigentlichen Platz in der Vesper hat und nicht in der Messe. Die Texte der Kommunionverse sind in den meisten Fällen an Sonntagen und Hochfesten abgeleitet vom Tagesevangelium und nehmen keinen Bezug auf den Kommunionempfang. Deshalb darf sich die Instrumentalmusik ebenfalls daran orientieren, wenn man nicht ohnehin ein freies Orgelstück wählt.
Das haben Orgelkomponisten der Vergangenheit, die sich mit Vertonungen des Propriums befasst haben, auch so gehalten: siehe als Beispiele Tournemire und Nibelle in ihren Stücken sub cammunione.
Warum also diese thematische Engführung ? Es kommt doch mehr auf den Charakter der Musik an, die zur Kommunionausteilung eher still und getragen ausfallen wird.
Ich muss gestehen, dass ich am 15. August bei der Kommunion BWV 733 gespielt habe. Allerdings nur bis Takt 65 und nur mit einem leisen 8‘ Flötenregister. Ob das jetzt liturgisch ganz genau gepasst bzw. falsch registriert wurde oder vielleicht noch schlimmer, nicht das ganze Stück gespielt wurde habe ich gerne in Kauf genommen. Für mich war dieses Stück die bessere Wahl als das vom Priester vorgeschlagene „Ave Maria“ von Bach/Gounod.
Vor allem kann ich (zumindest in meiner Gemeinde) davon ausgehen, dass ausser dem Bach/Gounod und dem Schubertschen Ave Maria die anderen so oder ähnlich benamsten Orgelstücke nicht als solche erkannt werden. Es is also eigentlich für die Leut ziemlich Topfen, was ich da oben dudel, hauptsach, es klingt gut.
Ich selber möcht aber auf meinen Liedplänen, die ich mir normalerweise aufhebe, kein unpassendes Stück notiert haben....
Es gibt nichts in der Welt, das so wertvoll wäre, wie der Herzensfrieden. ~Franz v. Sales~
Zitat von Harmonist im Beitrag #186 Das Orgelspiel zur Gabenbereitung und zur Kommunion tritt an die Stelle des dafür vorgesehenen Gesanges und vertritt somit den eigentlich vorgesehenen vokalen Part. In dem von Flauto an anderer Stelle dieses Forums Die Feier der Gemeindemesse zitierten Text ist das für die heutige Zeit ausdrücklich so gesagt; "Zum Gesang zur Kommunion gilt Ähnliches wie für das Eröffnungslied: Auch hier kann ein Lied genommen werden, dass den entsprechenden Kommunionvers aufgreift (vgl. FGM Nr. 152)." Warum an Marienfesten die Musik zur Kommunion nur ausführbar sein soll auf der Grundlage eines eucharistischen Gedankens, erschließt sich mir nicht. Richtig daran ist nur, dass "Ave maris stella" ein Hymnus ist, der seinen eigentlichen Platz in der Vesper hat und nicht in der Messe. Die Texte der Kommunionverse sind in den meisten Fällen an Sonntagen und Hochfesten abgeleitet vom Tagesevangelium und nehmen keinen Bezug auf den Kommunionempfang. Deshalb darf sich die Instrumentalmusik ebenfalls daran orientieren, wenn man nicht ohnehin ein freies Orgelstück wählt.
Aber das steht doch überhaupt nicht im Widerspruch zu Flautos ursprünglicher Kritik? Der Kommunionvers stammt aus dem Magnificat, dazu schrieb Flauto:
Zitat von Flauto im Beitrag #184Eine geeignete Magnificat-Vertonung passt sogar ausgezeichnet
Die ursprüngliche Kritik bezog sich auf Frescobaldis "Ave maris stella".
Ich selber bin grade im Urlaub und daher außer Reichweite meiner Unterlagen/Bücher, sonst hätt ich auch noch das eine oder andere Zitat beigesteuert. ;)
Zitat von Flauto im Beitrag #184Auch etliche Magnificat-Versetten barocker Franzosen sind aufgrund der vorgegebenen Registrierungen eher ungeeignet, lenken diese doch vom eigentlichen Geschehen des Kommunion-Empfangs ab.